TYRION

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"Meine Lords und Meister, ich habe euch heute zu einer Ratssitzung gerufen, weil es eine Frau unser junges Land bedroht, die auch Ratsmitglieder direkt betrifft." 
Die Angst kroch in Tyrion hoch. Sam sprach aus, was ihm durch den Kopf ging. "Ist Daenerys Ta-", fragte er, wurde jedoch von Bran unterbrochen.
"Nein, ihr Name ist Elinor Tyrell. Sie heckt im Verborgenen irgendetwas gegen uns aus. Dabei ist sie so geschickt, dass ich noch nicht alles herausfinden konnte."
"Es wird geflüstert, dass sie die Weite für sich beanspruchen will", warf Fosland, Meister der Spione ein. "Genau", sagte Bran, offenbar genervt von dem seiner Meinung nach unnötigen Meister, "sie plant einen Hinterhalt gegen Euch, Ser Bronn. Ein eurer Stelle würde ich nach Rosengarten reisen um sie dort zu überraschen, am besten mit ein paar Männern als Verstärkung."
"Und ich dachte, es gäbe keine Tyrells mehr", sagte Bronn vorwurfsvoll zu Tyrion. Dieser zuckte nur mit den Schultern. "Ich auch."
"Euch trifft es noch viel schlimmer, Tyrion. Auf Euch hat sie nämlich einen Auftragsmörder angesetzt, und dieser ist genau in diesem Moment auf dem Weg nach Königsmund. Ich rate Euch, die Stadt noch heute zu verlassen. Nur so könnt ihr den Mörder vielleicht abhängen. Haltet Euch nie irgendwo zu lange auf. Und vermeidet die Straßen."

Nur wenig später wurden in der Abenddämmerung die Pferde gesattelt. Der Stallbursche hob den speziell für Tyrion angefertigten Sattel auf den Rücken einer dunkelbraunen Stute, die im Dunklen und im Wald unauffällig war. Außerdem war sie ein sehr schnelles Pferd, extra dafür gezüchtet. Auch bei einem anderen Pferd wurden die Sattelgurte festgezogen, denn ein ehemaliger Lennister-Soldat, der glücklich genug war, den Exekutionen von Grauer Wurm zu entkommen, würde Tyrion begleiten.
Tyrion stieg über einen Hocker auf, kaum im Sattel, galoppierten sie auch schon an. Nachdem sie eines der beschädigten Stadttore passiert hatten, bemerkten sie nach einer Weile Hufgeklapper hinter ihnen. Beide trieben ihre Pferde an.
Tyrions Stute beschleunigte auf eine so hohe Geschwindigkeit, die Tyrion nicht gewohnt war und er hatte Mühe sich im Sattel zu halten. Nach einer Weile erreichten sie einen Wald. Schnell hetzten sie dort hinein, um Schutz in den Bäumen zu suchen. Sie trabten noch ein wenig, dann ließen sie ihre Pferde sich erholen. Tyrion lauschte. Nichts mehr von einem anderen Reiter zu hören. Sie hatten seinen Verfolger vorerst abgeschüttelt.

Game of Thrones Staffel 9Where stories live. Discover now