~ Kapitel 2 ~

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„Oh Gott bitte verzeih mir. Ich wollte nicht. ...",stammelte ich leise und schämte mich noch etwas mehr als vorher.
„Hey alles ist gut Miss. Es war ja nicht Ihre Absicht. Sie waren einfach vertieft in ihrer Arbeit.", schmunzelte der braunhaarige Adonis vor mir und fuhr sich leicht mit seiner Hand über seinen Nacken.

Ich versuchte meinen Körper unter Kontrolle zu bringen und räusperte mich. Ich wollte mir bloß nichts anmerken lassen und hoffte, dass die Röte auf meinen Wangen langsam verblasste.

„Kann ich Ihnen irgendwie behilflich sein?", ratterte ich daher die Standartfrage im Bereich Kundenberatung runter und hoffte, dass ich meine Professionalität zurück erlangte. Dabei scheiterte ich kläglich. Der Versuch meine Schultern zu straffen um mein Selbstbewusstsein wieder zurück zu gewinnen schlug fehl.

Sein Schmunzeln bestätigte mich in meiner Annahme. Er merkte, dass ich mich unwohl fühlte und nicht ganz Herr der Situation war. Doch schien es, als würde es ihn nicht stören. Sein sanfter Blick, welcher auf mir ruhte, war die Ruhe selbst.

„Ich benötige wirklich ihre Hilfe. Ich suche ein spezielles Buch. Es ist ein wenig älter und wahrscheinlich nicht mehr so gefragt. Das Buch heißt ,King Henry IV' und wurde von Shakespeare geschrieben.", teilte mir Jake seinen ungewöhnlichen Lesewunsch mit.

Ein Mann wie er ließt Shakespeare? Nicht das es mich verwundert, aber ich hätte nicht vermutet, dass er so gebildet ist.
Es gibt wenige Leute die sich heute noch mit der alten Liturgie beschäftigen und sie verstehen. Daher ist der Bestand sehr gering gehalten, da die Ausleihen nicht die mega hohen Zahlen schrieben, doch die Hauptklassiker sind zum größten Teil alle auf Lager.

„Wenn sie einen Moment Geduld haben, könnte ich im System schauen ob das Buch gerade verfügbar wäre und wo der genaue Standort ist. Dies würde höchstens fünf Minuten dauern.", erklärte ich meinem gegenüber mit einem leichten Lächeln.

Jake deutete ein leichtes Nicken an und folgte mir bis zur Theke um sich dann lässig drauf zu stützen und darüber hinweg zu beobachten was ich gerade tat.

Sein Verhalten und seine Art ließen mich ein wenig unruhig werden. Sein Blick war so eindringlich. Interessiert.

Nebenbei, fast beiläufig, erzählte er mir dass Tom, ein guter Kumpel von ihm, ihm das Buch empfohlen hatte. Daraus schloss ich, dass er wahrscheinlich Tom Hiddleston meinte.

„Ich sollte sie aber noch informieren, dass das Buch in spätestens vier Wochen wieder deinen Weg hier hin finden sollte", eine meiner Augenbrauen erhob sich und ich blickte Jake leicht mahnend an.

„Das sollte eigentlich kein Problem sein. Ich bin häufiger hier in London", ein Schmunzeln bildete sich auf seinem Gesicht.

„Okay gut.", erleichtert atmete ich aus. Innerlich hoffte ich darauf, dass die Bücher wirklich wieder ihren Standort fanden und kein Ersatz gekauft werden musste. 

Mit einem geübten Griff nahm ich ein kleines Schmierblatt, welches neben dem Computer lag, und kritzelte die Nummer und den Buchstaben des Standortes darauf. Anschließend schob ich den Zettel über die Theke genau zu meinem Kunden, der den Zettel mit zusammen gezogenen Augenbrauen musterte.

„Soll ich Ihnen lieber den Weg zu dem Buch zeigen?", fragte ich freundlich, da sein Blick Bände sprach. Er hatte keine Ahnung wohin er gehen musste, um sein besagtes Buch zu finden.

The Game We Play | Jake Gyllenhaal X OCWhere stories live. Discover now