Prolog

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Prolog

„EXPELLIARMUS!"
„AVADA KEDAVRA!"
Die beiden Flüche trafen sich in der Mitte und als sie sich berührten, schien es so, als ob sie miteinander verschmelzen würden. Lord Voldemort und Harry Potter. Ein Kampf der Giganten und ein Kampf zwischen den beiden Aushängeschildern der Dunklen und Hellen Seite. Die Kämpfe um sie herum erstarben, als sie das Phänomen sahen. Noch nie hatte jemand gesehen, dass ein einfacher Entwaffnungszauber mit einem Todesfluch mithalten konnte, wie gebannt wurde das Schauspiel von ihnen bewundert, ehe sich etwas tat. Das Keuchen von Lord Voldemort und Harry Potter war das einzige Geräusch, das auf dem Schlachtfeld zu hören war, als der rote Strahl sich mit einer gewaltigen Kraft gegen den grünen behauptete. Man konnte deutlich sehen, wie die beiden Kontrahenten noch einmal alles aus sich herausholten und dann geschah es. Harry Potters Expelliarmus schlug den Todesfluch von Voldemort. Der Zauberstab von Voldemort flog ihm aus der Hand und dann genau in die seines Gegners.
Harry schaute auf den zweiten Stab in seinen Händen, er spürte die Macht, die vom Elderstab ausging, doch er hatte nicht das Bedürfnis dazu, nun die Welt zu unterjochen, so wurde das Wirken des Stabes zumindest beschrieben. Harry schaute mit Kaltem Gesichtsausdruck zu seinem jahrelangen Todfeind, der auf seine Knie gefallen war und auf den Boden starrte. Harry steckte den Elderstab in die Halterung, wo sonst immer sein Zwillingsstab war, und ging auf Voldemort zu.


„Es ist vorbei, Tom", sprach er emotionslos, als er vor diesem zu stehen kam. Der Angesprochene blickte auf und schaute direkt in zwei kalte Smaragde.
„Wie?", war das einzige, was er hervorbringen konnte. Harry überlegte, wie er darauf antworten konnte, ehe er wusste, was er zu sagen hatte. Mit festem Blick schaute er sein Gegenüber an und beugte sich zu diesem herunter, während er mit seinem Stab spielte.


„Der Eine mit der Macht, den Dunklen Lord zu besiegen, naht heran.
Jenen geboren, die ihm drei Mal die Stirn geboten haben, geboren, wenn der siebte Monat stirbt. Und der Dunkle Lord wird Ihn als sich ebenbürtigen kennzeichnen, aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt
Und der Eine muss von der Hand des Anderen sterben, denn keiner kann leben, während der Andere überlebt. Der Eine mit der Macht, den dunklen Lord zu besiegen, wird geboren werden, wenn der siebte Monat stirbt."

Harry hatte laut gesprochen, so laut, dass alle Umstehenden seine Worte hören konnten. Doch das, was jetzt folgte, ließ ein jenen die Augen aufreißen.
„Und klingelt's, Tom? Du und die ganze Zauberwelt habt diesen Sätzen geglaubt. Nur wegen euch ist alles so geworden wie es jetzt ist. Prophezeiungen können nur dann Leben bestimmen, wenn ihnen Glauben geschenkt wird", Harrys Stimme war kalt gewesen, als er dies sagte und er war noch nicht fertig.
„Aber Er wird eine Macht besitzen, die der Dunkle Lord nicht kennt", wiederholte er die entscheidenden Worte.
„Die Macht die du nicht kennst, Tom, ist Liebe. Liebe und Freundschaft, und ich habe diese Worte bereits einmal gesagt." Harrys Stimme war weiterhin kalt, während er seinem Gegenüber genau in die Augen sah. Dieser erwiderte den Blick mit immer größer werdenden Augen, ehe er mit leiser Stimme sprach:
„Bedeutet das, dass du all das nicht getan hättest, wenn-„ Doch Der Dunkle Lord wurde von Harry unterbrochen.
„Ja, Tom, wenn du die Prophezeiung wie alle anderen nicht für wichtig gehalten hättest, dann wäre alles ganz anders gelaufen", Harrys Stimme war nun nicht mehr kalt, sondern wütend. Er beugte sich nahe an seinen Kontrahenten, der alles, ohne zu murren, geschehen ließ. Die Umstehenden keuchten auf, als sie sahen, was gerade vor sich ging, und auch Harrys nächste Worte trugen nichts Gutes dazu bei.
„Ich habe es gehasst, im Rampenlicht zu stehen. Ich hasse dich dafür, dass du meine Eltern umgebracht hast. Ich hasse Dumbledore dafür, dass er mich zu einer Schachfigur gemacht hat und ich hasse die Zauberwelt dafür, dass sie ihre Kriegsprobleme auf einen elfjährigen Jungen gesetzt haben, der vor seinem Geburtstag noch nicht einmal wusste, dass es Zauberei gibt." Harrys Stimme triefte vor Hass. Abrupt richtete er sich wieder auf und zog seinen Zauberstab. Er richtete ihn auf Voldemort und sein Gesicht war wieder kalt, als er die letzten Worte zu seinem Feind sprach:

