☆Kapitel 2☆

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Mit schweren Schritten trottete sie mit dem Sohn von Jafar durch die Flure der Auradon Prep. Widerwillig hatte Ben sich nach ihrer Rückkehr von ihnen verabschiedet. Er hatte schließlich noch einige Termine, die er einhalten musste. Seine Schwester ging für ihn zwar immer vor doch wollte sie nicht, dass er ihretwegen seine Pflichten vernachlässigte. Doch ging er nicht ohne Jay darum zu bitten auf sie zu achten. Als sie dies hörte schnappte sie empört nach Luft. Sie war doch kein Kleines Kind mehr! Und was machte Jay? Der versicherte ihm, dass er darauf achten würde, dass Angelique etwas zu essen bekommen und danach von ihm ins Bett gebracht werden würde. Natürlich hatte sie protestiert gehabt und ihnen gesagt, dass sie das auch alleine schaffen würde. Fakt war jedoch, dass sie trotz der Tatsache wie ein kleines Kind behandelt zu werden, froh war, dass Jay sie nicht alleine lassen würde und ihrem Bruder somit einen Teil seiner Sorgen nehmen hatte können. Abgesehen davon ließen sich die beiden so oder so nicht davon abbringen.

Seit Jay sie beim Abendessen mehr oder weniger dazu zwingen hatte müssen wenigstens etwas von ihrem Kartoffelpüree zu essen, waren die Beiden in eine, für ihn bedrückende Stille verfallen. Gezwungenermaßen tat sie ihm zwar ohne große wiederreden diesen Gefallen und sie war auch nicht sauer oder verärgert ganz im Gegenteil sie fühlte sich ein Stückweit sogar besser, aber sie wollte einfach nicht reden. So liefen sie also die Gänge entlang. Sie an einen von Lonnies großen Schokocookies knabbernd und er einige Schritte vor ihr starr gerade ausschauend.

An ihrem Zimmer angekommen öffnete sie die Tür und ging rein. Entgegen ihres Gedanken folgte Jay ihr jedoch nicht, so wie Angel angenommen hatte, stattdessen stand er weiterhin vor der Tür ohne jegliche anstellungen zu machen herein zu gehen. Müde seufzte sie "Jay, du kannst ruhig rein kommen. Ich beiße dich schon nicht.". Dies qutierte er jedoch nur mit einem Kopf schütteln. Frustriert pustete sie Luft aus. "Jetzt komm doch einfach. Ich mache mich sowieso im Badezimmer fertig, falls du deshalb draußen stehst.", mit diesen Worten drehte sie sich um und verschwand im angrenzenden Badezimmer.

Als sie im Schlafanzug zurück ins Zimmer kommt, ist die Tür geschlossen und ein verträumter Jay liegt ans Kopfende gelehnt auf dem großem Himmelbett. Er starrt mit leerer Miene vor sich hin. Erst durch das zufallen der Badezimmertür wird er auf das blonde Mädchen aufmerksam. "Wow. Du siehst ganz schön mitgenommen aus.". Mit dem undordentlichen Dutt und ohne dem wenigen Make-up, hatte sie sich selbst kaum wieder erkannt, viel mehr glich sie einer lebenden Leiche, als einer Prinzessin. Schnaubend ging sie in seine Richtung. "Danke. Das ist genau das was ich hören wollte.", antwortete sie sarkastisch und krabbelte auf das Bett.

Sie hockte sich neben ihn, während er wieder in Gedenken zu seien scheint. Verunsichert etwas falsches getan zu haben, wedelt sie mit der Hand vor seinem Gesicht. "Hey. Alles gut bei dir? Bist du sauer auf mich?" Resigniert schüttelt er mit dem Kopf "Ich bin nicht sauer auf dich. Wie könnte man schon sauer auf dich sein? Dafür bist du zu bezaubernd.", er schenkte ihr ein lächeln und öffnete die Arme "Komm her."

Schnell legt sie sich neben ihn, den Kopf auf seiner Brust gebettet. Er legt seine Arme um sie. Sie merkt wie ihre Augenlider langsam schwerer werden und gähnt herzhaft. Nur noch wage nimmt sie Jays leise Worte wahr "Schlaf ein wenig. Ich bleib hier.".

Seeluft.

Das erste was sie riecht. Und dann dieser Rauchige Gestank. Sie ist eindeutig wieder auf dem Schiff. Langsam geht sie über den Holzboden auf der Suche nach einem Ausgang.

Das Holz knarzt unter ihren Füßen, als sie auf die hölzerne Treppe zuläuft. Mit aller Kraft versucht sie die Luke am Ende der Treppe zu öffnen. Vergebens. Jede Nacht hatte sie es vergeblich versucht.

