Beschwerliche Ankunft

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Nachdem der Zug mit quietschenden Bremsen im Bahnhof von Hogsmeade eingetroffen war,fing es an zu regnen. Ganze Sturzfluten,so schien es ergossen sich aus den dicken schweren Wolken. "Ganz herrliches Wetter!" beschwerte sich Madita,die dabei war ihre Haare auszuwringen. Eigentlich half das eher wenig,denn nach zwanzig Sekunden hingen sie wieder klatschnass und tropfend von ihrem Kopf. "Sehen wir es mal positiv,wir müssen wenigstens keine Angst haben in den großen See zu fallen." witzelte Emily. "Mh-m ich möchte nicht vom Riesenkranken aufgefuttert werden." meldete sich Viva-lie. Die älteren Schüler lachten vereinzelt,denn alle standen nah beieinander. "So, na dann ältere Schüler,auf auf in die große Halle. Ich denke die Erstklässler werden abgeholt." brüllte ein Schüler so laut wie er konnte. Viele kamen auf ihn zu,um noch einmal nachzufragen was er wollte,denn der Regen schluckte seinen Ruf. Nachdem alle älteren verstanden hatten. Lösten sich so gut wie fast alle aus der großen Gruppe und nur rund 20 blieben auf dem Bahnhof stehen. Victoria war heilfroh,dass ihre Geige gut verstaut im Koffer lagerte. Wer,glaubst du holt uns ab?" flüsterte Emily leise. "Ich denke ein Lehrer."meinte Viva-lie leise. Auch die anderen Kinder wurden langsam nervös.

Victoria spähte durch die Regenschlieren und erkannte etwas,dass sich schnell auf sie zu bewegte. "Seht ihr das?" wandte sie sich schnell zu den anderen um,sodass ihre nassen Locken den Mädchen ins Gesicht peitschten. Diese nahmen es jedoch kaum war,denn auch sie sahen,wie sich etwas,nein Moment eine Person auf sie zubewegte. "Eindeutig Mann." flüsterte Victoria.
"Woher..." fing Emily an,doch wurde schnell von Madita unterbrochen. "Schau dir die Statue von ihm an." "Seht mal wie viel Eleganz in seinem Lauf liegt." sagte Victoria leise. "Kann es sein,dass er total trocken ist?!" kam es von Viva-lie empört. Der Mann war jetzt nur gut 20 Meter von der kleinen Gruppe entfernt. Tatsächlich lief er sehr elegant und trug seinen Kopf stolz. "Wirkt ein bisschen eingebildet..." nuschelte ein Junge mit roten Haaren und Sommersprossen. "Ich kann ihn jetzt schon nicht leiden!" meldete sich lautstark ein anderer Junge,"Schaut ihn mal an,als wäre er etwas besseres!"

