Kapitel 4

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{Hope}

Ich laufe auf den riesigen Campus von der Columbia, wo schon meine beste Freundin Molly grinsend auf mich wartet.

»Hope!«, ruft sie glücklich und springt mir in die Arme.
Molly ist ein sehr quirliges Mädchen. Sie lacht immer sehr viel und steckt alle Menschen um sich herum mit ihrer guten Laune an. Genauso wie mich.

Lachend versuche ich mich aus ihrer Umklammerung zu befreien, doch vergeblich.
»Molly, lass mich los!«,stöhne ich auf.
Schmollend löst sie sich von mir, bricht daraufhin aber in schallendes Gelächter aus. Warum? Keine Ahnung.

Molly hat ihre dunkelbraunen Haare, die fast ins Schwarze hinübergehen, geglättet und Kriolen baumeln an ihren Ohren. Sie ist etwas kleiner als ich und hat einen etwas dunkleren Hautton wegen ihrer mexikanischen Wurzeln. Sie ist sehr stolz auf ihre Herkunft und prahlt gerne mit ihr.
Außerdem hat sie stechend blaue Augen, die wegen ihrer dunklen Haare noch mehr zum Vorschein kommen und trägt ein rosafarbenes Kleid von Chloé,das sanft ihre Hüften umspielt.

Ihre Mutter hat einen Mann geheiratet, der einen sehr hohen Stellenwert hier in New York hat. Er besitzt eine große Firma, die für Architektur und Weiteres zuständig ist.

»Warum so gute Laune?«,frage ich sie neugierig. Sie ist zwar so ziemlich immer gut drauf, aber so extrem schon lange nicht mehr.
Es sei denn...
»Liam will mit mir ausgehen!«,schreit sie glücklich und verstummt dann augenblicklich, weil auf einmal dutzende Augenpaare auf ihr liegen.

Peinlich berührt verzieht sie ihr Gesicht und ich muss lachen.
»Endlich!«,schreie ich genauso entzückt und grinse sie an.
Molly ist überglücklich. Sie steht schon eine gefühlte Ewigkeit auf Liam Wellington, den beliebtesten Jungen auf der ganzen Columbia... neben Kayden.

Bei dem Gedanken an Kayden, bildet sich ein warmes Gefühl in meiner Magengrube. Schnell verbanne ich die Gedanken an ihn und widme mich wieder an Molly.
»Lass uns reingehen. Psychologie fängt ja gleich an«,räuspere ich mich und ziehe sie an ihrem Arm mit mir mit.

Ich studiere Psychologie und kreatives Design im dritten Semester als Hauptfächer. Ich möchte einmal bei meiner Mutter in der Mode Brange mitwirken. Die Interesse an das Designen von Kleidungsstücken hab ich eindeutig von ihr geerbt.

Als wir durch die riesigen Türen der Columbia laufen, drehen sich alle schon nach uns um. »Hey, Hope! Hey, Molly!«,kommt von allen Seiten. Ich winke ihnen und setze mein bestes Lächeln auf. Natürlich kann ich viele von ihnen nicht ausstehen, aber ich kann mich stets zusammenreißen, denn sonst würde das meinen guten Ruf zerstören und den würde ich lieber behalten.

Auf einmal erblickt Molly etwas in einer Ecke und zieht mich dorthin.
»Liam!«,ruft sie glücklich. Ist ja klar, dass sie ihn sofort entdeckt, aber da muss ich eben durch... die Freundschaft zu Molly ist mir mit der Beziehung zu meiner Mutter das Wichtigste.

Liam steht an einer Säule gelehnt da und grinst Molly an. Er hat hellbraune Haare und gibt den typischen Sunnyboy mit seinen hellblauen Augen ab. Er hat breite Schultern, weshalb sich das Jackett, das er trägt, an seinen Schultern spannt. Er ist gut trainiert und gibt gerne mit seinem Sixpack und seinen Bizeps an.

Genauso wie Kayden, der sich gerade noch mit Ally, einem Mädchen aus dem ersten Semester, unterhält. Er grinst sie an und sie erzählt ihm gerade ausgiebig, weshalb sie als Hauptfach Biologie genommen hat.

Doch sein Lächeln ist nichts als fake, was man daran erkennt, wie er immer wieder in eine andere Richtung schaut. Außerdem kenn ich sein echtes Grinsen bereits so gut, dass ich weiß, dass sich dann Grübchen auf beiden Seiten bilden.

Wie naiv kann auch dieses Mädchen sein, dass sie wirklich glaubt das Kayden Evans sich für sie interessieren würde? Die Arme kann einem ja schon fast leidtun. Er will sie nur ins Bett bekommen, nicht mehr und nicht weniger. Der Gedanke, dass ich eigentlich auch einmal so naiv war, schnürt mir schier die Luft ab.

Kayden fährt sich durch seine dunkelbraunen Haare und seine smaragdgrünen Augen stechen hervor, als er mich erblickt und sich komplett von Ally abwendet. Erst als er zu uns läuft bemerke ich erst, dass seine Haut ist leicht gebräunt ist und scheinbar wieder trainiert hat.

»Hope...«, murmelt er und sein selbstgefälliges Grinsen verwandelt sich zu einem echten Lächeln. Grübchen.
»Kayden«, entgegne ich gespielt kalt und sage dann Molly Bescheid, dass ich schonmal im Psychologie Kurs verschwinde.
Ich habe nämlich keine Lust zu spät zu kommen.

My Happy-EndWo Geschichten leben. Entdecke jetzt