2. Von TicTacToeboys und wie Medusa mich fast versteinerte

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Dort stand ich nun, in einem Raum mit der beliebtesten Boyband. Wahrscheinlich sogar die beliebteste der Welt. Glaubt mir, ich wäre am liebsten weggerannt, in den 'Falconefahrstuhl' gesprintet und hätte mich meilenweit von diesem Nutellagebäude entfernt. Nur leider stand mir mein großes Ego im Weg.

Ich versuchte, so selbstbewusst wie möglich, mich auf den Bürostuhl gegenüber meines Onkels zu setzen, ohne diesen verwöhnten Gören auch nur einen Blick zu schenken.

"Also, du wolltest mich sprechen Nick?" Ja Sam, gut erkannt. Er wollte bestimmt nicht nur Kaffee mit dir trinken und ein bisschen über Gott und die Welt quatschen.

"Allerdings. Ich nehme an über das Telefon warst du ein bisschen überrumpelt?" Nö, bei mir war das Alltag, dass der Onkel anrief und dir vorschlug, Babysitter für 5 Deppen zu spielen, die ihr Leben wegen angeblichen Drogen und Weibern nicht in den Griff kriegten. Es gab rein garnichts, was mir positives über die Jungs aufgefallen ist. Täglich musste ich mir Schlagzeilen anhören wie 'One Direction wieder im Drogenskandal?!' oder 'Harry möglicher Vater wegen Affäre?!' Es war einfach ein gottverdamte, eingebildete, reiche, Kinderlieder singende, keinen Modegeschmack besitzende Möchtegernboyband.

"Ich frage mich nur, wie du auf die dumme Idee gekommen bist, mir diese Player auf den Hals zu hetzen?" Ja, wahrscheinlich hätte ich mich geehrt fühlen sollen, an die Decke springen wie ein Groupie, die Jungs umarmen oder Autogramme einfordern, aber dieser Haufen von Boyband war in meinen Augen einfach nur lächerlich. Anscheinend bemerkten die 5 mein Desinteresse ihnen gegenüber auch, denn ein braunhaariger, tättowierter, gutaussehender Kerl räusperte sich. Warte was?! Okay wir ignorieren den Teil an dem ich diesem Blödmann ein Kompliment gemacht habe, schließlich war es ein anstrengender Tag voller Schrumpelarschomas. Ich verdrehte nur die Augen und fauchte ihn an. "Ich hab ja gehört ihr sollt nicht sehr höflich sein, aber ein Gespräch unterbricht man nicht.. Also Nick, warum denn deine heißgeliebte Nichte und nicht... was weiß ich schon? Der Weihnachtsmann oder wenigstens irgendein verblödeter Securitymann?" Bei meinen Vorschlag die Jungs dem Weihnachtsmann auszusetzten, gluckste Blondie laut drauf los, so ein richtiges Bilderbuchlachen. 'HAHAHAHA' genau so, ich schwöre! Das sollte zwar kein Witz sein und sonderlich komisch war es auch nicht, aber der blonde kriegte sich nicht mehr ein. Auf irgendeine seltsame Art und Weise fand ich ihn sympathisch...

"Sam, wir sind schon seit Monaten auf der Suche nach einer geeigneten Autoritätsperson, doch erfolglos. Niemand erklärt sich bereit, mit ihnen zu arbeiten. Glaub mir, du wärst nicht meine erste Wahl gewesen, aber ich konnte ja schlecht niemanden dort hinschicken, also dachte ich mir, wieso denn nicht Samantha?" Pfff! Zwar war das nicht wirklich mein größter Wunsch den Typen Regeln und richtiges Benehmen beizubringen, aber unhöflich war es trotzdem, mich als letzte Wahl zu bezeichnen.

"Und das heißt jetzt im Klartext, ich soll Babysitter für One Direction spielen oder was?" Im Inneren dachte ich immer noch, dass es ein schlechter Scherz war und die Typen vor mir nur Hologramme waren. Schön wär's. Zum Test kniff ich Blondie in die Schulter, der sich mit einem 'Hey!' beschwerte und daraufhin schmollte. Also doch Menschen. Vielleicht waren sie ja nur verkleidet? In mir baute sich wieder Hoffnung auf. Ich wollte mich gerade nach unechten Schnauzern umgucken, doch heute wollten wohl alle die Unterbrecher spielen.

"Nein, Babysitting ist leichter Sam.." Die restlichen 4 fingen nun auch an zu schmollen und guckten beleidigt aus der Wäsche. Ich musste mir ein Schmunzeln verkneifen, 5 berühmte Möchtegernsänger, die Millionen von Hatern aushielten, aber rumzickten wenn man meinte sie seien schwierig.

"Was denn dann?" Was sollte man sich denn bitte darunter vorstellen, einer weltberühmten Boyband, die stur war wie 3 Säcke Mehl, (An: ist Mehl stur..? :o) besseres Benehmen beizubringen? Sollte ich ihnen die Kippen aus der Hand reißen und 'Pfui' und 'Aus!' schreien? Sicher nicht! Wenn die das von mir verlangten, war es die Art von Menschen, die mit einem Feuerzeug nachgucken, ob noch genug Benzin im Kanister ist.

Me, 5 Idiots and a lot of troubleWhere stories live. Discover now