"Herzlich willkommen im Waterlily. Ich bin, Roxy, ihre Kellnerin für heute Abend. Wissen sie schon, was sie trinken möchten?", sprache ich meinen Text mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht, während ich die Karten auf den Tisch legte und mein Notizblöckchen zückte.
Die vier Herren am Tisch, es war so dunkel, dass ich sie kaum erkennen konnte, lächelten freundlich zurück und verneinten.
"Wir warten noch auf unseren Freund. Wir haben uns heute ausnahmsweise getrennt um die Stadt zu erkunden.", erklärte einer von ihnen. Er war schmal, wahrscheinlich sehr groß und hatte blonde Haare aber auch schon einen braunen Ansatz.
"Die Stadt erkunden? Also seid ihr Touristen. Darf ich fragen wo ihr her kommt?"
"Ja, das darfst du, Roxy ich bin aus Washington, er hier ist aus Virginia, Nudelköpfchen da drüben kommt aus Pennesylvania und der alte Mann da drüben ist aus Minnesota."
"Erwachsen und kontrolliert. Nicht alt. Erwachsen und der einzige, der hier seine Grenzen kennt in Sachen Alkohol, sich deshalb ein Bier bestellen darf und das auch tut."
Tisch 96: 1 Bier.
"Also bist du über 21 und deine Freunde nicht?", sagte ich zu dem Brünetten.
"Doch, aber wir verhalten uns nicht gerne so.", wurde ich sofort von dem Dritten korrigiert.
"Warum erzählt eurer Kellnerin soviel über euch?", fragte ich grinsend.
"Wenn unsere Kellnerin eine so bezaubernde junge Dame ist, wie du.", antwortete der Erste.
"Woher kommst du eigentlich? Oder lebst du schon immer in Las Vegas?", fragte der junge Mann, der von seinem Kumpel eben so liebevoll Nudelköpfchen genannt wurde.
"Tatsächlich komme ich aus Texas."
"Wie unser fehlender Kumpel.", wieder der Älteste.
Ich lachte leise, aber verstummte sofort, als ich meinen Bruder mit meinem schlafenden Kind in der Tür stehen sah.
Suchend blickte er sich um, bis seine Augen mich fanden: "Hey. Ich muss in die Uni, es gibt nen Notfall und ich kann sie da nicht mit ihn nehmen."
"Sie kann aber auch nicht hier bleiben!", erwiderte ich.
"Keine Sorge, Mama. Ich leg mich einfach auf eine Bank.", murmelte Sammy und rieb sich ihre Augen.
"Das geht leider nicht, Baby."
"Tut mir leid, aber sie muss hier bleiben." Mit diesen Worten drückte er mir mein Kind in den Arm und verschwand. Mit ihren knappen vier Jahren konnte sie schon gehen und beinahe fehlerfrei sprechen. Wir haben sie testen lassen und es stellte sich raus, sie war hoch begabt, was bei dem Vater eigentlich ein Wunder ist. Aber ich war als Kind auch hochbegabt, also hat sich das dann vielleicht ein bisschen ausgeglichen. Er hatte die Persönlichkeit und ich die Intelligenz beigesteuert.
"Wenn du willst kann sie hier auf der Bank bei uns bleiben.", bot mir einer der Jungs an. Ich wusste jetzt schon nicht mehr, welcher wer war.
"Danke sehr. Ich gehe kurz zu meinem Chef und sage Bescheid, dass ihr heute mein letzter Tisch seid. Und währenddessen könnt ihr euch überlegen, was ihr bestellen wollt.", sagte ich und legte meine wieder schlafende Tochter neben sie auf die Bank und lief los. Ich wusste nichtmal warum, aber ich vertraute ihnen. Plötzlich wurde ich aus meinen Gedanken gerissen, als ich gerade an den Toilette vorbei gehen wollte.
"Au! Pass doch auf."
"Das tut mir leid, Sir.", sagte ich sofort.
Egal, was passiert, sei immer freundlich zu den Gästen!!! Auch, wenn es ganz eindeutig und zu 100% ihre Schuld ist!!! Auch Karens sind willkommen wiederzukommen!!!
Ich wollte diesem Kerl alles mögliche an den Kopf werfen, aber dank dieser Klausel würde ich dann meinen Job verlieren.
"Warte, Mara? Bist das du?", frage er mit einer mir viel zu bekannten Stimme. Mein Herz schlug schneller, meine Hände begannen zu schwitzen und mein Atem setzte für eine Sekunde aus.
"Herron...Zach. Was machst du denn hier?", fragte ich leicht geschockt. Er war hier. Ich war hier. Und unsere Tochter war auch hier.
"Arbeit. Du?"
"Leben."
"Schön dich wieder zu sehen. Du bist mitten im Jahr einfach so umgezogen. Niemand wusste, wo du warst. Du siehst gut aus.", sagte er lächelnd. Oh Gott, dieses Lächeln...
"Ich muss los.", flüsterte ich leise und schob mich an ihm vorbei. Ich könnte schwören, er wollte mich zurück halten, aber zwei Jahre Arbeit an einem Ort, wo ein Nein so gut wie nichts zählt, macht einen schneller und flinker. So schnell ich konnte schlüpfte ich in das Büro meines Chefs.
"Mr. Brennon? Mein Bruder hat gerade meine Tochter vorbei gebracht und ich muss sie nach Hause bringen. Ich werde meinen letzten Tisch noch bedienen, aber danach gehe ich nach Hause."
Mr. Brennon war ein sehr verständnisvoller Mann. Seine Tochter war in meinem Alter, als sie schwanger wurde und wusste, wie schwer es war als alleinerziehende Mutter einen Job zu finden, bei dem trotzdem das Kind immer vorgeht. Es war also keine Überraschung, als er freundlich nickte und sagte: "Gehen sie ruhig mit ihrem kleinen Engel nach Hause. Heute ist sowieso nicht viel los."
Ich bedankte mich und ging wieder zu dem Tisch. Doch jetzt saßen dort fünf. Ihr Freund war also von der Toilette zurück.
"Wisst ihr jetzt schon, was ihr bestellen wollt?", fragte ich freundlich.
"Zu erst einmal, Roxy, das ist unser Kumpel, Zach. Er kommt auch aus Texas."
Wieder ließ ich meinen Blick über die jetzt fünf Köpfe gleiten und blieb bei dem neuen hängen. Zach...
"Roxy aus Texas also.", fragte er mit einem schälmischen Grinsen.
"Woher genau kommst du aus Texas?"
"Dallas.", antwortete ich knapp. Wie konnte es sein, dass er Sammy noch nicht gesehen hatte, oder Sammy ihn?
"Ich auch welche High School?"
"Ich will ja wirklich nicht drängen, aber ich muss dringend nach Hause. Könnten wir das jetzt schnell machen?"
"Fünf Wasser, bitte.", bestellte Zach.
"Aber ich...", wollte der Älteste dazwischen funken, wurde aber mit den Worten: "Klappe, Jonah!" ausgebremst.
"Und essen?", fragte ich mit einem ängstlichen Blick zu meiner unruhig schlafenden Tochter.
"Pizza. Mit Schinken und Salami."
So schnell ich konnte gab ich die Bestellung weiter, brachte ihnen ihr Wasser und kurz danach auch ihre Pizza.
"Danke, Leute.", murmelte ich lächelnd während ich sanft versuchte Sammy hoch zu nehmen.
"Aber Mommy, ich kann doch schon selber gehen.", murmelte diese noch halb im Schlaf, stand auf und begann mich mit sich zu Ausgang zu zerren. Ich drehte mich noch ein letztes Mal um und blickte in Zachs verwirrtes Gesicht.
Er wusste es noch nicht. NOCH nicht!
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Back when I hated you (Zach Herron Ff) (ger)
FanfictionAußer, dass sie sich verabscheuen, verbindet nichts die beiden Teenager Mara und Zach. Sie müssen einander tolerieren. Besonders als sie von ihm schwanger wird... Ist es nicht witzig, wie eine Nacht und knapp zwei Liter Alkohol eine Beziehung komple...