Gedichte

Bedingungslos

Bedingungen. Etwas be-dingt sich. Also ein Ding, eine Sache. Dinge, die man tun muss, damit man etwas bekommt. Etwas von einem anderem Menschen bekommt. Eine Sache die man stellt, wenn jemand etwas von einem möchte. Möchte ich Lebensmittel haben, brauche ich Geld. Geld zu haben ist eine Bedingung, um Lebensmittel zu bekommen.
Bedingungen. Schon erstaunlich, wie viele Bedingungen wir Menschen einander aufbürden, wenn wir doch so vieles bedingungslos bekommen. Wenn wir auf Grund und nur auf Grund des bedingungslos gegebenen tatsächlich leben. Denn unsere Herzen schlagen ohne irgendwelche Bedingungen. Auch unserer Lungen... unser Atem erfolgt bedingungslos und des Öfteren einfach so nebenbei. Unser Körper funktioniert bedingungslos. Nur braucht er Nahrung, diese stellt die Natur bedingungslos zu Verfügung. Schließlich hat niemand mit Mutter Natur verhandelt, damit sie Früchte zaubert, die wir vertragen. Von allem ist genug da. Wären da nicht einige Menschen, die Lebensmittel an Bedingungen knüpfen und so dem einen zu viel und dem anderen zu wenig geben. Dasselbe geschieht mit der Liebe. Ein Gut das für jeden einzelnen Menschen reicht.
Bedingungen. Selbst an der Liebe Kuppeln Menschen Bedingungen. Ich liebe dich, wenn du mich auch liebst. Ein Satz mit dem wohl jeder etwas anfangen kann. Doch Liebe ist da. Bedingungslos. In unendlicher Masse.
Bedingungen. Wieso lassen wir unsere Bedingungen nicht mal fallen. Schließlich funktioniert unser Leben auch ohne. Wieso machen wir es dem Herzen nicht nach? Arbeiten bedingungslos an dem, was unser Herz bewegt. Warum geben wir nicht auch mal bedingungslos, wie die Natur es tut? Verteilen wir doch Liebe! Bedingungslos. Schließlich ist ja genug da. Vielleicht werden wir dann auch bedingungslos Glücklich. Frei von all den Dingen, die Glück versprachen und dann doch noch nicht genug Glück brachten, weil das wahre Glück an einem ganz anderen Ort auf uns wartet. Genau dort, wo ein einzelner Schlag uns das Leben schenkte: in unserem Herzen.