Too Real To Be Fake

Kapitel 1

Liebes Tagebuch. Oder sowas..

Hi.

Es ist komisch wieder in dieses alte Tagebuch zu schrieben.. aber ich hoffe ich kann damit einfach bisschen Ballast abwerfen.

Heute ist wieder mal was passiert wo man sich nur denken kann 'Ahja, typisch Liv'. Ja wie das Schicksal es wollte hat es was mit Jake zu tun.. aber was soll ich tun? Meine tollpatschigen Zwischenfälle mit ihm wollen einfach kein Ende nehmen.

Jake.. Jacob.. der Bruder meiner besten Freundin, der Star-Athlet und Aufreißer der Schule und einer der einzigen der komplett undurchschaubar für mich ist. Erstens soll er sich mal entscheiden ob er mich nicht leiden kann und mich am liebsten ignoriert oder mich sehr wohl leiden kann und lieb und nett zu mir ist. Ich meine wie soll ich dabei eine klare Übersicht über manche Situationen bekommen? Natürlich hat er manchmal kaum eine Wahl als nett zu mir zu sein, da seine Schwester ihn sonst köpfen würde aber trotzdem. Und zweitens soll er aufhören sich wie der Größte der Welt zu fühlen. Ist er nämlich nicht und geht seiner Schwester und mir damit einfach nur tierisch auf die Nerven.

Aber jetzt mal zurück zu dem was passiert ist.

Wie jeder weiß ist er gerade hinter einem Mädchen aus der Schule her. Luna. Mittel groß und schlank, lange sportliche Beine und seidig blonde Haare die in der Sonne leicht golden glitzern. Ja, es ist wirklich so, sie glitzern und es ist kaum zu übersehen. Und es regt mich auf. Warum muss man mit sowas in die Schule gehen müssen? Um es noch mehr unter die Nase gerieben zu bekommen dass man nie die erste Wahl sein wird?

Ich meine, versteht mich nicht falsch, ich bin zufrieden mit meinem Körper und meinem Aussehen aber jemandem wie Luna kann ich um Längen nicht das Wasser reichen.

Also Jake hat es wieder mal bei ihr versucht (sie hat ihn schon sehr oft abblitzen lassen weil sie anscheinend auf einen anderen steht aber keiner weiß auf wen) aber diesmal sogar recht privat, draußen etwas abseits des Schulhofes, und ich bin da natürlich ungewollt direkt dazwischen geplatzt. Ich hätte mich dafür schlagen können das ich wiedermal beim gehen auf meine Füße und nicht auf den Weg geschaut habe und somit dann direkt in Jake rein gelaufen bin.
Seinen Blick werde ich so schnell nicht vergessen da seine sonst so warmen, grünen Augen extrem dunkel vor Verärgerung waren und mich direkt fixierten. Seine Augenbrauen genervt zusammengezogen und seine Lippen zu einem dünnen Strich zusammengepresst.

So schnell wie mir nur möglich bin ich weiter gegangen um da ja wegzukommen aber erst nachdem ich ein leises "Tschuldigung.." von mir gegeben habe. Und somit habe ich es wieder geschafft. Warum genau mir sowas andauernd passiert sehe ich immer noch nicht ein.

Naja, wie auch immer. Ich muss jetzt was für Jenny kochen und dann mit ihr spazieren gehen. Ich denke heute ist wieder mal der Park dran aber da muss Jenny mir noch sagen ob sie auch Lust auf den Park hat.

Vielleicht bis morgen :)

Seufzend legte ich mein Tagebuch auf die Seite und fragte mich warum ich dachte mir damit irgendwie helfen zu können. Nachdem ich von meinem Bett aufgestanden und in die Küche gegangen war fing ich an Nudeln mit Bolognese zu kochen.  Gerade als ich dabei war die Nudeln abzugießen hörte ich die mir sehr vertraute stimme meiner kleinen Schwester. "Liiiv, kannst du mir einen Saft oder so bringen? Ich hab den, den ich eigentlich mitnehmen wollte im Wohnzimmer vergessen."

"Okay bring ich dir gleich, gib mir zwei Minuten, ja?" rief ich und bekam ein 'Okay' wieder zurück.

Eigentlich war Jenny ja meine Stiefschwester aber ich liebe sie wie meine leibliche Schwester. Ja sie war oft anstrengend und leicht ist es bei den Umständen auf keinen Fall, aber sie ist einfach ein bezauberndes Wesen und man kann sie gar nicht, nicht lieben.