Kapitel 11 - Castiel

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Ich bemerkte, dass das grelle Licht nach gerade mal 2 Sekunden verschwand und öffnete die Augen. Ich war wieder im Motel. Das Zimmer sah genauso aus wie vorher, als wäre überhaupt nichts geschehen. Keine umgekippten Stühle, Tische oder Schränke, selbst der kleine Teppich lag noch genau an der selben Stelle. Es gab keine Anzeichen, dass jemand hier drin war und mich entführt hatte. Wer auch immer das war, er konnte gut seine Spuren verwischen. Ich sah mich nach Sam und Dean um, bemerkte aber das sie nicht da waren.
Wo zur Hölle sind die beiden?!
Als hätte Castiel meine Gedanken gelesen, beantwortete er meine Frage.
,, Sam und Dean sind im Moment nicht hier. Ich werde sie darüber in Kenntnis setzen, dass ich dich gefunden habe. Pack deine Sachen , wir müssen von hier fort. "sagte er und rief vermutlich die Brüder an.
Ich nickte und lief in "mein" Zimmer. Ich hatte so gesehen kaum etwas zum einpacken, ich warf einfach nur die Sachen die ich vorhin aus Langeweile rausgekramt hatte irgendwie in meine Tasche und verließ schnell das Zimmer. Ich wollte nicht lange alleine in diesem Zimmer bleiben.
,, Sie sind in etwa 10 Minuten da. "sagte Castiel, als ich das andere Zimmer wieder betrat.
Ich nickte und setzte mich an den Tisch. In nur ein paar Minuten konnte ich von hier verschwinden. Das beruhigte mich .
Castiel wusste wohl nicht wirklich was er machen sollte und setzte sich auch. Als ich zu ihm sah, bemerkte ich das er runter schaute , oder eher gesagt starrte. Er starrte so intensiv auf den Boden, dass es aussah als ob er versuchte irgendetwas zu lesen was viel zu klein geschrieben war.
Geschätzte fünf Minuten sagte niemand etwas. Mir wurde das Schweigen unangenehm, also versuchte ich ein Gesprächsthema zu finden .
Okay, über was könnte man mit einem Engel reden? Sehr gesprächig scheint er nicht zu sein...
Mir fiel kein gutes Thema ein, also entschied ich , mich dumm zu stellen. Ich räusperte mich und sah ihn an.
,, Also, Castiel, was genau bist du, wenn ich fragen darf? "
Er hörte auf ein Loch in den Boden zu starren und sah auf.
,, Ich bin ein Engel des Herrn."
Mehr sagte er dazu nicht und schaute aus dem Fenster.
,,Okay, und wie hast du Sam und Dean kennengelernt? Ihr scheint gute Freunde zu sein, stimmt's? "
Fragte ich um das Gespräch am laufen zu halten.
,, Ja das stimmt, in den letzten Jahren sind wir zu einem richtig gutem Team geworden. Und um deine Frage zu beantworten, ich habe Dean aus der Hölle geholt. "
Ich zog überrascht meine Augenbrauen hoch.
,, Dean war in der Hölle?!" fragte ich überrascht .
,, Ja, es gibt noch sehr viel, dass du noch über uns wissen musst. Aber mich würde mal interessieren woher du die beiden kennst. Sie hatten nicht die Zeit es mir zu erzählen, als sie mich darum gebeten haben nach dir zu suchen. " sagte er mit einem etwas irritierten Gesichtsausdruck.
,, Naja, die beiden wollten mich vor dem Monster, das meine Mutter umgebracht hatte, retten aber es ist bevor sie etwas unternehmen konnten verschwunden. Und da die Polizei nach mir sucht, weil sie glauben ich hätte meine Mutter umgebracht und ich niemanden mehr habe den ich vertrauen kann, haben wir beschlossen das ich eine Weile bei ihnen bleiben kann."
,, Das mit deiner Mutter tut mir leid. "sagte er aufrichtig
,, Mir auch... "
Ich glaubte, dass ich ihn nervte oder bei irgendwelchen Überlegungen störte, also beschloss ich das Gespräch fürs erste zu beenden. Ich überlegte, ob ihn noch fragen sollte, ob er David kannte und ob er gut oder böse, aber ich wusste nicht ob das eine gute Idee war ihn zu fragen. Er würde es nämlich Sam und Dean sagen und ich war immer noch nicht entschlossen, ob ich es ihnen sagen sollte oder nicht. Also fing ich an ein wenig zu lügen.
,, Sag mal, gibt es eigentlich einen Engel namens David? Ich habe vor kurzem ein Buch über Engel gelesen und da standen sehr interessante Sachen über ihn drin. "
Er runzelte die Stirn. ,, Ich kannte nur einen Propheten namens David, aber einen Engel mit dem Namen gibt es nicht. Und glaub mir ich kenne alle meine Geschwister beim Namen. Du musst dich verlesen haben"
