Wiedersehen

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»Ich beschütze dich und du beschützt mich«

Catra lag in ihrem Bett. Die Augen auf die Unterseite des oberen Bettes gerichtet. Sie dachte über diese Worte immer und immer wieder nach. Die Worte Adoras. Die Worte, die Adora immer und immer wieder sagte. Doch was bedeuteten diese jetzt noch? Sie waren nichts weiteres mehr als Schall und Rauch. Nichts weiter als heiße Luft. Adora versprach bei ihr zu bleiben. Doch wo war sie nun? Über gelaufen zum Feind. Adora hatte sie verraten. Sie hatte den Verstand verloren. Oder musste von den Prinzessin mit ihren Kräften verhext worden sein. Catra verfluchte diese Prinzessinnen. Was hatten diese Hexen, was sie selbst nicht besaß? Catra kannte Adora länger, besser. Sie waren gemeinsam aufgewachsen. Sie halfen sich gegenseitig. Sie verfolgten den selben Traum. Alles von diesen Prinzessinnen zunichtegemacht. Wären sie doch nie verbotenerweise ausgebüxt, um die Gegend auszukundschaften. Wären sie doch nur nie in diesem blöden Wald abgestürzt. Hätte Adora doch nie dieses blöde Schwert gefunden. Adora war alles was Catra etwas bedeutet hatte. Jetzt war sie allein.
Sie setzte sich auf und drehte sich um. Wut und Hass machten sich im ihren Magen breit. Tränen bahnten sich ihren Weg zum Erdboden hinab. Catra spannte ihre Finger an, fuhr ihre Krallen aus und schlug zu. Immer und immer wieder schlug sie ihre Krallen in das Kopfkissen. Sie dachte daran, dass das Kissen Glimmer, die lila haarige, Moplelige, oder Bow, der braun gebrannte, Brünette wäre. Sie stellte sich vor sie alle zu töten, das Schwert zu vernichten und Adora zu sich zurück zu holen. Catra schrie. Sie stoppte das Zerfetzen des Kissens und ließ sich stattdessen in es hinein fallen. Federn schossen sofort in alle Richtungen und glitten schließlich langsam zu Boden. Einige legten sich auf die braun haarige Halbkatze nieder. Catra kauerte sich zusammen. Ihre Tränen fanden kein Halt.
»Catra«
Eine Hand legte sich behutsam auf ihren Rücken. Doch Catra schlug diese rücksichtslos weg.
»Lass mich zufrieden, Scorpia!«, fauchte sie und richtete sich erzürnt mit der Erwartung auf, gleich der Scorpion Prinzessin wütend scharfe Worte ins Gesicht zu werfen. Sie würde ihren dämlichen naiven Rat nicht brauchen. Doch war es nicht Scorpia, die sie neben sich sitzend vorfand. Catras Herz blieb an Ort und Stelle stehen. Es fühlte sich erdrückend an und gleichzeitig so, als würde es gleich wie Glas zerspringen. Erstaunt und mit leeren Blick starrte sie gerade aus in zwei wunderschöne blaue Augen. Ihre strahlend blonden Haare waren nach wie vor in einem Pferdeschwanz zusammengebunden.
»Adora«, hauchte Catra ungläubig. Ihre Stimme war brüchig. Allerdings fasste sie sich schnell wieder und fauchte.
»Was machst du hier?! Solltest du nicht bei diesen Prinzessinnen sein?! Verflucht Adora, willst du mich eigentlich komplett verarschen?!«
Adora brachte kein Wort heraus. Sie senkte ihren Kopf. Catras Wut kochte.
Warum war sie hier? Warum sagte sie nichts? Warum musste Adora immer dir unschuldige sein, die alle so bewunderten?!
Catra schlug mit ihren Krallen nach Adora. Doch wich diese nicht aus.
»Das hab ich wohl verdient.« Adora zwang sich ein Lächeln ab.
»Verdient?!«, fauchte Catra.
Blut floss über Adoras Wange.
»Ich hätte dich nicht allein lassen sollen. Es tut mir so leid. Du beschützt mich, ich beschütze dich.«
