Weitere Ermittlungspannen

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Die Ermittlungspannen setzten sich auch nach der Ermordung Versaces fort, nun aber vor den Augen der Medien. Inzwischen hatten die zuständigen Polizeibeamten das Formular aus der Pfandleihe, in dem Cunanans Hotelanschrift vermerkt war, gefunden. Die Polizei durchsuchte daraufhin das Hotel. Die Rezeption gab jedoch die falsche Zimmernummer heraus. Die Beamten stürmten ein leeres Zimmer und zog anschließend enttäuscht ab.

Zwei Tage später bemerkte das Hotel die Verwechslung und verständigte die Polizei. Wie sich herausstellte, hatte sich Andrew Cunanan tatsächlich nach dem Mord an Versace in seinem Unterschlupf versteckt gehalten. Als er zwei Tage zuvor die Durchsuchung beobachtet hatte, war er anschließend sofort getürmt.

Für Cunanan wurde die Luft dennoch immer dünner. Die Fahndungsplakate mit seinem Bild waren überall zu sehen. Im Fernsehen, in den Zeitungen und an den Aushängen. Cunanan schlich sich auf ein leer stehendes Hausboot in einem Hafen am Indian Creek Canal. Ein Hafenverwalter entdeckte ihn dort am 23. Juli 1997, acht Tage nach dem Mord an Gianni Versace. Er erkannte Cunanans Gesicht wieder und rief die Polizei.

400 Beamte wurden zusammengezogen und riegelten das gesamte Gelände der Marina ab. Nach vier Stunden rückten Polizisten des Sondereinsatzkommandos um 20.15 Uhr langsam auf das Boot vor. Über Megafon forderten sie Cunanan auf, mit erhobenen Händen vorzutreten und sich zu ergeben. Nichts passierte. Die Polizisten feuerten eine Tränengaskartusche auf das Boot und enterten die Jacht. Sie fanden Cunanans Leiche im Schlafzimmer. Er hatte sich mit seiner Waffe in den Mund geschossen.

Andrew Cunanan - Der Versace-Mörder  Where stories live. Discover now