Chapter 28

5.7K 389 23
                                    

„Na.“ Mate öffnet die Augen, sieht uns gelassen an und streckt sich.

Nico schließt die Tür hinter sich. „Hast du geschlafen?“

Mate nickt nur. „Bleibt ruhig hier, bin eh gerade aufgewacht.“

„Gut. Aber überanstreng dich nicht. Ich habe die Pläne dabei.“ Nico holt eine große Rolle unter seiner Jacke hervor.

„Super!“ Begeistert sehe ich ihn an.

Er breitet die großen Blätter von den Etagen und Räumen auf dem Bett aus und wir setzen uns daneben.

„Ich habe mir schon überlegt, dass ich auf jeden Fall einen hier draußen brauche. Jemand, der das Gemälde aus dem zweiten Stock mit der Fälschung, die ich noch brauche austauscht. Und jemand, der draußen wartet. Ich hatte vor es durch ein Fenster nach draußen abzuseilen“, erzähle ich und fahre mit einem Finger die Strecken nach.

Während wir über den Plan brüten klopft es plötzlich an der Tür und ein groß gewachsener Mann kommt herein. Er trägt eine blaue Uniform.

Mate wird totenblass, ich bekomme einen Schluckauf und Nico setzt sich möglichst breit auf die Pläne. Mein Herz droht stehen zu bleiben.

„Hallo.“ Der Polizist lächelt freundlich, trotzdem starren ihn drei Leute entsetzt an.

„Ich bin hier um mich für den Unfall zu entschuldigen.“ Erst jetzt registriere ich langsam, den Blumenstrauß, den er dabei hat.

„Ähm, danke“, haucht Mate, immer noch mit schreckgeweiteten Augen.

Nico sieht aus, als wäre er kurz davor in Ohnmacht zu fallen.

„Sie sehen ja noch nicht sonderlich erholt aus“, stellt der Mann fest. „Keine Sorge. Die meisten wirken immer etwas verunsichert, wenn plötzlich ein Polizist in ihrem Zimmer steht.“

Er lacht. „Aber ich werde sie schon nicht festnehmen,“ –Nico hustet – „Sie sind ja keine Verbrecher.“

Der Polizist klopft Nico auf den Rücken, der einfach vom Bett kippt.

Sofort werfe ich mich bäuchlings auf die Papierbögen und kickse.

„Na nu?“ Freundlich hilft der Mann Nico wieder auf die Füße. „Tut mir leid.“

Nico öffnet den Mund, doch kein Ton kommt über seine Lippen. Er nickt nur.

„Vielen Dank für die Blumen“, rettet Mate, der sich wieder gefasst hat, die Situation. „Es tut mir auch leid, wenn ich ihnen Schaden zugefügt habe.“

Der Polizist lächelt. „Schon ok. Dann, erholen sie sich noch gut. Ach ja.“ Er kramt noch eine Tafel Schokolade hervor. „Die ist für dich.“ Er drückt sie mir in die Hand.

„Hicks, Danke.“ Vorsichtig nehme ich sie entgegen.

Dann verabschiedet sich der Polizist von uns und geht wieder.

Mate atmet laut aus und sinkt ein Stück tiefer unter seine Decke.

„Das war knapp.“ Er streicht sich durch sein leicht wirres Haar.

Erleichtert setzt Nico sich wieder auf das Bett und faltet die Pläne zusammen, immer noch weiß wie die Wand.

„Liz, trink was“, seufzt Mate als ich wieder hickse. Ich sitze immer noch starr auf seinem Bett.

„Hicks, was?“

„Trink was.“ Er gießt mir ein Glas Wasser ein und reicht es mir.

„Hicks, danke, hicks.“

Geheimagenten reden nichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt