Prolog

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"Bella, hast du etwas Zeit?"

"Ich? Zeit?", Bella sah ihren Besucher interessiert an. "Wofür?"

"Ich wollte dich fragen, ob du mit mir einen Spaziergang machen möchtest."

"Natürlich! Lass mich nur kurz eine Nachricht schreiben, damit die anderen wissen, wo ich bin."

Bella nahm Zettel und Stift zur Hand und schrieb einen kurzen Notiz. Dann nahm sie ihr Schultertuch von der Garderobe und trat aus dem Haus hinaus. Ihr Gast wartete draußen schon auf sie. 

"Habe ich dir eigentlich schon gesagt, wie schön ich euer Haus finde?"

"Das hast du.", lachte sie, "und ich habe dich auch schon gesagt, dass ich damit nichts zu schaffen habe. Das war allein Saichons Idee gewesen... Er dachte wohl, es wäre eine romantische Überraschung gewesen."

"Und?"

"Was und?"

"Na, was es romantisch?"

Bella überlegte. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen. "Ja, es war romantisch. Ich stand damals vor dem nichts. Und da kam er, und gab mir alles. Das darf man wohl romantisch nennen."

"Wenn wir schon dabei sind, kann ich dich dazu noch etwas fragen?"

"Hahaha, ich wusste doch, dass hinter dem Spaziergang etwas stecken muss. Aber du darfst mich alles fragen."

"Ich habe dich ja erst kennen gelernt, als du schon mit Saichon verlobt warst und ihr beide kurz danach auch geheiratet habt... Aber was mich eigentlich interessiert, ist die Geschichte... Wie habt ihr euch kennen gelernt? Ich meine, von dem, was man so von Saichon gehört hat, wie er früher gewesen sein soll, passt das gar nicht zu eurem jetzigen Leben... Erzählst du mir eure Geschichte?"

Bella sah ihren Begleiter an. Leon war gerade einmal 16 Jahre alt. Sie fühlte sich mit ihren 28 Jahren neben ihm eher wie seine Tante. Aber sie wollte gerne ihre Geschichte weiter geben. Schon allein aus dem Grund, weil sie selber immer wieder sie Revue passieren ließ. Sie blieb darum an einer kleinen Lichtung stehen, und machte es sich in der Sonne auf der Wiese bequem. 

"Setz dich zu mir! Die Geschichte lässt sich hier am Besten erzählen!"

"Hier?"

"Ja, immerhin hat mir Saichon gestanden, dass er mich hier zum ersten Mal richtig und bewusst gesehen hat."

"Das hier ist also der Anfang!"

"So kannst du es auch nennen,", lächelte Bella, wurde aber danach wieder ernst, "Es gibt aber zwei wichtige Dinge, die unserer Geschichte voran gestellt werden müssen. Erstens: Saichon und ich, wir kommen aus zwei grundsätzlich verschiedenen Welten. Er hatte immer alles, was er brauchte und wünschte. Und das, was er nicht hatte, besorgte er sich ohne Rücksicht auf andere. Ich dagegen war arm geboren und traute mich nie, meine Stimme gegen jemand anderes zu erheben. Er war gefürchtet, ich war belacht und verkannt."

"Und das zweite?", fragte Leon leise nach. 

"Das zweite ist fast  noch wichtiger: Er hat sich zuerst in mich verliebt."




****

Was glaubt ihr, wieso ihre zweite Anmerkung so wichtig ist? 


Ich weiß, es klingt wie eine totale klischeehafte Geschichte, und stellt euch vor, es wird auch so eine werden... 

Trotzdem bleibt dran, die weiteren Teile sind in Bearbeitung... :)


Ich wünsche euch noch einen wunderschönen Tag <3

Seine KöniginWhere stories live. Discover now