Euer Herz schlägt grad wie meins
Uns're Lungen alle eins
Gleiches Licht in Augen fällt
Gleicher Strom Gedanken hält
Gleicher Vorgang gründet Leben
Gleiche Zellen Fleisch umgeben
All die Säuren sich so nah
Und der Himmel Zeuge war
Unser Blut vereint im Tod
Brüder färben Felder rot
Schwestern weinen gleiche Tränen
Alle sich nach Frieden sehnen
Doch auch Sterben tun wir gleich
Jeder Mensch auf einen Streich
Kampf und Tod ist was wir schaffen
Massengräber, Einmal-Waffen
Und es bleiben müde Augen
Hände, die zu nichts mehr taugen
Schwestern, Brüder, alle blind
Elternteil erschlägt sein Kind
Ach so ähnlich alle Wunden
Nur durch Grenzen wir verbunden
Waren wir uns doch zu gleich
Herz aus Stein und Hirn zu weichJuni 2020
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Nebeltage
PoetryMorgens: der Nebel liegt dicht auf dem Feld Dämpft die Geräusche und blendet die Welt Doch es liegt Schönheit in Zwielicht und Ruh' Die ich dir zeigen will - drum hör' mir zu Schönheit ist überall, in den Wirbeln und der Lichtbrechung des...