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Unberechenbar
Jahr 2017, November - Korea

Natürlich weiß ich das Felix ein Chiyu ist. Ich bin ja nicht so dumm wie die anderen.

Felix Pov:

„Das hier ist dein Zimmer. Es ist leider noch nicht fertig eingerichtet, aber fürs erste dürfte es hoffentlich ausreichen." Mit einem leichten Lächeln öffnet Chan langsam die Tür zu meinem neuen Zimmer, weshalb ich skeptisch einen Blick hineinwerfe. Ich weiß was er mit 'noch nicht fertig eingerichtet' meint.

In diesem Raum befindet sich nichts weiter, als eine einzelne Matratze und ein kleiner Schrank, welcher so aussieht, als würde er jeden Moment in sich zusammenbrechen, wenn nicht sogar in Staub zerfallen. Und Fenster gibt es hier auch keine.

Aber ich darf mich eigentlich nicht darüber beschweren. Wenigstens habe ich vorübergehend eine einigermaßen sichere Bleibe.

„Richte dich hier erst einmal in Ruhe etwas ein. Ich bespreche in der Zeit noch ein paar wichtige Sachen mit den anderen. Wenn etwas sein sollte, kannst du dich jeder Zeit bei mir melden."

„Ok." erwidere ich mit einem kurzen nicken und stelle meine Tasche neben der Matratze auf dem Boden ab. Es ist ziemlich düster hier drinnen, aber so ist es wahrscheinlich auch am sichersten für mich. Ich kann mich nicht mehr an viel von früher erinnern, dafür stehe ich jetzt hier, alleine unter Vampiren in einer eingestaubten Kammer.

Ich muss es positiv sehen. So viel schlimmer kann es eigentlich gar nicht mehr werden.

„Du bist also Felix, soso." erklingt auf einmal eine amüsierte Stimme hinter mir, weshalb ich mich erschrocken zur Tür umdrehe. Das ist doch der Junge von vorhin.

„Warum bist du nicht bei den anderen? Chan wollte etwas mit euch besprechen." frage ich etwas unsicher nach, während ich ein paar meiner Sachen in dem Schrank verstaue. Ich darf mir meine Nervosität nicht anmerken lassen. Vampire stehen voll auf verängstigte Menschen.

„Ich habe keine Lust. Du bist viel interessanter." erwidert er und lehnt sich mit einem schiefen Grinsen an den Türrahmen. Für wen hält der sich bitte?

„Was ist interessant? Das ich hier meine Sachen einräume?" seufze ich leise und lasse mich schließlich auf meine ziemlich harte Matratze nieder. Ich habe hier noch nicht einmal Kissen oder ähnliches. „Ist ja wie im Knast hier."

„Das ganze Leben ist wie ein Knast. Du wirst niemals frei sein." Grinsend stößt er sich wieder von dem Türrahmen ab und kommt ein paar Schritte auf mich zu, wobei ich meinen Blick zu seinen Füßen wandern lasse.

„Das weiß ich auch selber du super Genie. Also spar dir deine tröstenden Worte. Ich brauche sie nicht." murre ich leise und lasse meine Augen nicht sonderlich begeistert an ihm hinauf wandern. Was möchte er von mir?

Wenn er mir auf die Nerven gehen will, dann soll er das bitte lassen. Ich habe nicht das Interesse daran einem Vampir näher zu kommen. Wahrscheinlich bleibe ich hier eh nicht auf Dauer.

„Ganz schön frech für einen Menschen deiner Art." erwidert er schmunzelnd und hockt sich direkt vor mir auf den Boden, wodurch wir schließlich auf einer Augenhöhe sind.

„Du machst mir keine Angst. Wenn du mir etwas antust, dann verstößt dich vermutlich dieses Rudel. Das willst du doch nicht oder?" raune ich leise, woraufhin er sich kurz über die Lippen leckt.

„Versuchst du mir etwa zu drohen? Ich habe in meinem Leben nichts mehr zu verlieren." erwidert er leise und sieht mir auf einmal ziemlich ernst in die Augen, weshalb ich kurz schlucken muss.

„Da scheinen wir ja etwas gemeinsam zu haben." murre ich leise, woraufhin Changbin mich jedoch langsam nach hinten drückt. Was soll das werden?

„Kannst du ein Geheimnis für dich behalten?" Ich kann seinen Atem bereits auf meinen Lippen spüren, als auf einmal ein lauter Knall hinter ihm ertönt und Chan in das Zimmer hinein geplatzt kommt.

„Es ist nicht das, wonach es aussieht!" panisch drücke ich Changbin schnell von mir weg, welchem hingegen kurz ein breites Grinsen über die Lippen schleicht. Was geht in diesem Idioten nur vor sich?

„Changbin raus hier. Sofort!" knurrt Chan gereizt und deutet mit einem bösem Blick auf die Tür. Also mit ihm würde ich mich nicht anlegen wollen.

„Ist ja gut. Ich hab dem Kleinen nichts getan. Kannst ihn meinetwegen fragen." erwidert er und geht gelassen an Chan vorbei hinaus aus dem Zimmer. Der hält sich wohl für etwas besseres.

„Mir geht es gut." murre ich leise und raffe mich dann mühsam von der Matratze auf. Ich weiß zwar nicht, was er vorhatte, aber es war sicher nichts gutes.

„Du musst besonders vorsichtig bei ihm sein. Er ist unberechenbar." Das habe ich ja bereits gemerkt.

Fortsetzung folgt...

Chiyu // Changlix {Bloodline Trilogie}Where stories live. Discover now