Das war überhaupt nicht gut. Wenn er keinen Engel namens David kannte, wen oder was hatte ich dort getroffen? War es in Wirklichkeit ein Dämon gewesen? Oder etwas noch schlimmeres? Ich war mir sicher, dass ich ihnen die Wahrheit sagen musste, denn wenn er böses war, wäre es meine schuld wenn etwas schlimmes passierte.
Ich hörte den Motor von einem Auto. Ich wusste sofort, dass es Sam und Dean waren, weil wir die einzigen in diesem Motel waren .
Dann mal los...
Ich stand auf, nahm meine Tasche und verließ das Zimmer. Castiel holte mich ein und folge mir. Als wir das Motel verließen, stiegen Sam und Dean gerade aus dem impala aus.
,, Hey Jungs! Na, habt ihr mich vermiss? " rief ich ihnen mit einem Lächeln zu .
,, Verdammt, Alina, was ist passiert? Als wir zurück kamen, warst du einfach so verschwunden. Wir haben die ganze Gegend nach dir abgesucht. Du kannst doch nicht einfach so abhauen! " sagte Dean wütend.
Abhauen?
Ich runzelte die Stirn und drehte mich zu Castiel.
,, Hast du ihnen nicht gesagt was passiert ist?" fragte ich ihn verwundert.
,, Ich habe den beiden lediglich berichtet, dass ich dich gefunden habe und sie zurück zum Motel kommen sollen. "
,, Was hat er uns nicht gesagt?" fragte Sam.
,, Hört zu, ich bin nicht abgehauen. Ich habe alles was ihr mir gesagt habt befolgt, aber ich kann nichts dafür, wenn ich entführt werde! " sagte ich ein wenig gereizt.
,, Moment, du wurdest entführt? Von wem?" fragte mich Dean überrascht.
,, Ich habe keine Ahnung. Können wir das irgendwo anders besprechen?"
,, Ja, steig ein. Wir verschwinden von hier. Cas, kommst du mit? "
Castiel nickte und wir stiegen alle ein und fuhren los.
Die Fahrt verlief still. Keiner sagte ein Wort, noch nicht ein mal Musik lief. Nach geschätzten zwei Stunden fuhr Dean auf den Parkplatz eines anderen Motels. Als ich ausstieg, bemerkte ich, dass es schon sehr dunkel war. Das hieß wohl das ich ziemlich lange weg gewesen sein musste. Während Sam und Dean ihre Sachen aus dem Kofferraum holten schaute ich mich um. Dieses Motel sah nicht wirklich besser aus als das andere, aber es war dieses mal nicht von einem Wald umgeben.Wir waren in irgendeiner Kleinstadt, von der ich noch nie gehört hatte. Wahrscheinlich lag es daran das so ziemlich alles hier eine Renovierung vertragen könnte.
Als die beiden fertig waren, bemerkte ich das Castiel verschwunden war.
,, Wo ist Castiel?" fragte ich die Brüder.
,, Er geht auf Nummer sicher ,und überprüft die Zimmer. " antwortete Dean.
,, Achso. "
Wir warteten kurz, dass Castiel wieder kam. Das dauerte nicht lange und er meinte das Motel wäre sicher. Wir checkten ein und betraten das Zimmer. Dieses mal hatte ich kein separates Zimmer, was mich auch eigentlich nicht störte. Ich war nämlich bei so etwas nicht wählerisch.
Das Zimmer war nicht besonderes groß, hatte aber genug Platz für 3 Betten mit jeweils einem Nachttisch, einen viereckigen Tisch mit 4 Stühlen, eine Kommode und einem Fernseher. Außerdem gab es noch eine Tür, die wahrscheinlich zu einem Badezimmer führte. Sam und Dean stellten ihre Taschen auf ihre Betten ab und setzten sich an den Tisch. Ich ging mit meiner Tasche ins Badezimmer und schloss die Tür hinter mir ab . Ich kämmte mir meine Haare, putzte meine Zähne und machte mich bereit um zu duschen. Denn bei Stress gab es nichts besseres als eine warme dusche.

Als ich das Badezimmer wieder verließ, fühlte ich mich viel besser. Meine Haare waren noch nass, aber die konnten über Nacht trocknen. Sam und Dean saßen am Tisch und unterhielten sich, aber als sie bemerkten das ich sie hören konnte, hörten sie abrupt auf zu reden. Ich runzelte die Stirn und setzte mich dazu .
,, Lasst euch nicht von mir stören, ihr könnt ruhig weiter reden. "
Die beiden sahen sich kurz an, aber keiner sagte etwas. Das beunruhigt mich.
,, Ist irgendwas passiert?" fragte ich besorgt.
,, Nein, nein. Wir haben nur über etwas diskutiert. Cas musste außerdem dringend weg, warum auch immer. " sagte Dean und räusperte sich.
,, Oh, ich hoffe es ist nicht schlimmes passiert...."
Ich wusste das Dean gelogen hatte, aber ich ging nicht weiter darauf ein, weil ich wusste, dass er es mir so oder so nicht sagen würde.

Her Destiny (Supernatural ) Where stories live. Discover now