alleine unter Vampiren

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Ich wendete mich von dem Strand ab und ging in den Wald. Im Wald angekommen lief ich einem Weg nach. Doch nach einiger Zeit sah ich etwas, dass nicht in den Wald gehörte, geschweige denn ins Reservat. Es war eine rothaarige Frau mit Roten Augen, die lächelnd und langsam auf mich zu kam.

"Was wollen sie von mir?" fragte ich sie unsicher und ging einen Schritt zurück, um einen gewissen Abstand zu ihr zu haben. Außerdem versuchte ich ihr vorzumachen, dass es mir egal war, das sie ein Vampir war.
"Von dir nichts. Aber von deiner Freundin Bella!" sagte sie lächeln und ihre Augen begannen mich Mordlustig an zu kucken.
War das ein Scherz? Sehe ich etwa so aus, als wäre ich mit Bella befreundet? ging es mir durch denn Kopf und ich wurde wütend. Nicht nur das ihretwegen mein Bruder, Seth und die anderen gegen eine Neugeborenen-Armee Kämpfen mussten, nein jetzt werde ich da auch noch mit rein gezogen.
"Sie sind also der Vampir der Bella umbringen möchte?" es war keine frage, die ich ausgesprochen hatte, sondern eine Feststellung. "Ich möchte eines klar stellen, ich und Bella sind keine Freunde und um ehrlich zu sein, ist es mir scheiß egal ob sie stirbt oder lebt, verstanden?"
"Kann ich jetzt wieder weiter gehen?" fragte ich sie nach einiger Zeit, in der sie mich erstaunt angekuckt hat. 
Ihr blick veränderte sich und sie schien zu überlegen. "Sorry kleine, aber durch dich werde ich zu mindest die stinkenden Hunde los." sagte sie nach mehreren Minuten des Schweigens und kam auf mich zu. 
Ich drehte mich um und lief weg. Zwar wusste ich, dass ich keine changse gegen einen Vampir hatte, doch hoffte ich, dass ich schnell genug war, um bei den Klippen -die noch nicht so weit von mir entfernt waren- an zu kommen. Natürlich lief sie mir hinterher, doch es kam mir so vor, als würde sie nur mit mir Spielen, als würde sie extra nicht schneller laufen. Ich hatte nicht viel zeit mir darüber den Kopf zu zerbrechen, denn ich war schon fast aus dem Wald draußen. Endlich, ich ließ den letzten Baum hinter mir und rannte auf den Abhang der Klippe zu. 
Doch gerade mal zwei Schritte vom Abhang entfährnt, wurde ich auch schon an meinem Arm festgehalten. Die Hand die mich festhielt war hart und eiskalt. Kaum wurde ich festgehalten, da wurde ich auch schon weggezogen. Ich versucht mich aus dem Griff zu befreien, doch dies ging gründlich schief. Wo blieben denn die anderen? So lange konnten sie doch kein Training haben! 
Ich wurde von der mir fremden Frau, weiter durch den Wald gezogen und immer weiter weg von dem Reservat. So ging das eine lange Zeit lang und ich hörte immer mehr auf mich zu wehren, bis ich ganz aufgab und ihr einfach hinterher lief. Es hatte für mich eh keinen sinn wegzulaufen, sie hätte mich in kurzer zeit wieder eingefangen. Nur wenn ein Fluss oder etwas ähnliches in der nähe gewesen wäre, hätte es einen sinn gemacht. Aber das Schicksal meinte es nicht gut mit mir. 
"Was hast du jetzt mit mir vor?" fragte ich sie leise und beendete so die stille die der Wald verbreitete. 
"Ich werde dich als ein Druckmittel verwenden, um so an Bella dran zu kommen und wenn ich sie dann umgebracht habe überlege ich mir, was ich mit dir mache. Ich könnte dich zum Beispiel verkaufen." erklärte sie mir, als wäre das das normalste auf der Welt. 
"Ich bin ein normaler Mensch, wer würde mich denn bitteschön kaufen?" fragte ich sie und hoffte das sie nicht wüsste, dass ich eine Meerjungfrau war. Doch leider wusste sie anscheinend, dass ich kein normaler Mensch war, denn sie sagte zu mir:
"Ich habe dich im Wasser gesehen, als du auf den Grund geschwommen bist. Also erzähl mir keine Märchen, kapiert?" 
Ich nickte und hielt es für das beste, erst mal wieder meinen Mund zu halten und so gingen wir stumm weiter. In der zeit überlegte ich mir, warum mir nichts im Wasser aufgefallen war. Doch nach kurzem wusste ich es auch schon, dass Wasser war nicht klar gewesen, es wurde von den ganzen Wellen aufgewühlt. 
Plötzlich blieb die Frau stehen und ich rannte gegen sie. Anscheinend waren wir  in irgendeinem Lager angekommen. Mehrere Menschen versammelten sich um uns herum und nachdem ich einigen in die Augen gekuckt hatte, wusste ich das dies die Neugeborenen-Armee war. Es waren ganz schön viele und viele von ihnen waren so jung wie ich oder ein zwei Jahre älter. In allen Augen sah ich den gleichen Ausdruck. Hunger. Hunger auf Blut und zwar auf mein Blut. 
"Sie ist nicht zum Essen da, sie ist unser 'Gast'." sagte die rothaarige Frau, als sie auch die Blicke der anderen sah. Diese nickte dann und machten sich weiter an ihre Arbeit oder was auch immer sie machten. "Hol mir ein Seil!" befahl sie dann einem Mädchen, dass anscheinend nicht wusste was sie machen sollte. Diese nickte dann und verschwand, nur um keine fünf Sekunden später wieder mit einem Seil in der Hand aufzutauchen. Dieses übergab sie dann der Frau und verschwand wieder. 
Ich dagegen wurde zu einer etwas größeren Pfütze gezogen. Genau an der Pfütze stand ein großer alter Baum, deren Wurzeln auch in die Pfütze reichten. 
Die Frau schupste mich in die Pfütze -natürlich bildete sich wieder meine Flosse-, ließ mich dabei aber nicht los und begann meine Handgelenke mit dem Seil an einander zu fesseln. Das andere Ende des Seils knotete sie an einen großen, stabil wirkende Wurzel. So lag ich jetzt an denn Wurzeln gelehnt, halb im Wasser. Meine Hände waren hinter meinem Rücken und bei jeder Bewegung, schnitt das Seil mehr in meine Haut. 
Zufrieden betrachtete die Frau ihre Knotkünste und rief wieder nach irgendwen. Ein Junge, ungefähr zwei Jahre älter als ich, tauchte neben ihr auch und sie befahl ihm auf mich aufzupassen, damit ich nicht flüchten konnte. Der Junge nickte und setzte sich mir gegenüber auf die andere Seite der Pfütze. Ich beachtete ihn nicht weiter und schenkte meine gesamte Aufmerksamkeit der Frau mit den roten Haaren. Sie gab den anderen weitere befehle und verschwand dann auch. 
Jetzt war ich schutzlos den Neugeborenen außgeliefer, die mich ab und zu Hungrigen Blicke anschauten.