Innerlich verfluchte Victoria den Jungen. "Wie kann man nur solche Vorurteile haben?"dachte sie still. Der Mann erreichte nun auch die Gruppe und winkte sie ein wenig zu energisch,für den aufmüpfigen Jungen heran. Mit einem fast unüberhörbaren Stöhnen folgte er. Entweder schien der Mann es nicht gehört zu haben oder aber er hat es schlicht und einfach nicht hören wollen. Er war groß und hatte eine perfekte gerade Körperhaltung. Eine markante Nase zierte sein Gesicht und feste blau-grün gesprenkelte Augen fixierten die jungen Schüler. Tatsächlich war er staubtrocken und der Regen schien einfach an seinem schwarzen langen Umhang abzuperlen. Die komplette Gruppe war still und musterte den Mann aufmerksam. Er hatte noch nicht viel gesagt,aber es genügte um festzustellen,dass er keine Unterbrechungen duldete,jedenfalls keine ohne einen triftigen Grund aufzuführen. "Mein Name ist Professor Fortună und ich wurde kurzfristig beauftragt Sie alle abzuholen. Entschuldigen Sie meine Verspätung,aber ein Lehrer" er ließ eine kurze Pause,so als wüsste er nicht was er sagen wollte,"ist ausgefallen." Wenn sie die Freundlichkeit hätten mir zu folgen?" er drückte es nicht wie eine Frage aus und prompt tuschelten die beiden Jungen hinter den Mädchen. Schnell glitt der Lehrer an der Gruppe vorbei und führte sie aus dem kleinen Dorf. Sie gingen zu einem großen Hügel und als die Gruppe es endlich geschafft hatte,stutzten sie.
"Es ist wunderschön." flüsterte Madita. Und wahrlich,ein riesiges Schloss tronte mit all seinen Zinnen und Türmen auf einem hohen Berg. Es sah fantastisch aus,wie die vielen Lichter sich im dunklen See spiegelten. Professor Fortună ließ den Kindern paar Minuten. In der Zeit öffnete er eine im Boden verankerte Falltür. Nach einigen Momenten durchbrach er die Stille. "Ich denke wir sollten gehen,schließlich können wir uns nicht ewig dem Trubel entziehen." Er hatte keinen Blick für das Schloss übrig. Wahrscheinlich kannte er es einfach zu gut. "Immer herein." lächelte er etwas hämisch und deutete auf das schwarze Loch,dass sich vor ihnen auftat. "Tz wollen Sie uns umbringen?!" sagte eine vertraute Stimme. Professor Fortună war allen Anschein nach nicht gewohnt,dass ihm ein elfjähriges Kind widersprach. "Natürlich können Sie auch hierbleiben oder traut sich der feine Herr einfach nicht in Grube?" zischte er und ein gemeiner Unterton lag in seiner Stimme. "Ich muss hier bleiben und sehen,dass alle dort runter kommen...da die Jungen zu viel Angst haben,wie ich denke. Ein gemeiner Blick wanderte über die ängstlichen und zum kleinen Teil empörten Gsichter. Alle schienen etwas Angst zu haben,außer Victoria. Warum? Nun ja sie kannte genau den Tunnel,der unter dem See entlang führt. Ihr Großvater hat ihr sehr viel davon erzählt. "Ich kann es machen." sagte Victoria. Irgendwie faszinierte der Mann sie und auch die anderen Mädchen waren still. "Ich merke schon Gentlemen gibt es hier eher seltener." Ein entnervtes Schnauben war zu hören. Professor Fortună überging es jedoch lässig. Victoria trat vor. "Sie brauchen keine Angst zu haben." versicherte Professor Fortună ihr. "Vielen Dank Professor,aber ich habe nicht im geringsten Angst." sagte Victoria lächelnd. "Mutige junge Dame." hörte Victoria bevor sie in die Tiefen sprang. Ihre Locken wirbelten herum und sie schloss die Augen. Sie liebte das Gefühl sich frei fallen zu lassen und genau zu wissen,dass sie sich nicht wehtuen konnte. Nach einigen Minuten dann, wuuusch...wie durch unsichtbare Hände wurde sie aufgefangen. "Alles ok,ihr braucht keine Angst zu haben,ihr werdet aufgefangen." rief Victoria zu der kleinen Öffnung über ihr. Sie meinte sie konnte erleichtertes Ausatmen von ihren neuen Freundinnen hören. Als nächstes kam Emily,dann Madita und dann eine ziemlich blass aussehende Viva-lie. "Alles in Ordnung?" fragte Madita besorgt. "Ja es geht schon Danke." sagte Viva-lie und trotz ihrer Bleichheit zauberte sie sich ein Lächeln ins Gesicht. Einer nach dem Anderem sprang,unter den weiteren war auch der Junge mit den störrischen Bemerkungen und der Junge mit den rötlichen Haaren. Als endlich auch der Letzte der Gruppe gesprungen war,warteten sie nun auf ihren Lehrer. Ein Raunen ging durch die Truppe und es fielen viele rüde erste Eindrücke und Bemerkungen von dem Professor. "Wo ist er eig...,doch ihre Frage beantwortete sich von selbst. Alles war ganz still geworden und Emily merkte,dass etwas nicht stimmte. "Ich wette er steht genau hinter mir nicht wahr?" flüsterte sie so leise,dass er es nicht hören konnte. Madita nickte kaum merklich. "So,da wir ja alle mehr oder weniger heil hier herunter gekommen sind." dabei musterte er ein Mädchen,dass es irgendwie geschafft hatte ihren neuen Umhang zu zerreißen und ihre Hände mit kleinen Kratzern zu übersähen. "Mir nach!" kam es forsch. Und so zog die Truppe durch den unterirdischen Gang,der allen Anschein nach unter dem See langführte. Schwatzend und Späße machend gingen die jungen Schüler den schier endlosen Weg,bis ihnen von Professor Fortună Einheit geboten wurde. Er zog seinen Zauberstab und richtete ihn auf das kleine schusselige Mädchen mit dem kaputten Umhang. Leise sagte er die Worte "Scalpere Reparo." Augenblicklich nähte sich der Umhang von neuem zusammen und sah nach dem Verfahren tadellos aus. Der Professor besah sich noch den Rest der Gruppe,doch er war anscheinend zufrieden mit dem Aussehen der anderen Kinder.

Und so zog er eine versteckte große Eichentür auf,die wie Victoria wusste in das Foyer von Howarts führt. Professor Fortună ließ sie stehen und ging durch eine noch prächtigere größere Tür als zuvor. Vorher gab er die unterkühlte Anweisung,dass sie gefälligst zu warten hätten und das jemand gleich kommen würde um sie abzuholen. Währenddessen schauten sich die Kinder um und konnten ihr Glück nicht fassen,dass sie hier sein durften.

Im Wandel der ZeitWhere stories live. Discover now