Kapitel 3 - Das Monster

1.1K 75 6
                                    

Um 3 Uhr morgens wachte ich auf. Ich hatte mal zur Abwechslung etwas normales geträumt, was genau jedoch wusste ich nicht mehr. Ich wusste nur sehr selten, um was meine normalen Träume gingen.
Ich versuchte weiter zu schlafen, aber ich war bei weitem schon ausgeschlafen. Es wäre schlauer gewesen, wenn ich mir einen Wecker gestellt hätte damit genau dies nicht passierte.

Grimmig setzte ich mich auf und überlegte, was ich nun machen sollte, bis ich in die Schule musste. Als mein Bauch sich aufmerksam machte, stand ich auf und ging in die Küche, um etwas zu essen.
Die Auswahl war sehr begrenzt, da meine Mutter zum einkaufen wenig Zeit hatte und ich so gut wie nie daran dachte einkaufen zu gehen. Sie ließ mir immer Geld da, damit ich mir Essen kaufen konnte aber, meistens aß ich bei Lea mit, weil zuhause sowieso niemand auf mich wartete.

Widerwillig nahm ich mir einen  Apfel und aß ihn. Er war nicht gerade lecker, aber solange er essbar war, war es mir egal.
Ich überlegte was ich jetzt noch machen sollte, da ich nicht mehr einschlafen konnte. Ich konnte etwas Fern sehen, aber um diese Uhrzeit lief wahrscheinlich nichts gutes, aufs Lesen hatte ich keine Lust und wenn ich Lea um diese Uhrzeit anrief, würde das kein gutes Ende nehmen.

Ich wusste nicht warum, aber ich hatte auf einmal Lust raus an die frische Luft zu gehen. Natürlich wusste ich, dass jedes normale Mädchen jetzt wieder ins Bett gegangen wäre und versucht hätte weiter zu schlafen, aber ich war bei weitem nicht so wie andere. Wenn ich Lust hatte etwas bestimmtes zu machen, dann tat ich es auch, egal wie unpassend es war.

Ich gehe nur kurz raus, um ein wenig Luft zu schnappen und dann gehe ich wieder ins Bett und versuche weiter zu schlafen.

Ich zog mir meine schwarze Lederjacke über und verließ das Haus. Es war ziemlich kühl und natürlich hatte ich vergessen meinen Rock gegen ein paar Hosen auszutauschen, aber ich ignorierte die Kälte und lief die Ausfahrt auf und ab.
Ich schaute nach oben und fand einen wunderschönen Sternenhimmel vor. Ich starrte ihn eine Ewigkeit lang an und überlegte wie so ein wunderschöner Stern überhaupt entstand, aber ich konnte mich wegen irgendetwas nicht richtig  konzentrieren.
Ich schaute mich ein wenig um und sah, dass unsere Einfahrt immer noch leer war. Dies war ziemlich komisch, weil meine Mutter sonst immer spätestens um ein Uhr nach Hause kam.

Sehr merkwürdig... Vielleicht wegen einer Betriebsfeier? Letztes Mal hatte ich mir auch schon unnötige Sorgen gemacht.

Ohne es wirklich zu registrieren, ging ich die Straße entlang und entfernte mich von meinem Haus. Vielleicht half ein kleiner Spaziergang, damit ich wieder müde wurde?

Ich gehe nur ein Stück, allerhöchstens bis zum Park. Dann sofort wieder zurück, bevor Mom zurück ist.

Ich blieb immer im Schein der Straßenlaternen, da ich den dunklen Stellen nicht ganz traute. Ich lauschte dem Zwitschern eines Vogels und suchte nach weiteren Gründen warum meine Mutter noch nicht zuhause war. Ich entschloss mich sie einfach mal anzurufen, um nachzufragen, und ging an die nächste Telefonzelle, da ich vergessen hatte mein Handy mitzunehmen.

Ich wählte ihre Nummer, aber ich wurde mit ihrer Mailbox verbunden. Ich legte auf und hoffte, dass sie bis morgen früh wieder da wäre.
Ich lief ein Stück weiter und bald kam ich an dem Haus von Amber Parker vorbei, was hieß, dass ich schon ein gutes Stück gelaufen war.

Ich lief weiter und weiter und irgendwann war ich schließlich bei unserem Stadtpark angekommen. Es war ein riesiger Park mit Schaukeln und Klettergerüsten, ein Paradies für energiegeladene kleine Kinder.
Ich lief durch den Park und genoss die Ruhe und lauschte den leisen säuseln des Windes. Es tat gut früh morgens spazieren zu gehen. Ich fügte es zu meiner imaginären Muss-ich-wiederholen-Liste im Kopf hinzu.
Mir fiel auf das ich nun schon auf dem Parkplatz des ,, Union-Kinos" war. Das war viel weiter, als ursprünglich geplant.

Her Destiny (Supernatural ) Onde histórias criam vida. Descubra agora