Kapitel X: das neue Ich

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Eine Lampe leuchtete auf und ein Piepen wurde deutlich.
Die Weihnachtsstimmung, die den Tag über im Hause Wayne war, verschwand.
Bruce sprang auf, Damian folgte ihm. Die anderen harrten den Moment aus, aber als die beiden verschwunden waren, ging das bunte Treiben weiter, als wäre nichts gewesen. Ich sah Jason fragend an, doch der signalisierte mir, dass alles ok sei.
Auch nach all den Jahren funktionierte unsere wortlose Verständigung einwandfrei.
Also wir beschäftigten uns mit unserem Kram - was in diesem Fall ein Jenga Spiel war - bis irgendwann eine zweite Leuchte aufblinkte. Diesmal ließ jeder alles stehn und liegen und rannte los. Jason zögerte kurz, sah mich teils fragend, teils bittend an und so schloss ich mich den anderen an.

Mit Hilfe von zwei versteckten Aufzügen gelangten wir hinunter in die Batcave.
Ich versuchte, das Erstaunen in Grenzen zu halten, doch der Rest war anderweitig beschäftigt, also war es nicht weiter tragisch. Als eine der Letzten trat ich vor das beeindruckende Computerterminal und beobachtete, wie Tim einige Tasten drückte.  Dann sprach er: "Batman? Du hast gerufen?" Batman's typisch tiefe und ruhige Stimme ertönte: "Ja. Robin und ich stecken im Kreuzfeuer von Joker's Handlangern. Sie können nicht wirklich zielen, aber es kommen mehr."

Jason mischte sich ins Gespräch ein: "Wo seid ihr?" Ich wusste in dem Moment genau, was er dachte. "Rogers Yachthafen." "Ich kenn da einen ausgezeichneten Scharfschützen, der euch helfen kann."
Alle sahen Jason an. Ungläubig, verwirrt und sehr verständnislos. Ich jedoch schloss meine Augen. Trotzdem konnte ich sein Grinsen förmlich sehen.
Das war nicht sein Ernst.
Doch als Batman antwortete, wandten sich die Blicke "Gib ihr einen Anzug." zu mir.

"Du bist Scharfschützin?" Kam es fast schon ehrfürchtig von Richard.
"The Killing Beauty, stehts zu Diensten." Ich deutete eine leichte Verbeugung an und lächelte etwas unbeholfen. Seine Augen wurden groß. Die der anderen aber auch.
Da kam auch schon Jason mit einem lila-schwarzem Anzug zurück. "Hast du dein Handtaschengewehr dabei oder musst du eins von meinen zerlegen?"
"Vielen Dank für den Anzug, J und ja NATÜRLICH habe ich mein 'Handtaschengewehr' dabei, ich wollte doch alle in diesem Haus umbringen! Aber danke, dass du mir die Desert Tech HTI angeboten hast." Man konnte den Sarkasmus in meiner Stimme schon förmlich riechen.

Ich musste mal für eine Mission den Koffer für mein Baby als Handtasche tarnen. Seit Jason die Geschichte kennt, zieht er mich ständig damit auf und schaut in alle meine Taschen, bevor wir das Haus verlassen.

Wir tauschten einen kurzen 'dein f*cking Ernst!?' Blick aus, dann ging Jason wieder, um die Desert HTI zu holen. Ich liebte dieses Gewehr und er wusste das. Es war eines der wenigen Waffen, die nicht auf mich abgestimmt waren und mit denen ich trotzdem umgehen konnte. Ich will nicht sagen, dass ich nicht mit anderen Waffen schießen kann, aber sie neunmal mein Favorit.

Ich verschwand also und zog unter fachfrauischer Anleitung des ersten Batgirls das Kostüm an. Es passte mehr oder weniger, aber für eine Mission war es dennoch vollkommen okay. Der Gürtel war etwas befremdlich, aber mit viel nützlichem Zeug gefüllt.
Nur mit der Maske kam ich nicht ganz zurecht. Da ich einen Helm gewohnt war, war es seltsam, die Umgebung trotz ‚Kopfschutz' so zu sehen, wie sie war.

Doch ich steckte meine Zweifel weg und wir gingen zurück zum Terminal, wo die anderen schon warteten.
Jason war mittlerweile in sein Red Hood-Kostümchen geschlüpft und hielt mir das Gewehr hin. Er setzte gerade an, doch ich wusste, was kommen würde, also schnitt ich ihm das Wort ab "Ja, ich passe auf die Desert auf. Ich bin kein Anfänger, wie du ja am besten wissen solltest."

Jason setzte darauf seinen Helm wortlos auf und wir begaben uns zu seinem Motorrad.
So fuhren wir unserem ersten Abenteuer als Teile der Batfamily entgegen.

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Der Schlusssatz ist misslungen.

Alte Wunden - Eine Red Hood FF [Slow Updates]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt