Kapitel 2: Wiedersehen

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Geschafft sitze ich im Büro. Max macht gerade Mittagsschlaf. Diese Zeit nutze ich, um im Büro zu arbeiten. Meine Schwester hat ein Architekturbüro. Ich arbeite seit Maxs Erkrankung bei ihr mit. Davor hatte ich ebenfalls eine Anstellung als Architektin. Mein Handy piept und ich nehme es in die Hand. Eine unbekannte Nummer wird mir angezeigt.
Hey Anna. Hier ist Chris. Wie geht es dir und Max?"
Ich freue mich über seine Nachricht und tippe eine Nachricht zurück.
Hey Chris vielen Dank für deine Nachricht. Mir geht es so weit gut. Max ist zwar erschöpft aber so weit geht es ihm gut. Wie geht es dir?
Prompt bekam ich eine Antwort.
Mir geht es gut. Sitze gerade im Büro. Was machst du gerade?"
Ich beisse mir auf die Lippe und antworte ihm dass ich ebenfalls im Büro bin. Wir schreiben noch etwas hin und her. Dann lege ich mein Handy weg und konzentriere ich mich auf die Arbeit. Die Tür zum Büro wird geöffnet. Meine Schwester Sofie kommt herein. Sie ist die Definition von Perfekt.
Sie ist groß, schlank und wunderschön. Dazu hat sie einen perfekten Mann. Erik ist reich und der perfekte Ehemann bzw. Vater.
,, Schwesterherz." meine Schwester Sofie kommt auf mich zu.
,, Sofie." ich umarme sie und setze mich wieder hin.
,, Wie geht es Max?" etwas besorgt blickt sie mich an.
,, Er ist erschöpft aber so weit gut. Morgen ist der nächste Chemozyklus dran. Aber weiterhin brauchen wir einen Knochenmarkspender." seufze ich und lasse mich zurück in den Stuhl fallen.
,, Ach da wird sich schon jemand finden. Leider kommen ja Lily und Erik nicht infrage." Lily ist die Tochter  von Sofie und Erik. Sie ist ein Jahr älter als Max und sehr süß.
,, Du siehst verändert aus." sagt meine Schwester.
,, Findest du?"  harke ich nach und streiche mir über die Wange.
,, Du lächelst. Hat das etwas mit einem Mann zu tun?" sie stichelt und grinst wissend. Ich werde rot und blicke peinlich berühert auf den Tisch.
,, Wie heißt er ?" fragt sie und rüttelt an meiner Schulter.
,, Es ist nichts. Kennst du die Ehrlich Brothers? Das sind Geschwister welche zusammen zaubern. Sie scheinen richtig erfolgreich zu sein. Sie haben für die Kinder gezaubert. Für Max sind sie sogar in sein Zimmer  gekommen. Wenn er gesund ist, darf Max sie in der Werkstatt besuchen. Daher habe ich nun mit Chris Ehrlich Handynummern getauscht." beantworte ich ihre Frage.
,, Du scheinst ihn aber toll zu finden. Immerhin wirst du rot." lacht meine Schwester.
,,Nein." schreie ich halb entsetzt.
,, Oohhh doch." kichert sie.
Seine Augen haben auf jeden Fall etwas. So braun und tief. Wie er wohl ohne seine blonden Strähnen aussieht ?
,, Ob ich ihn nun toll finde oder nicht. Was kann ich ihm geben ? Mein Kind ist krank und ich habe meine Leben für Max aufgeopfert. Ich habe kaum  Freunde und ich bin ehrlich kaum Zeir habe ich auch. Schau mich an. Jeder kann mir ansehen, dass es mir schlecht geht." ich rede mich in Rage und knalle den Stift auf den Tisch. Meine Schwester zieht sich einen Stuhl heran.
,, Hey. Weist du nicht wie schön du bist. Du siehst aus wie ein Engel. Die Haare und vor allem die blauen Augen. Na klar bist du blass und etwas zu dünn. Aber du hast jedes recht dazu." sie zieht mich an ihre Brust.
,, Danke. Das ist lieb von dir. Kriegen wir heute noch Kundenbesuch ?" frage ich sie.
,, Ja. Ein gewisser Herr Reinelt hat heute einen Termin bei uns. Besser gesagt planst du mit ihm die Einzelheiten und den Rest mache dann ich." erklärt sie und läuft in ihr Büro. Ich öffne ein neues Programm auf dem Rechner.
