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Die Wochen verstrichen. Irgendwann war es Anfang Dezember, die beiden hatten kaum miteinander geredet, nur, wenn es unbedingt hatte sein müssen im Englischunterricht.
Sihyeon stand nun vor ihrem Spind, wechselte ihre Bücher und schlug die Spindtür dann zu. Ihre Laune war die letzten Wochen immer noch nicht besser.
Sie war schon fast in der Cafeteria, um ihre Mittagspause dort zu verbringen, als ihr auffiel, dass sie ein Buch vergessen hatte. Hörbar ihren Atem ausstoßend lief sie zügig zurück. Und blieb dann am Anfang des Flures mit den Spinden abrupt stehen.

Changbin lehnte neben ihrem Spind, in sein Handy vertieft. Dunkle Strähnen fielen ihm in sein Gesicht, er trug ein tief ausgeschnittenes Shirt und seine allzu bekannte löchrige Jeans. Sihyeons Herz schien auszusetzen, dann traute sie sich, weitere Schritte nach vorne zu machen.
Der junge Mann hob direkt den Kopf, als er ihre Schritte hörte. „Sihyeon...", seine Stimme klang erstaunlich dünn.

„Changbin.". Sie widmete sich ihrem Spind und öffnete ihn erneut. Sie gab sich wirklich alle Mühe möglichst gefühllos und gleichgültig zu wirken, aber ihre Hände zitterten leicht. Wieder einmal fragte sie sich, warum es ausgerechnet Changbin sein musste. Warum genau so jemand, dem sie beinahe egal war?
Sie spürte ihr Herz, wie es heftig gegen ihre Brust hämmerte.

Changbin seufzte leise. „Ich... wollte nur mit dir reden...", als er dann schwieg und Sihyeons Blick daraufhin sah, sprach er hastig weiter, „Nicht hier in der Schule. Vielleicht... vielleicht können wir Essen gehen? Ramen oder so, ich bezahl' das auch, wenn du... schnell wegwillst.".

„Von dir möchte ich nichts bezahlt haben.", ihre Stimme zitterte und verdammt, da waren wieder Tränen die sich anbahnten - diese hatten sich die vergangenen Wochen immer wieder wegen des Jungen ihr gegenüber den Weg an die Oberfläche gebahnt.

Changbin sah sie schweigend an. Dann fuhr er sich durch sein Haar. „Gut. Aber Ramen magst du schon, oder?".

„Ja.".