»Spar dir deinen Atem, Adora. Du hast mich zurück gelassen, weil dir deine neuen achso tollen Freunde den Kopf verdreht haben. Verschwinde... Oder... Oder ich werde dich umbringen.«
»Catra, bitte...«
Plötzlich schlang Adora ihre Arme um den zierlichen, dennoch muskulösen Körper Catras.
»Was soll das?! LASS-MICH-LOS!!«
Die Halbkatze versuchte sich aus dem Griff zu befreien. Vergebens. Schließlich schlug sie erneut mit ihren Krallen nach Adora und verpasste ihr somit weitere Wunden. Dennoch ließ sie Catra nicht los. Ganz so, als wolle sie Catra nie wieder los lassen. Oder allein.
Nach kurzer Zeit war  Castra zu müde um sich weiter so extrem zu wehren. Ihre Arme fielen hinab und ihr Kopf legte sich auf Adoras Schulter. Tränen, die sie zurück halten wollte, flossen vor Erschöpfung. Ihre Augen Schmerzen und ihre Haut war rau und brannte.
»Wieso... Wieso hast du mich zurück gelassen...«
Eine Träne nach der nächsten dröpelten auf Adoras Schulter und wurden von dem roten Stoff aufgesogen.
»Castra, ich... Nein... Du hast recht. Es tut mir leid. Ich hätte dich nicht zurück lassen sollen. Aber die Hordes liegen im Unrecht. Sie zerstört, nehmen Leben. Es gibt nichts Gutes hier. Abgesehen von dir. Du warst meine einzige wirklich richtige Freundin und ich ließ dich zurück. Das hätte ich nicht tun sollen. Ich Versuch es allen recht zu machen, schaffe es aber nicht mal meine eigenen Kräfte zu kontrollieren... Catra, ich-« Doch weiter kam Adora nicht. Catra ließ sie nicht ausreden. Stattdessen legte sie ihre Lippen auf die Adoras. Ihre Gefühle waren ein reines Chaos. Sie hasste, sie verspürte Wut, sie litt, sie fühlte sich einsam und verlassen. Und nun war da diese flammende Leidenschaft.
Der Kuss wurde intensiver, leidenschaftlicher, guttunder. Adora löste den Kuss und wanderte schwer atmend zu Catras Hals, küsste ihn zärtlich und liebkoste ihn. Catra während dessen öffnete die rote Bluse, sowie das weiße, langärmliche Hemd darunter und berührte zaghaft Adoras weiche, warme Haut. In ihrem Kopf drehte sich alles. Alles war so schwammig. Alles was sie spürte, spürte sie intensiver. Es erregte sie, wie Adora sie anfasste. Vorsichtig nahm Catra Adoras Gesicht in die Hände und hebte es an um in ihr lustgetränkte Augen zu blicken. Schließlich näherte Catra sich den Wunden, die sie Adora zuvor beigebracht hatte, und leckte ihr das Blut von der Wange. Dann glitt sie zu ihren Lippen und küsste sie erneut leidenschaftlich.
»Bleib bei mir«, hauchte Catra. Doch Adora senkte ihren Blick.
»Ich... kann nicht...«
»Wieso?! Verdrehen dir die blöden Prinzessinnen hiernach immernoch den Kopf?!«
»Catra, ich-« Doch Adora hilt inne, denn plötzlich vor ihnen erschien Glimmer.
»Da bist du ja, Adora! Hier ist es gefährlich und- DU BIST JA VERLETZT?! War das diese Hordeshalbkatze?!«
Glimmer richtete ihren Zauber auf Catra und zog Adora zu sich. Catra wich gerade noch rechtzeitig aus und sah ungläubig zu Glimmer, die Adora küsste und Catra schließlich böse grinsend ansah.
»Tja Catra, Adora gehört nun zu uns. Und es gibt nichts, was du dagegen tun könntest.«
Mit Herzrasen schlug Catra ihre Augen auf. Alles nur ein Traum. Aber waren auch die Gefühle für Adora nur ein Traum? Und die Leidenschaft? Und der Schmerz, den sie verspürte, als diese Prinzessin sie küsste?
Catra grinste.
»Hey Adora~! Weißt du was? Ich werde jede Prinzessin töten, angefangen bei dieser Glimmer. Freu dich, Adora. Bald werden wir uns wiedersehen.«

Wiedersehen || Catradora || SheraWhere stories live. Discover now