Jacobs sicht:

Das Training mit den Cullens war zu ende und wir gingen wieder in unser Reservat. Wir verabschiedeten uns in Gedanken von einander und Verwandelten uns jeder vor  seinem zu Hause zurück. Ich machte die Haustür auf, ging in das Haus hinein und begab mich sofort auf den Weg in die Küche. Dort angekommen plünderte ich den Kühlschrank und aß alles was ich fand. 
"Ashley, Jacob seid ihr wieder da?" hörte ich meinen Vater aus dem Wohnzimmer rufen. 
Wieso dachte er das Ash bei mir war? Sie müsste doch schon längst hier sein! Ich beschloss mit einer neuen Packung Chips die Küche zu verlassen um dann ins Wohnzimmer zu gehen.
"Ich bin es nur, Ash müsste schon längst wieder hier sein." meinte ich und wollte mich schon über seine schlechten Ohren lustig machen, doch dann sagte er ernst:
"Ash ist nicht hier!" 
Ich ging mit meinen Chips hoch in das Zimmer von Ash und tatsächlich, sie war nicht in ihrem Zimmer. Nach ihrem Zimmer schaute ich noch in den anderen nach, bevor ich schnell nach unten rannte und dort alle Zimmer nach ihr absuchte. Doch Ash blieb verschwunden und mein Dad schien meine Panik -die sich bei jedem lehren Zimmer immer mehr gesteigert hatte- zu bemerken. 
"Ihr wolltet doch Klippenspringen, was ist da passiert?" fragte er mich.
"Wie waren auch Klippenspringen, doch dann tauchte auf einmal Bella auf und meinte, dass das Training vorverlegt wurde, da die Blutsauger-Armee schneller hier her kommen würde. Also sind wir los und Ash ist alleine nach Hause gegangen." gerade als ich zu ende gesprochen hatte, klingelte das Telefon.
Ich ging hin und nahm ab:"Hier ist Jacob Black."
"Ich bin es, Rosali. Ist Ash bei euch?" fragte sie und ich hörte an ihrer Stimme das auch sie Panik hatte.
"Nein, wieso?"
"Victoria war eben hier und hat uns gesagt, wenn wir Ash lebendig wieder sehen wollen, sollen wir ihnen Bella geben." 
Ich konnte keinen klaren Gedanken mehr fassen. Wieso mussten auch alle versuchen mir meine Schwester wieder weg zu nehmen. Und jetzt wird sie auch noch in die ganze Sache mit rein gezogen. Ich habe sie doch nur zu ihrem Schutz nach Hause geschickt, doch stattdessen ist sie bei unserem Feind gelandet. 
"Jacob, bist du noch dran?" fragte mich die Stimme der Blonden Cullen.
"Ja. Ich sag den anderen aus dem Rudel bescheid." sagte ich noch, bevor ich auflegte und die anderen Anrief. Wir wollten uns alle bei Sam treffen und als ich auch dem letzten bescheid gesagt hatte, stürmte ich aus dem Haus -ohne meine Packung Chips, die hatte ich meinem Dad gegeben- und lief so schnell ich konnte zu Sam.

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