Sehnsucht

Sehnsucht der Vergangenheit

Ich öffnete die Balkontür um die Salatpflanzen hinter die Haus-Mauer zu stellen damit sie ein bisschen Schutz vor der kälte und dem Regen haben würden. Der Wind drehte sich in der Sekunde als ich um die Ecke ging und wehte den Geruch des Feldes zu mir. Ich roch die Abendluft und den Feldgeruch als plötzlich eine alte Erinnerung in mir aufstieg. Ich schloss meine Augen um die Erinnerung festzuhalten.

Ich war mit meiner besten Freundin auf Urlaub. Es war eher Zufall. Sie hatte sich bei ihrer Mutter beschwert das sie nie mit Freunden auf Urlaub fahren durfte und ihre Mutter hatte darauf geantwortet das sie jederzeit Freunde zu einem Urlaub einladen dürfte oder mit anderen wohin fahren kann. Ihre erste Wahl viel auf mich. Daher kam es das ich mit ihr auf einen Bio-Bauernhof fahren durfte. Es war wunderbar. Monate vorher planten wir schon was wir alles machen würden und schrieben Packlisten. Wir telefonierten bis spät in die Nacht um jedes einzelne Detail zu besprechen. Zwei Tage vor der abreise hatten wir länger als fünf stunden telefoniert. Als es endlich losging saßen wir angespannt auf der hinteren Sitzbank und plauderten aufgeregt. Ihr Familie mochte mich aber trotz allem merkte man das alle schon ein bisschen entnervt waren. Aber wir waren nicht die einzigen die redeten. Ihre beiden Geschwister waren ebenfalls aufgeregt. Beide wahren jünger als sie und daher schlief ihr Bruder nach einer weile ein und ihre Schwester hörte nur mehr müde Musik. "Wusstest du das es in der nähe des Bauernhofes einen kleinen Teich gibt in dem man baden kann!", grinste sie mich an. "Der ist sicher total Kalt!", lachte ich und öffnete meinen Computer. Wir beide planten mit ihrer Schwester ein Theaterstück aufzuführen. Das Drehbuch war allerdings noch nicht annähernd fertig, wir waren irgendwie Naiv was das anging. Wir dachten innerhalb von 3 Stunden hätten wir das Drehbuch ausgearbeitet. Wir waren natürlich zu faul um uns anzustrengen und das Drehbuch jetzt wirklich zu ende zu schreiben. Wir machten Pause in einem Restaurant und ich und meine Beste Freundin suchten uns das selbe Essen aus. Ungefähr ab dem Moment aßen wir nur mehr das gleiche. Egal ob als kleine Jause oder als Abendesse, wir verzichteten sogar auf etwas wenn die andere es nicht mochte. Nachdem wir gegessen hatten gingen wir noch kurz mit ihren Geschwistern auf den Restaurant Spielplatz. Dort war ein großer Turm mit einer Rutschen. Der Turm war allerdings nicht klein sondern wirklich riesig. Als wir oben standen bemerkten wir das der Turm wirklich wackelte wenn man sich bewegte. Während ihre Geschwister Panik bekamen lachten wir beide nur. Es war ein Turm! Wir gingen wieder zurück zum Parkplatz wo ihre Mutter, ihre Großeltern und ihr Cousin warteten. Die Fahrt dauerte nur noch eine Stunde und als wir endlich ankamen viel mir sofort die große Kuhweide ins Auge. Wir hatten ein eigenes zweistöckiges Gebäude gemietet mit zwei Zimmern, einem Bad, einer Couch und einem Wohnzimmer mit Küche. Ihre Großeltern wohnten derweil in einem weiterem Nebengebäude. Ihr Cousin schlief freiwillig auf der Couch und ihre Mutter und ihr Bruder schliefen im unterem Schlafzimmer. Wir beide schliefen in einem Doppelbett im oberem Zimmer und ihre Schwester schlief auf einer Matratze bei uns. Am erstem Tag aßen wir dort und packten aus. Am zweiten Tag in der früh planten wir was wir alles machen würden. Gemeinsam würden wir zum Großem See fahren und vielleicht den Kletterpark besuchen. Abendessen würden wir in einem Lokal. In den nächsten Tagen würden wir immer in einem Lokal essen da es am Bauernhof nur Frühstück gab. Wir nahmen also unsere Schwimmsachen und fuhren zum großem See. Als Besucher des Bauernhofes durften wir gratis schwimmen. Wir suchten uns einen Platz der sowohl in der Sonne aber auch im Schatten lag. Wir zogen uns um und gingen zuerst auf den Steg auf dem zwei Sprungbretter und ein Seil zum schwingen waren. Das eine Brett war 1 Meter und das andere 3 Meter  hoch. Wir saßen auf dem Einmeter Brett und ließen unsere Füße ins Wasser hängen. Ich und meine Freundin waren die einzigen am Steg da sich alle anderen wegen dem kalten Wasser nicht in den See trauten. "Ich habe eine verrückte Idee." , fing ich an. "Wir denken nicht nach und springen auf drei einfach ins Wasser!"  