Die Tür öffnet sich.
,, Hallo. " ruft eine bekannte Stimme. Doch ich kann sie nicht gleich zu ordnen. Ich stehe auf und laufe in den Flur. Dort steht ein Mann mit zerrissener Jeans und einem einfachen Tshirt. Nur eine Kette hängt herraus. Der Mann trägt ein schwarzes Cappy. Blonde Strähnen hängen herraus. Die braunen Augen blicken mich an.
,, Chris?" frage ich.
,, Anna." lacht er und zieht mich in eine Umarmung. Ich inhaliere seinen Duft. Er riecht nach ihm und einem guten Parfum.
,, Was machst du hier?" freudig schaue ich ihn an.
,, Ich habe einen Termin bei einer gewissen Frau Bachmann." seine braunen Augen blicken mich freundlich an.
,, Das bin ich." ich löse mich und laufe vor weg ins Büro.
,, Kann ich dir etwas zu trinken anbieten?"
,, Wasser bitte." höre ich ihn sagen. Ich stelle ihm ein Glas Wasser hin.
,, Also du möchstest ein Haus bauen?"
Eigentlich kann ich mir diese idiotische Fragen klemmen. Warum geht man sonst in ein Architekturbüro? Ich werde rot und beisse mir auf die Lippe.
,, Entschuldige aber die Frage war dumm."
,, Keim Problem aber ja." grinst er.
,, Hast du schon ein Grundstück?"
,, Ja klar." er überreicht mir einen Zettel mit der Adresse. Dazu noch ein Bild vom Grundstück. Es liegt in Bünde und die Lage scheint sehr ruhig. Das Grundstück ist groß.
,, Hast du  denn schon eine Vorstellung wie das Haus aussehen soll ?"
,, Nein. Aber du kannst mir bestimmt was zeigen." überzeugt huschen seine Augen über den Schreibtisch zu meinen.
,, Nein nicht wirklich. Außer du willst Baupläne sehen ?" lache ich und schnappe mir ebenfalls ein Wasser.
,, Och ne. Aber wie stellst du dir denn ein Haus vor ?" er lehnt sich im Stuhl zurück und macht die Beine lang.
,, Ich glaube nicht, dass ich jemals ein Haus bauen kann." seufze ich und stehe am Verschluss der Flasche.
,, Wieso ?" entsetzt blickt er mich an.
,, Naja ich habe keinen Mann und nicht die finanziellen Mittel, um ein Haus zu bauen." die traurige Realität holt mich ein. Andere haben mit 30 so viel erreicht. Ein Haus gebaut, ein Baum gepflanzt, zwei Kinder, ein Mann, ein Hund und den perfekten Job. Was habe ich davon ? Fast nichts.
,, Irgendwann wird der richtige schon kommen." er sieht ein wenig traurig aus. ,, Aber wie soll denn dein Haus mal aussehen ?"
Ich lächele und schwelge in Erinnerungen.
,, Ein großes Haus. Mit hellen Räumen durch hohe und große Fenster. Kinderzimmer und eine große Küche. Bevor Max krank gewurden ist, habe ich es geliebt zu kochen. Dann eine Terrase wo man im Sommer draußen sitzen kann. Ein zu Hause eben." wehmütig blicke ich hinaus. Ich vermisse diese Vorstellung. Irgendwann dieses Haus zu haben.
,, Dann möchte ich so eins. Ein Haus mit einer großen Küche, großen Fenstern, einer Terrase und Kinderzimmer. " ernst blickt er mich an.
,, Ok. Dann mache ich mich an die Arbeit. Ich melde mich bei dir, wenn ich die Zeichnungen habe. Das nächste mal kannst du ja deine Frau mitbringen. Sie will bestimmt mal drüber schauen. " damit stehen wir beide auf und gehen zur Tür.
,, Oh ähm ich habe keine Frau oder so. Ich bin Singel und ohne Kinder." er zwinkert mir frech zu und verschwindet aus der Tür.

Hallo ihr Lieben. Hier ist ein weiteres Kapitel. Vielen Dank für die Votings und das ihr auch diese Geschichte verfolgt. Ich würde mich sehr über Votings und über Kommentare Votings freuen.

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