II

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Es war einer dieser trostlosen nebelverhangenen samstage. Leo verließ wie immer frühmorgens sein kleines häuschen am stadtrand. Schritt durch den ebenso zierlichen aber gut gepflegten garten zur garage. Er war stolz auf seinen garten. Ein gut beschnittener apfelbaum zierte ihn und die beete waren voller gemüse, der saftig grüne rasen gemäht. Dies alles war leos verdienst. Er hatte soetwas wie einen grünen daumen. Das garagentor öffnete sich und leo stieg in seinen gelben peugeot. Er war nicht stolz auf diesen wagen, überall fiel er damit auf und seine kollegen witzelten über ihn indem sie ihn den gelben engel nannten. Er ließ den motor an und schob aus der einfahrt. Die stadt lag nur wenige kilometer entfernt. Fröhlich pfiff leo die songs die das radio spielte mit. Er ließ sich seine gute laune nicht von dem schlechten wetter verderben. Lediglich die rote ampel vor der er anhalten musste ließ ihn fluchen. Pünktlich traf er an seinem arbeitsplatz ein. Er arbeitete bei "Wonderman", einer firma die elektronische geräte herstellte und vermarktete, im büro genauer gesagt in der werbeabteilung. Wie immer traf auch rebekka gerade ein und höflich wie immer erwiderte sie seinen morgengruß. Als er sein arbeitszimmer betrat stellte er fest, dass sein kollege Kurt Dölbinger noch nicht eingetroffen war, aber von kurt war man es gewohnt das er zu spät kam. Sogar die chefabteilung schwieg dazu, denn er war einer der besten mitarbeiter. Leo setzte sich an seinen schreibtisch und vertiefte sich in den werbespot für waschmaschinen an dem sie gerade arbeiteten. Eine halbe stunde später betrat ein gut aussehender blonder den raum. Es war kurt. "Morgen, engelchen", grüßte er fröhlich und fügte hinzu: "Jetzt fährt deine gelbe behinderung immer noch?" Leo lachte, er mochte kurt und seine freundliche immer gut gelaunte art. "Wondermans waschmaschinen für jung und alt", las kurt über leos schulter während er dem kollegen einen kaffee hinstellte. "Streich das", meinte er dann belustigt. "Warum?", wollte leo wissen. "Mann lies! Hört sich ja grauenhaft an!", antwortete der andere. "Da könntest du allerdings recht haben", stellte leo fest und strich die worte mehrmals durch. "Hast du eine bessere idee?", fragte leo resigniert. Immer bekamen sie die langweiligen geräte geschirrspüler, mikrowelle, gefrierschrank usw. Während die kollegen im nebenbüro fernseher, spielkonsolen, computer und solcherlei dinge bearbeiten durften. Man sah eindeutig, dass rebekka und ihre kollegin Marie-Christin Neubauer von der chef etage bevorzugt wurden. Aber das war nicht verwunderlich, die beiden frauen waren ein eingespieltes team und erledigten ihre aufträge im akkord. Ein nicht unwesentlicher aspekt war auch das marie-christin eng mit dem chef der firma befreundet war... vielleicht ein bisschen zu eng.

"Natürlich. Wir werden den leuten klar machen wie toll und leicht zu handhaben unsere waschmaschinen sind und noch dazu preisgünstig", kurt war feuer und flamme und schaffte es nun auch leo für den auftrag zu begeistern. Gemeinsam arbeiteten sie den vormittag durch, versäumten fast die mittagspause und konnten das ergebnis spät abends noch dem chef vorlegen der sie mit einem kopfnicken nach Hause schickte. "Auf ein bier fahren wir aber jetzt noch", schlug kurt vor, "Als kleine belohnung sozusagen für den gelungenen Auftrag." "Einverstanden", meinte leo und stieg in seinen gelben wagen. Sie fuhren zu Bobs Bier, ihrer stammkneipe.

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