Sie grinste:"Das klingt nach uns!" Gemeinsam halfen wir uns aufzustehen und gingen an den Anfang des Stegs. "Egal was passiert", fing ich an. "Wir schaffen es zu zweit!",riefen wir im Chor. Natürlich war es übertrieben aber wir mochten  es dramatisch! Wir nahmen uns an den Händen und rannten los. Kurz vor der Kante sprangen wir ab und in der ersten Sekunde als meine Füße das kalte Wasser berührten begann ich zu frieren. Wir tauchten in das Wasser ein und dachten wohl beide das gleiche. Als wir auftauchten murmelten wir gleichzeitig: "Schlechte Idee..." Doch als wir uns aus dem Wasser wieder heraus gekämpft hatten fragte sie mich: "Nochmal?" Ich nickte und wir wiederholten das noch bis das Wasser angenehm war. Nach einer weile kam mir die Idee mit Kleidung in den See zu springen. Sie fand die Idee natürlich super und wir tauschten unsere Badesachen gegen Klamotten aus. Auf drei sprangen wir wieder ins Wasser und ich wurde fast ein bisschen Panisch da die Kleidung mich leicht nach unten zog. Doch schließlich tauchte ich auf und spürte das es eigentlich ein tolles Gefühl war! Wir schwammen eine Runde und kamen nach einer halben Ewigkeit heraus um uns umzuziehen. Wir legten unsere Kleidung in die Sonne und zogen uns unsere Ersatz Badeanzüge an. Mit ihrer Familie gingen wir in das Lokal am See. Wir aßen Pommes mit Ketchup und als Nachtisch das selbe Eis. Wir beobachteten Leute die über das lange Flying Fox über den See flogen. Das Gerät gehörte zu einem Kletterpark der direkt neben dem See lag. Wenn man den kleinen Hügel hinaufging kommt man auch direkt zu einem Stahlseil das 40cm. breit ist. Man wird daran aufgehängt und kann dann den ganzen Berg langsam hinunter schweben. Wir machten mit ihrer Familie aus das wir am nächsten Tag in den Kletterpark gehen würden und auch mit dem Stahl-Gerüst fahren würden. Als wir fertig gegessen hatten gingen wir wieder zum Auto. Mittlerweile war es Nachmittag und wir gingen auf unser Zimmer um das Drehbuch zu schreiben. Wir schrieben gemeinsam zwei Kapitel bis sie meinte das wir die ersten Szenen üben sollten. Ich und ihre Schwester waren einverstanden. Da wir beide Harry Potter liebten war es natürlich ein Harry Potter Theater Stück. Ich spielte Ginny sie Hermine und ihre Schwester Luna. Doch schon bei der ersten Szene gab es schon Probleme da ihre Schwester denn Text nicht gut beherrschte. "Das ist Ginny und Hermine", fing sie an. "Das SIND Ginny Und Hermine!", verbesserte meine beste Freundin sie. "Ähm. Ja. Das sind Ginny und das sind Hermine", versprach sie sich schon wieder. So ging das eine Weile lang bis wir den Teil einfach übersprangen. Wir probten auch noch die Lieder und die Tänze bsi alles gut funktionierte. Der Rest lief ganz gut bis ihre Mutter rief das wir in einer halben Stunde Essen gehen würden. Sie erzählte mir das es so tolle Restaurants gab. "Bitte! Können wir uns was schönes anziehen!", bettelte ich, "Aus Spaß!" Sie lachte: "Klaro! Das wird lustig!" Sie borgte mir ihren Jumpsuit in dem ich mich allerdings ziemlich dick fühlte. Sie meinte allerdings das JEDER der diesen Jumpsuit anhatte sich dick fühlte aber es nicht stimmte! Sie verstand selber nicht warum jeder das dachte. Sie trug ein Blümchen Kleid das ihr sehr stand. Wir wollten das jeden Tag machen da es wirklich lustig war! Wir gingen ins Bad und sie schlug vor das wir uns ganz leicht schminken könnten. Ich machte mir auch Locken. Wir fuhren dann ins Restaurant und setzten uns alle an den hintersten Tisch. Ihre Großeltern hatten einen Hund namens Rocko der auch auf Urlaub mitkam. Rocko legte sich unter den Tisch und ihre Familie setzte sich hin. Wir beide saßen in der Ecke und bestellten Knödel mit Sauce. Diesmal machten wir eine Ausnahme da ich Leitungswasser und sie Sprudelwasser trank. Das Essen war wirklich gut. Während die Erwachsenen noch aßen gingen wir mit ihrer Schwester, ihrem Bruder und ihrem Cousin auf den kleinen Spielplatz neben dem Lokal. Es war schon ziemlich Dunkel und ihr Cousin setzte sich auf die Schaukel um am Handy zu sein. Ihre Geschwister gingen nach einer Weile zurück da sie Müde waren und wir beide legten uns auf das Trampolin. Wir beschlossen Improvisationsübungen zu machen und begannen eine Konversation zwischen Viktor Krum und Hermine Granger zu machen. Das ganze änderte sich bis ich Viktor war und sie Fleur. . Wir besprachen über was unsere Charakter sprechen würden und pltzlich standt sie auf und begann zu sagen: "sing the song with the stars in my eyes!" Mein Charakter sah sie verwirrt an und fragte : "wich stars?" Plötzlich verstand ich dasmsie schon längst in ihrer Rolle war. Genervt erwiderte sie:"Sing the song with the fucking stars in my fucking eyes!" "oh!", meinte ich "I see the fucking stars! In your fucking eyes!" Natürlich weiß ich das dieses Gespräch keinen wirklichen Sinn ergab aber wir fanden es lustig. Wir machten eine ganze weile so weiter bis uns langweilig wurde und wir uns nur hinlegten und in den Himmel schauten der voller Sterne bedeckt war. ich Schloss die Augen und lauschte den Grillen. Ich atmete tief ein und roch einen angenehmen Feldgeruch. Es war beruhigend da die Abendluft erfrischend wirkte.

Ich öffnete wieder meine Augen und sah die Salatplanzen vor mir. Ich nahm sie und stellte sie zurück auf ihren Platz hinter der Mauer. Der Wind drehte sich wieder und der Geruch verschwand. Die Erinnerung jedoch blieb. Die Sehnsucht kehrte zurück.