Chapter 4

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Ich brach zusammen.
"Scheiße!" hörte ich Mike fluchen. Dann spürte ich ein Kribbeln in meinen Körper und schwebte in Zeitlupe auf den Boden.

*

Ich wurde mit einer Backpfeife geweckt und schaute verblüfft in das Gesicht meiner großen Schwester, welches zu einem breiten Grinsen verzogen ist.
"Wofür war das denn?" Frage ich noch halb verschlafen.
"Wenn ich nicht geholfen hätte, hättest du jetzt weitaus mehr Schmerzen, als diesem Gejammer!" Sagt sie immernoch grinsend.
"Nachdem du dieses dumme Mädchen erreicht hast, bist du nach 3 Sek umgekippt und ich konnte dich gerade noch so auffangen!" 

"Danke?" antwortete ich nur.
"Nie wieder Bruderherz" erwiderte sie im selben Ton.
"Du weißt, dass es nicht gut ist, wenn wir unsere Kräfte hier benutzen, er wird immer misstrauischer was unsere angeblichen Auffrischungen der Fähigkeiten angeht!"
"Ihr habt zugestimmt, dass ich es nochmal versuchen soll!" antwortete ich beleidigt. 

"Ich weiß" seufzte sie wieder "aber vielleicht ist nicht alles richtig was für uns als richtig erscheint." Diese Worte ließen mich stutzen. Meine große Schwester hatte mich schon seit wir klein waren, immer damit aufgezogen, dass sie immer und fast über all Recht hatte und nie falsch lag. Dass wir nun in solch einer misslichen Lage waren, brachte selbst sie dazu an sich oder jeglichen Plänen von hier zu fliehen, zweifeln zu lassen, was sehr untypisch für sie war. 

Immernoch erschöpft ließ ich mich zurück auf das Bett fallen und versank in dem großen Kissen das darauf lag. Jeder Woche bekamen wir neue Bettwäsche und Bezüge für unsere Betten. Jedoch immer nur dann wenn wir nicht da waren, sodass es uns mittlerweile nicht mehr wunderte dass der ehemalig blaue Bezug auf einmal eine andere Farbe hatte. Anfangs dachte ich, ER würde das machen damit wir uns besser oder wohlfühlten, als mir meine Schwester dann jedoch ironisch lachend erklärt hatte dass ER das nur machen würde damit er kontrollieren kann ob wir etwas mitgehen lassen oder Fluchtplänen aufgezeichnet und versteckt hatten.
Seitdem war meine Laune wieder gesunken und ich fühlte mich noch unsicherer, was ich alleine durch die Kameras schon war.
Den ganzen Tag beobachtet zu werden.
Jedenfalls in den Schlafsäälen, auf dem Hof und natürlich beim Essen.
Überall dort hatten wir schon mehrere Kameras ausfindig gemacht die jeden unserer Schritte aufnahmen und an die Zentrale, zum Kopf und Anstifter dieser riesigen Entführung geleitet wurden.

In den Spiel- und Energieräume ( mein Persönliches Grauen ) hatten wir noch nicht ausfindig machen können, was aber nicht zwingend hieße, dass wir doch nicht Beobachtet wurden.

Pedofieler.
Psycho.
Geistesgestört!
Einfach nur krank.
Creapy.
Strange.

All diese Wörter wirbelten in all unseren Köpfen herum.
Besonders was mich und Mike anging. Ich musste meinen besten Freund (und gleichzeitigen Großcousin) nur ansehen und wusste direkt was er dachte.
Das beruhte zwar auf Gegenseitigkeit, jedoch war das bei ihm ja nicht unbedingt unnatürlich und er könnte das bei jeden Anderen genauso.
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Eine leise Sirene ließ uns aus unseren Gedanken schrecken und wir standen fast Gleichzeitig auf und stürmten aus einem der vielen Schlafsäälen im Westflügel.
Die Treppe runter, und nach gefühlten 3 Sekunden in den Gemeinschaftsraum stolpernd kamen meine Schwester und ich gerade noch rechtzeitig zum Essen an.
Wir stellten uns an unsere Plätze in der Schlange, in der wir im Anschluss mit verbundenen Augen durch und über verschieden Gänge und  Treppen zum Essensraum gebracht worden.
Vor mir spürte ich wie immer Louis, jedoch wusste ich nicht, weshalb seine Schulter zitterten.
Weinte er etwa?
Was war passiert als ich in Ohnmacht gefallen wahr?
Warum weinte mein Großvater, hinter mir, auch?!

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⏰ Last updated: Nov 03, 2019 ⏰

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