„Ich werde dir nie verzeihen, was du mir angetan hast, aber ich werde dir eine zweite Chance in einem anderen Leben geben. Hast du noch irgendwelche letzten Worte, Tom?", sprach Harry ruhig und schaute Tom dabei genau in die Augen. Besagter erwiderte den Blick und setzte dann zum Sprechen an, wobei er ein paar Anläufe brauchte.
„Ich verstehe es nicht, ich verstehe nicht, warum du das für mich tust", erwiderte er schlicht und wusste, dass dies das letzte sein würde, was er sagte. Die Furcht vor dem Tod schwappte ihm wie Wellen entgegen, doch er wusste, dass er es nicht verhindern konnte.
„Jeder hat eine zweite Chance verdient, Tom", gab nun auch Harry schlicht zu. Sein Gegenüber nickte kurz und schloss dann seine Augen. Er wusste, dass es nun vorbei war. Doch es sollte nicht so kommen wie er es erwartete. Er riss seine Augen auf, als er den Spruch hörte, der nun wie ein Wispern der Natur über das Schlachtfeld zu hören war.
„Assignate pax erit et praeceptum." Ein unheimlicher Wind wehte um Harry, als er den Spruch sprach und Voldemort, der immer noch geschockt zu diesem schaute, zu Asche zerfiel, ohne Schmerzen zu haben.
Kurz nachdem Voldemort gefallen war, verschwand der Held der Zauberwelt, ohne auch nur einen Hinweis auf seinen Aufenthaltsort zu geben.
Die Zauberwelt feierte ihren Helden und den Tod Voldemorts und das Leben lief weiter, der normale Alltag kehrte ein und das Verschwinden des Helden geriet in dem nächsten Jahr immer mehr in vergessenheit.

-Ein Jahr nach der Schlacht-

Harry Potter kam gerade aus dem Bahnhof in der Winkelgasse, während er seinen Koffer hinter sich herzog. Es war wie immer ein einmaliges Gefühl, mit diesem Zug zu fahren. Sein Blick wanderte nach oben, wo er bei der Schule hängenblieb. Wenn Harry richtig auf die Uhr gesehen hatte, dann würden dort oben nun wohl alle ihr Abendessen einnehmen. Es war ein seltsames Gefühl, zu wissen, dass man nun nicht dort oben mit all den andern Siebtklässlern saß, obwohl man es eigentlich sollte. Doch es hatte sich viel in dem einen Jahr von Harry getan, so hatte er nun auch seinen Abschluss samt UTZ. Kurz nach dem Kampf gegen Voldemort war er noch kurz beim St. Mungos gewesen, wo er sich hatte versorgen lassen. Doch er war kurz darauf verschwunden. Harry war in seinen Gedanken versunken, als ihm der kühle Herbstwind aus der Gedankenwelt riss und er seinen Mantel fester um sich zog. Er griff fester um den Griff seines Koffers und machte sich auf den Weg. Er wollte ja nicht unpünktlich sein. Vermutlich lag es aber auch eher daran, dass er auf jemanden wartete. Er lächelte sanft, als er an seine treuen Begleiter dachte. Er lächelte zu seinem Koffer herunter, an dem sich sein Inlandtaipan herumgewickelt hatte. Dieser schlängelte sich nun an seinem Arm hoch, als er bemerkte, dass er seine Aufmerksamkeit hatte. Harry gluckste, als er dies sah und ließ es geschehen, dass sich die Schlange um seinen Hals wickelte. Er lief noch an ein paar Läden in Hogsmeade vorbei, ehe er bei einem, noch leerstehenden, Laden ankam. Er lehnte seinen Koffer gegen die Fenster des Ladens, als auch schon ein lauter Gesang seine Aufmerksamkeit erregte. Lächelnd drehte er sich um, woraufhin auch schon ein schwarzer Phönix auf ihn zuflog und auf seinen Schultern landete. Harry strich der Phönix-Dame sanft über den flauschigen Kopf und lächelte sie warm an.

„Hallo, meine Schöne, hattest du einen guten Flug?", fragte er sie, woraufhin diese zufrieden gurrte. Harry lachte hell auf.
„Freut mich, könntest du mir einen Gefallen tun?", fragte er und stellte das Kraulen ein, was zu einem unzufriedenen Krächzen führte.
„Tut mir ja leid. Später ja, aber jetzt würde ich dich darum bitten, mit Seth zusammen schon mal die anderen abzuholen." Die Phönix-Dame nickte und schnappte sich mit ihren Krallen sanft Seth und verschwand mit diesem in einer Feuersäule, Harry schaute zufrieden lächelnd zu dem Punkt, wo bis gerade eben seine beiden Vertrauten verschwunden waren, als ihn eine Stimme aus seinen Gedanken riss.
„Guten Tag ,Mr. Potter, warten Sie schon lange?" Harry wandte sich zu der Stimme um.
„Nicht doch, ich bin gerade erst angekommen." Mit diesen Worten verschwand Harry mit dem Mann in dem leerstehenden Laden.

Basiliskengift Where stories live. Discover now