Ihre nackten Füße tapsen über den warmen Boden. Vorbei an dem großen Tisch gegenüber der Treppe. Erneut der selbe alte Eichentisch mit der großen Karte
darauf. Als sie das erste Mal dort war, war sie erstaunt gewesen von dieser riesigen Karte, auf der Auradon gezeigt wurde. Das große rote Kreuz pragte wie gewohnt auf 'Tritons Bay'.

Ihre Finger glitten über die Tischkante, als sie an diesem vorbei zur nächsten Treppe geht.
Sie wusste was sie dort unten sehen würde und trotzdem ging sie runter. Sie wusste auch, dass sie wahrscheinlich erneut keinen Ausgang dort unten finden würde. Doch sie musste es versuchen. Was, wenn ihr Traum Wirklichkeit werden würde, wenn es in der Zukunft passieren würde? Dann musste sie einen Ausgang für die zwei Kinder finden und sie da raus holen.

Das Holz der Treppe war morsch und hätte jeder Zeit einbrechen können. Sie setzte vorsichtig einen Fuß auf die erste Stufe und ging hinunter. Eine riesige Rauchwolke und die Hitze trafen sie, als sie fast unten war. Augenblicklich fing sie an zu husten. Sie sah hinter sich, das Feuer war schon weiter fortgeschritten als üblich. Mit einer Hand vor dem Mund lief sie Richtung Feuer. Sie suchte sich ihren Weg hinunter zum Lager. Schweißperlen sammelten sich auf ihrer Stirn. Die Hitze war unerträglich. Neben ihr stürzte ein Balken ein. Erschrocken wich sie zurück. Der Pfeiler krachte auf die Treppe, welche sofort Feuer fing. Jetzt war auch der ihr einzig bekannter  Fluchtweg versperrt. Ihrer Unachtsamkeits halber bemerkte sie nicht, dass ihr die Flammen gefährlich nahe kammen. Sie wendete sich ihrem Weg wieder zu, achtete dabei jedoch nicht auf die Flammen, so dass sie diese mit ihrem Arm streifte. Der Schmerz lies sie aufschreien aus reflex drückte sie ihre Hand auf die Stelle.

Hustend ging sie weiter, darauf bedacht nicht noch einmal in die Flamme zulaufen. Sie suchte die Wand nach Fluchtwegen ab. Doch sie sah keinen. Die Fenster für die Kanonen, waren geschlossen und davor die Kanonen, welche sich nicht bewegen ließen. Zumindest nicht von ihr alleine, dafür hatte sie es schon zu oft versucht. Und andere Möglichkeiten gab es hier nicht. Doch sie würde nicht aufgeben. Dafür war sie zu Stolz.

Sie wich den Flammen aus und schaffte es zur nächsten Treppe ohne weitere Brandnarben zu bekommen. Sie stürmte die Treppe hinunter. Es stank entsetzlich nach rauch und etwas undefinierbaren. Hier unten hersteh das reinste Chaos. Essensvorräte lagen auf dem Boden und pfützen aus Rum oder Wein, zumindest nahm sie das an, da die Wände mit allerlei Regalen in denen sich Fässer befanden, gekleidet waren und sie sich auf einem Piratenschiff befinden musste. Sie sah auf den Boden vor ihren Füßen. Sie hätte dort mit einer ehemaligen Stolperfalle, welche sie beim erstmaligen betretten übersehen hatte. Doch sie war nicht dort. Der Dolch mit dem Rubinen besetzten Griff, war nicht vor ihr. Sie sah sich um. Hatte der Junge ihn genommen?

Sie hörte ein leises Flüstern aus einer der Ecken. Sie folgte dem Flüstern und entdeckte ihn. Der Junge mit einem kleinen Mädchen im Arm. Er flüsterte leise auf sie ein. Sprach ihr oder viel mehr sich selbst Mut zu. Beruhigte sie. Und neben ihm der Dolch. Leise Stimmen ertönten, was den Jungen aufsehen ließ. Ein Hoffnungsvoller Blick bildete sich auf seinem Gesicht "Sie kommen. Hörst du? Sie werden uns hier raus holen.". Sein Blick änderte sich nach seinen Worten. Traurig sah er auf das Mädchen. Schnell steckte er den Dolch in seinen Schuh ehe er in sein Hemd griff und ein Band hervor holte. An diesem baumelte ein kleiner Anhänger in Form eines Mondes. Mit zittrigen Händen legte er es ihr um. Und drückte ihr einen Muss auf die Stirn.

Angel griff sich an den nackten Hals. Eine heiße Träne lief ihr über die Wange und landete schließlich auf ihrer Hand. Diese Kette. Sie kam ihr bekannt vor.

"Ich werde dich wieder finden, Angelique."

More than just a pretty face? [Descendants]Where stories live. Discover now