Kapitel 5 ✔️

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Seit geschlagenen drei Stunden war Giulia bereits mit Emiliano und Mario unterwegs, während ich faul auf dem Sofa lag. Obwohl die anderen beiden Sofas frei waren, teilte ich mir eins gezwungenermaßen mit Luca und Marco. Mittlerweile lagen meine Beine auf Marcos Schoß und lehnte ich mit dem Oberkörper an Luca, der einen Arm um meine Taille geschlungen hielt. Warum ich nicht dagegen ankämpfte? Das hatte ich eine Stunde lang vergeblich versucht. Zuzuschlagen war zu meinem Bedauern verboten und mit den Waffen eines schüchternen Nerds kam ich nicht gegen diesen Dickschädel Luca an. Seitdem saß er mit einem dämlichen Grinsen da und schien mit sich und der Welt zufrieden zu sein.

Ich dagegen starrte weiterhin schmollend auf den riesigen Flatscreen-Fernseher. Obwohl ich abgesehen vom unfreiwilligen Kuscheln keinen Grund zum Rumzicken hatte, denn zur Strafe hatte ich die Jungs dazu verdonnert, mit mir Ice Age zu gucken.

„Was macht ihr zwei denn mit Giulia auf dem Sofa? Hat Emiliano das erlaubt?" Wir zuckten alle drei zusammen, als die tiefe Stimme hinter uns erklang. Marco drehte sich zum Störenfried um.

„Das hier ist Angela. Giulia ist unterwegs, um für dich ein Geburtstagsgeschenk zu kaufen, obwohl du es nicht verdient hast."

Der Neuankömmling umrundete das Sofa, um mich zu betrachten. Überraschung, er war ebenfalls ein großer durchtrainierter Italiener. Ich betete inbrünstig, dass wenigstens er Abstand hielt. Auf mehr Körperkontakt verzichtete ich gern.

Er legte den Kopf etwas schief und grinste dann.

„Siehst unserer Giulia aber verdammt ähnlich. Wenn die Brille nicht wäre, könntet ihr uns locker reinlegen. Ich bin übrigens Matteo."

Ich lächelte ihn kurz an und senkte schnell wieder meine Augen.

„Rutsch mal zur Seite, Luca. Dann bekommt Angela ein besser aussehendes Kissen." Na super, jetzt fing der auch noch an. Was hatte ich bitteschön verbrochen, um so gestraft zu werden?

„Vergiss es Matteo", knurrte der Italiener hinter mir, während er mich mit seinem Arm so eng an seinen Oberkörper zog, dass ich um meine Rippen fürchtete. Marco dagegen amüsierte sich königlich. Er betrachtete mich mit einem breiten Grinsen, das ich mit einem gequälten Lächeln erwiderte. Matteo setzte sich schulterzuckend auf eines der anderen Sofas.

„Marco, Luca, habt Ihr zwei einen Moment?" Einer der Gorillas war zu uns getreten. Endlich hob der italienische Klammeraffe mich von seinem Schoß. Zu dritt verließen sie den Raum und Matteo setzte sich zu mir.

„Keine Panik, ich tue dir nichts. Ich will nur gleich unseren Casanova ein wenig ärgern, wenn er wiederkommt."

„Casanova?" Ich spürte einen stechenden Schmerz in meiner Brust. Luca ein Frauenheld. Bei dem Aussehen kein Wunder. Was hatte ich anderes erwartet? Wieso verpasste es mir dann einen kleinen Stich? Er interessierte mich nicht im Geringsten.

„Zugegeben, normalerweise lassen Frauen ihn kalt, aber an dir scheint er einen Narren gefressen zu haben. An Giulia dagegen war er noch nie interessiert." Matteo fasste mich sanft am Kinn, damit ich meinen Kopf nicht wegdrehte. „Du siehst aus wie sie, aber deine Augen haben genau die gleiche Farbe wie Emilianos. Bist du sicher, dass du mit den beiden nicht verwandt bist?"

„Ja, bin ich mir. Du bist auch nicht der erste, der mich das fragt. In der Schule werden Giulia und ich schon als Zwillinge bezeichnet." Gedankenverloren starrte ich wieder auf den Fernseher, als mich Matteo ohne Vorwarnung auf seinen Schoß zog.

„Sorry, aber Luca kommt zurück. Das wird gleich lustig."

Da war ich mir nicht so sicher, aber mich fragte ja niemand nach der Meinung. Matteo schlang beide Arme um meine Taille und vergrub sein Gesicht in meinem Nacken. Gerade rechtzeitig, bevor die zwei Italiener wieder bei uns am Sofa ankamen.

Tempestuoso - A Storm is ComingWhere stories live. Discover now