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Nachdenklich biss ich mir auf meine Wange und kam mir absolut gruselig vor, wie ich hier so stand, halb verborgen hinter Bäumen, und die High School beobachtete

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Nachdenklich biss ich mir auf meine Wange und kam mir absolut gruselig vor, wie ich hier so stand, halb verborgen hinter Bäumen, und die High School beobachtete. Eza und Cole war es noch vergönnt, sie zu besuchen, aber mir...

Wir hatten in Übereinstimmung beschlossen, dass es jetzt Wichtigeres gab, worauf ich mich konzentrieren musste, ganz abgesehen von der Tatsache, dass ein plötzliches Auftreten nach mehreren Monaten sowieso problematisch gewesen wäre.

Mein Blick fiel auf die Bank, auf der Ben und ich unsere Pausen im Sommer verbrachten und ich konnte nicht anders, als wehmütig zu seufzen. Einer der tausend Gedanken, die mir momentan im Kopf herumirrten.

Der einzige Lichtblick, zumindest für mich, war der Schnee, der seit heute morgen fiel und dieses Mal wirklich liegen blieb, sodass sich bis zum Mittag eine feine Schicht aus Weiß über die Welt gelegt hatte. Die schönste Jahresezeit hatte also begonnen. Und trotzdem drückten alle möglichen Gedanken gegen meinen Kopf, sodass die Kopfschmerzen einfach nicht verschwanden. Das Männchen in meinem Kopf hatte einen Presslufthammer gefunden, ich sag's euch.

„Du siehst ja echt beschissen aus."

So in meinen Gedanken versunken, hatte ich nicht einmal bemerkt, dass er hier war, und zuckte dementsprechend heftig zusammen. Dann verdrehte ich die Augen und wandt mich mit verschränkten Armen zu ihm.

Alec stand nur wenige Schritte von mir, anders als ich, eingehüllt in einen Wintermantel. Fast merkwürdig, er ohne seine Lederjacke...

„Arschloch", meinte ich mehr oder minder eingeschnappt, was er bloß mit einem Lächeln quittierte, schließlich auf mich zutrat und sich neben mich an den knorrigen Baum lehnte. Wieder seufzte ich schwer und ließ meinen Kopf auf seine Schulter fallen.

Hatte ich eigentlich schon erwähnt, dass ich in dieser und in der letzten Nacht nur zusammengerechnet drei Stunden geschlafen hatte? Ich spürte, wie Alec den Blick zu mir wandt, mich kurz musterte.

„Dich hat's ja echt übel erwischt", meinte er dann und ich schnaubte.

Was du nicht sagst...

„Lass uns einfach wieder ins Auto steigen und wegfahren", grummelte ich und schloss für einen Moment die Augen.

Alec lachte leise. Dieser Junge hatte definitiv eine viel zu starke Wirkung auf mich, denn allein bei dieser kleinen Geste, entspannten sich meine Glieder etwas.

„Heute Nacht an der Kreuzung nach Eastraven... Du bringst das Essen mit und ich das Auto."

Er klang fast resigniert, ebenso erschöpft wie ich selbst. Ich hob meinen Kopf, sah ihn an. Tiefe Augenringe zeichneten sein Gesicht, er wirkte angespannt, sein Blick starr auf den Schulhof gerichtet.

„Du sahst auch mal besser aus."

Alec schnaubte.

„Ven sind wie kleine, streitende Kindergartenkinder... Die Parteien, die sich da bilden gefallen mir gar nicht."

Aruna - Die Rote GöttinWhere stories live. Discover now