Geburt auf der Wache

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Mein Wecker ließ mich aus meinem Schlaf erwachen. Ich hatte ihn gestellt, um das Treffen mit Paul und ein paar seiner Kollegen nicht zu verschlafen. Nach Dienstschluss wollte er mich seinen Freunden vorstellen. Wir hatten uns auf ein Cafe in der Nähe geeinigt, da ich Köln noch nicht so gut kannte. Schnell zog ich mich um und formte meine Haare zu einem Pferdeschwanz. Heute hatte ich keine Lust auf Haare die mir ins Gesicht hingen.  Als ich auf die Uhr schaute erschrak ich. In ein paar Minuten musste ich dort sein und wäre ich nicht sofort losgegangen, dann wäre ich zu spät gekommen. So rannte ich zur Wohnungstür und stand schon wenige Sekunden später auf der Straße.

Vor dem Café blieb ich noch einmal stehen, um mein Outfit zu prüfen. Als ich überzeugt war, dass meine Kleidung nicht zerknittert war, trat ich ein. Paul rief mich sofort zu sich. Er stand an einem der Tische mit ein paar anderen Leuten. ,,Das ist Romy, sie wird in ein paar Tagen bei uns auf der Dienststelle anfangen.", sagte er. Schüchtern stand ich vor dem Tisch. Nach einer kleinen Pause verstand ich, was ich machen sollte:,, Ja also wie Paul schon gesagt hat werde ich in drei Tagen bei der Polizeiwache anfangen." Sie fingen leise an zu lachen. Das ging ja super los. Zu meinem Glück ergriff Paul wieder das Wort:,, Das sind Hannah, Martin, Isabell, Marc, Robin und Heidi." Freundlich nickten mir alle zu. Diesmal musste ich lachen. Alles in allem war es ein schöner Nachmittag geworden. Anfangs war ich ein wenig schüchtern, aber nach ein paar Minuten hatte ich mich eingewöhnt. Wir unterhielten uns über die witzigsten Fälle die wir je erlebt hatten, die tragischsten aber auch über Familie. Auf die Frage, warum ich denn nach Köln gekommen sei, antwortete ich mit:,, Ich brauchte mal eine Auszeit von Berlin." Das war nicht mal ganz gelogen. Berlin war schön und meine Heimat. Ich hatte dort Freunde und Hobbys. Jedoch war eine Abwechslung nicht gerade ungewollt.
Nach ein paar Stunden im Café verabschiedete ich mich und ging wieder zu meiner Wohnung.

Drei Tage später stand ich vor der Wache, um in meinen ersten Arbeitstag zu starten. Als ich mich umgezogen hatte machte ich mich auf den Weg zum Büro des DGLs. Er wollte mich sprechen bevor ich meinen ersten Dienst in Köln antrete. Nachdem ich angeklopft und ein Antwort bekommen hatte, trat ich in den, von wärme erfüllten Rum. ,,Ah Romy!", begrüßte der ältere Mann mich, ,,Ich bin Klaus Wiebel, der Dienstgruppenleiter. Ich habe mit deinem früheren Dienstgruppenleiter gesprochen und weise deshalb besonders auf Eingensicherung hin. Ich will Sie zum Dienstschluss wieder unversehrt hier haben." befahl er. Damit ich mich hier erstmal eingewöhnen konnte, teilte mich Klaus erstmal für die Bürorbeit ein. Mit seinen Worten ausgedrückt ,,Du kümmerst sich darum, dass hier nicht alles zusammenbricht." Also stand ich am Tresen. Klaus erklärte mir was ich alles machen müsste. An sich war nichts anders wie in Berlin. Vorerst war alles ruhig. Klaus verließ gleich darauf die Wache, ein wichtiger Termin verleitete ihn dazu wegzufahren. Gerade unterhielt ich mich mit Heidi als ich ein Klopfen an der Tür vernahm. Schnell ließ ich die Person rein. Eine aufgebrachte Frau kam durch die Glastür. Sie hatte ein Veilchen im Gesicht und hielt sich den Arm. Sofort rannte ich um den Tresen und machte mir ein Bild über ihre Verletzungen. An ihrem Arm hatte sie Einschnitte die augenscheinlich von einem Messer stammten. Zigeretten wurden auf diesem auch ausgedrückt. Schnell stützte ich sie, als sie halb zusammenklappe. Hysterisch schrie ich nach Hilfe. Heidi griff ihr ebenfalls unter die Arme. Ohne zu zögern rief ich einen Notartzt. Diese Verletzungen kannte ich nur zu gut, doch bevor ich weiter in meinen Erinnerungen schweifen konnte, krümte die Frau sich vor Schmerzen und schrie laut auf. Wir konnten sie nicht mehr halten und setzten sie auf einen der Stühle im Wartezimmer. Erst dann entdeckte ich ihren Babybauch, welcher auch nicht gerade klein war, die Frau war hochschwanger. Sie sah komplett fertig aus. Keine paar Sekunden später konnte ich erkennen wie ihre Hose zwischen den Beinen nass wurde. Der Blasensprung war eingetreten. 

Köln Segen oder Fluch? - AS FFWhere stories live. Discover now