Kapitel 4

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Weiter ging es dann damit, dass wie unsere Sachen schnappten und unseren jeweiligen Gruppenleitern zu den Räumen folgten. In meinem Fall war dies Herr Funke. Erinnert mich an Feuerwerk.
Milo lief brav neben mir her, während ich meiner Gruppe zum Raum folgte. Diesen betraten wir jetzt auch. Im Raum war ein Stuhlkreis aufgebaut, und in diesem Kreis lag allerlei Medizinisches Zeug rum.

Bin ja mal gespannt, was er uns so erzählt

Nun begaben wir uns zum Stuhlkreis und setzten uns hin. Milo lag vor mir. Also ziemlich sichtbar für den Notarzt. Aber solange er mich darauf nicht ansprach war alles tipi topi.

Die ganze Sache begann mit einer Vorstellungsrunde. Ich war die dritte Person, die sich vorstellen musste, was ich dann auch tat. „Ich bin Leandra. 15 Jahre alt und bin noch neu hier in der Klasse. Und das hier..“, begann ich und deutete auf Milo. „Ist mein Assistenzhund Milo.“, verwies ich auf den flauschigen Vierbeiner. „Für was hast du ihn?“ fragte Herr Funke mich, was ich schon irgendwie erwartet hatte. „Epilepsie.“, gab ich die kurze Antwort. Herr Funke nickte und konnte sich den restlichen Teil wohl selbst denken.

Danach ging es weiter mit den restlichen Vorstellungen. Danach übernahm der Mann mit den Locken wieder das Wort. Er gab uns die Erlaubnis ihn zu dutzen und Phil zu nennen. Milo lag die ganze Zeit über still vor meinen Füßen und passte auf. Nun begann Phil dann mit dem eigentlichen Thema. Wir begannen mit was Einfachem: die stabile Seitenlage. Welche wir nach der Theorie auch praktisch anwenden sollten. Da ich gut aufgepasst hatte, schaffte ich es auch Y zu reproduzieren, was mir auch ein Lob von Phil einbrachte. Danach ging es weiter mit den verschiedenen Arten von Verbänden.
Der wichtigste hierbei wohl: der Druckverband.

Ich selbst fand das alles mega interessant. Was man von der ein oder anderen Person hier nicht behaupten konnte. Die meinten nämlich, statt das ernst zu nehmen, mit dem Material irgendwelche dämlichen Sachen zu machen. Das hatte jedoch die Folge, dass diese beiden kurz darauf mit Matheaufgaben bei Herr Carter im Klassenraum saßen.

Phil griff also auch durch wenn es sein musste. Was mir die Information brachte was jedoch fraglich.
Da sich unsere Gruppe nun verkleinert hatte, ging es auch um einiges ruhiger zu. Die noch übrig gebliebenen vier Anwesenden Personen, mit mir, waren an den Themen nämlich interessiert.
Wir übten nun gerade das Verbände anlegen, als ich von Milo plötzlich an gestupst wurde. Ich hielt inne. Milo begann weiter an mir rum zu stupsen und ließ auch gar nicht mehr locker. „Alles klar bei dir Leandra?“ fragte mich meine Partnerin. „Eh ja. Alles gut.“, log ich und zwang mir ein Lächeln auf. Also heute dich kein guter Tag.

Denn Milo zeigte mir an, dass ich innerhalb der nächsten zehn Minuten einen Anfall der größeren Sorte bekommen werde. Und vor diesen hatte ich große Angst. Den Grand Mal Anfälle, enden bei mir immer mit Bewusstlosigkeit beziehungweise schlafe ich so tief zur Erholung, dass man mich nur schwer wieder wach bekommt.
Wie ein Bären im Winterschlaf.

Doch ich konnte jetzt nirgendwo anders hin. Phil würde Verdacht schöpfen. Ich schaute kurz zu Phil und sah, dass er zu mir schaute. Also schöpfte er schon Verdacht. Zu spät.

Milo begann zu fiepen. Das Zeichen dafür, dass es jeden Moment los geht. Problematisch war, dass ich mich in der Mitte des Stuhlkreises befand, also an einer Position, wo ich keinen Anfall bekommen möchte, da zu viel Verletzungsrisiko herrscht. Ich stand kurzerhand auf und ging an eine Stelle im Raum, wo nicht viel passieren konnte. Phil hatte wohl auch gerafft, dass sich da bei mir was anbahnte und kam zu mir. „Kommt 'nen Anfall?“, fragte er. „Laut Milo ja. 'n größerer.“, antwortete ich ihm nickend und legte mich schon mal hin.

Meine neuen Notfallmedikamente hatte ich noch nicht, drum war meine Mutter noch so vorsichtig. Sollte ich innerhalb der nächsten Tage bekommen. Nun war ich doch irgendwie froh, dass Phil da war. Denn im Notfall war er direkt da und konnte was machen.

Milo veranstaltete neben mir ein Jaul, Fiep und Winsel Konzert. Phil hatte ein Auge auf mich. Ich blieb still liegen und wartete einfach. Dabei bemerkte ich, das Phil mir was an meinen linken Zeigefinger machte. Schauen, was es war, konnte ich nicht mehr, da dann der Anfall begann und ich ins das schwarze Nichts glitt.

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[ASDS] Life with an assistantWo Geschichten leben. Entdecke jetzt