Schwanensee

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Wenn tausend Sonnen dunkel brennen
Fern und stumm und lichterloh
Kann ich deinen Namen kennen
Und du weißt, vor wem ich floh

Nachts am See tanzt du den Reigen
Weiß wie Schnee und rot wie Blut
Alle and'ren Schwäne schweigen
Und im Tau erlischt die Glut

Und ich stehle eine Daune
Schleich zurück in mein Verließ
Sehe dort im Frühlingstraume
Dich, die einst Prinzessin hieß

Ach, gefangen zwischen Welten
Du, geliebt, wärst endlich frei
Ich muss wählen, wen sie stellten
Meine Liebe einerlei

Schwanentochter, weiße Schönheit
Komm' zu mir und sei gewählt
Schwanentochter, Liebe, Reinheit
Unschuldig sind wir vermählt

Doch das Glück ist nicht von Dauer
Und verzaubert geh ich ein
Böses lag auf stiller Lauer
Uns're Liebe soll nicht sein

Schwarzer Schwan stürzt uns ins Grabe
Doch der Tod ist ungewiss
Sehne mich nach was ich habe
Ich verlasse und vermiss

Schwarzer Schwan ist was ich liebe
Und er ist doch so viel mehr
Wenn ich folge jenem Triebe
End' ich tot im Schwanenmeer

Tausend Sonnen dunkel brennen
Tief im Schatten deiner Seel'
Folgend musst du dann erkennen
Alle Triebe leiten fehl

Mai 2020

NebeltageWhere stories live. Discover now