Prolog

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Das Herz hört auf zu schlagen, das Blut fließt nicht mehr, sondern sickert nach unten sammelt sich in den Venen und Arterien zusammen. Durch das sich stauende Blut an bestimmten Körperstellen, verfärben sich diese Stellen purpur-rot oder bläulich-lila. Der Körper kühlt langsam ab und passt sich der Raum- oder Außentemperatur an. Nach einigen Stunden setzt die Totenstarre ein, beginnend mit den Augenlidern und der Nackenmuskulatur, gefolgt vom Rest des Körpers. Der Körper beginnt durch das absterbende Muskelgewebe zu zucken, Haare und Nägel hören auf zu wachsen, der Darm entleert sich und Fleischfliegen fühlen sich vom verwesenden Geruch des Körpers angezogen. Sie legen Eier, Maden schlüpfen, diese wiederum verspeisen das Fleisch. Der Körper beginnt Geräusche zu machen, die Augen und die Zunge schwillt an. Dann, wenn die Zellen absterben und diese sich auflösen, verwandeln sich auch die Organe in flüssige Stellen, die Haut löst sich fast ab. Die Knochen sind das letzte, was verschwindet.

Das passierte mit dem Körper, wenn man stirbt. Eigentlich etwas, worüber ich mir nie wirklich Gedanken gemacht hatte. Der Tod war nie etwas, was mich sehr beschäftigte. Während die einen sagten, dass der Tod für sie etwas war, mit dem sie nicht klarkommen, war der Tod für mich nichts Besonderes. Er war einfach etwas, was zum Leben dazugehörte. Alles endete irgendwann mit dem Tod, zumindest fast alles.

In den vergangenen Wochen hatte sich meine Sichtweise zu diesem Thema komplett verändert, ich sah Dinge, die ich mir nie wirklich vorgestellt hatte und mein Weltbild ging in die Brüche. Obwohl ich niemand war, bei dem genau das schnell passierte, war es bei diesem Thema ein komplett anderer Fall. Nun habe auch ich Angst vor dem Tod, aber nicht, weil ich Angst hatte jemanden zu verlieren, oder selbst zu sterben, nein, es war die Angst vor dem, was die Welt in binnen von ein paar Wochen komplett untergehen lassen hat. Etwas, was fast die ganze Menschheit zerstört hatte.

An die 7 Millionen Menschen wurden in so kurzer Zeit vernichtet, bis heute überlebt haben wahrscheinlich an die 250.000 Menschen. Aber wenn man genauer darüber nachdenkt, war es denn wirklich so unwahrscheinlich, dass es so enden könnte? Menschen sind die intelligenteste Spezies der Welt, aber auch gleichzeitig die dümmste, denn Gier und Neid übersteigen jeden IQ. Mir war klar, dass sie irgendwann etwas tun würden. Etwas, was ihrer Gier zu Gute kommt, aber sie komplett unterschätzen.

Der offizielle Zeitpunkt des Todes tritt ein, wenn das Herz aufhört zu schlagen. Aber was ist, wenn es dann nicht einfach endet? Wenn der Körper sich nicht einfach nach und nach abschaltet und die Verwesung eintritt? Wenn da etwas in uns ist, dass uns nach unserem Tod verändert und unsere seelenlosen Körper wieder zurückbringt?

Genau diese Gedanken flogen mir seit dem Ausbruch immer wieder in den Kopf. Immer wieder fragte ich mich, wer für all das verantwortlich war und wieso es passiert ist. Warum gerade so eine Katastrophe die Erde in wenigen Wochen komplett verändern musste. Doch all diese Gedanken brachten nichts mehr, denn nun war es zu spät. Die Population fast ausgelöscht, Zerstörung und Tod soweit das Auge reicht. Nichts kann uns da jetzt wieder rausholen. 

The Walking Dead - The Beast InsideWhere stories live. Discover now