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Jungkook PoV

Ich hätte niemals gedacht, dass ein einziger Mensch so viel in mir auslösen könnte. Meine Hände, die eine in seinen Haaren vergraben, die andere mit seiner verschränkt, zitterten wie verrückt. Mein Herz schlug unnatürlich schnell, ich meinte sogar, es zu hören, wie es gegen meinen Brustkorb schlug. Die feinen Streicheleinheiten von seinen Fingern an meiner Hand, lösten ein Kribbeln aus, das sich meinen Arm hoch schlängelte und mir Gänsehaut verschaffte. Eine Wärme erfüllte meine Brust, die ich kaum beschreiben konnte. Als würde da einfach das Licht persönlich hausen, wenn er so nah bei mir war wie jetzt gerade.

Wir hatten uns auf den Boden der obersten Stufe der Zuschauertribüne gesetzt, lehnten an das dunkle Holz und genossen einfach nur die Stille, die das Stadion einnahm.

Taehyung hatte den Kopf auf meiner Schulter platziert, so dass sein Gesicht in meiner Halsbeuge vergraben war und hatte einen Arm um meinen Oberkörper geschlungen. Ich spürte seinen warmen Atem an meiner Hals, er löste da einen Schauer aus, der bis zu meinem Rücken reichte. Er hatte die Augen geschlossen, strich nur sanft über meine Hand, die er mit seiner verschränkt hatte.

Ich hatte den Arm um seine Schulter gelegt, probierte genauso über seinen Handrücken zu streicheln und gleichzeitig fuhr ich beruhigend mit der anderen Hand durch seine schwarzen Haare.

Ich wusste nicht so genau, wie wir es geschafft hatten in dieser Position zu enden. Lange waren wir einfach da gestanden und hatten uns festgehalten, während der Wind um uns herum gebraust war und unsere Haare aufgewirbelt hatte.

Wir hatten keine Worte benötigt, hatten lediglich die Anwesenheit des Anderen genossen und unserem Herzschlag zugehört, der beinahe im Einklang zu schlagen schien.

Als wir uns nach einer Ewigkeit gelöst hatten, war Tae ganz rot im Gesicht, er hatten den Kopf abgewandt und schien irgendwie nach Wörter zu suchen. Schlussendlich stotterte er irgendwelches zusammenhangloses Zeugs, bis ich ihn mit einem kleinen Lachen unterbrach.

Ich hatte mich hingesetzt und auf den Platz neben mir gedeutet, auf den sich der Hufflepuff dann auch niedergelassen hatte. Und dann hatte er den Kopf auf meiner Schulter platziert, was ja nicht das erste Mal war. Und auch dass ich den Arm um seine Schulter legte, war nichts Neues.

Doch als er unsere Finger verschränkte und begann ganz sanft über meine zu streichen, wusste ich, dass heute irgendwas anders war. Taehyung traute sich mehr, er wurde offener.
Er vertraute mir.

Und das führte zu unbeschreiblichen Glücksgefühlen, die ich selbst kaum erklären konnte. Es war einfach nur wundervoll und grossartig, wenn man merkte, dass dieser eine Mensch einem wirklich vertraute. Dieser eine Mensch, der einem viel mehr bedeutete als man vielleicht dachte.

Ich hatte lange gebraucht, um Tae's Vertrauen zu gewinnen und ich war mir sicher, dass er gewissermassen immer noch ein wenig misstrauisch war, doch diese kleinen Berührungen verrieten mir einfach, dass er langsam begann seinem Herzen zu folgen.

Und ich hoffte, dass sein Herz ihn direkt zu mir führen würde. Denn langsam konnte ich nicht mehr leugnen, wie unglaublich ich Tae fand.

Mit jedem Lächeln, dass er mir schenkte, verstärkte er in mir das Bedürfnis, ihn vor allem Bösen auf der Welt zu schützen.
Mit jedem Augenblick, in dem er mich ansah und mir seine funkelnden Augen entgegen strahlten, probierte ich mehr darin zu erkennen.
Mit jeder Berührung, wollte ich mehr davon. Mehr von ihm und diesem Kribbeln, dass er in mir auslöste.

Es machte mir Angst, so verletzlich gegenüber einer Person zu sein. Und trotzdem fühlte es sich viel zu richtig an, Tae bei mir zu haben, als dass ich mich dagegen wehren könnte.

time turner | kookvWhere stories live. Discover now