Kapitel 38

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Ich konnte die ganze Nacht über nicht schlafen. Ich machte mir zu viele Sorgen um Julia.

Aber heute kann ich ja zu ihr.

Ich ging duschen, zog mich an und machte mich fertig.

So. Und jetzt Schlüssel nehmen.. Und los.

Ich lief alleine rüber zum Krankenhaus. Hoffentlich ist Horst nicht da.

Nachdem ich an Julias Zimmertür geklopft hatte, hörte ich nur ein leises "Ja?" und ging rein.

Julia lächelte als sie mich sah. Und so lächelte ich auch.

"Geht's dir besser?", ich setzte mich neben ihr Bett.

"Es geht."

"Weißt du denn.. Was passiert ist?"

"Och man. Ich dachte du könntest es mir sagen.. Ich weiß nichts mehr."

Ich griff nach ihrer Hand und drückte sie.

"Vielleicht erinnerst du dich irgendwann dran."

Sie nickte.

"Wann kann ich hier raus..?", fragte sie.

"Ich weiß nicht."

Und ehe ich mich versah, war sie auch schon eingeschlafen.

Sie sah richtig süß aus. Total unschuldig. Und.. Süß halt.

Ich küsste ihre Stirn und stand auf.

In diesem Raum konnte man auch nichts machen. Kein Fernseher. Kein gar nichts.

Es klopfte an der Tür und ich rannte hin.

"Könnten sie einmal mit kommen?", fragte mich der Arzt und ich folgte ihm.

Was wollte er jetzt von mir?

"Wussten sie, dass sich Julia ritzte?"

"Ja. Aber sie hatte aufgehört."

"Naja. Ein paar Schnitte waren Frisch. Ein Tag alt ungefähr."

"Aber.. Julia hatte mir versprochen aufzuhören.."

"Deswegen möchte ich ja mit Ihnen reden. Kann es sein, dass das mit dem Nerven Zusammenbruch zu tun hatte?"

Aber wir hatten uns ja vertragen.. Wann, und warum hatte sie das wieder getan?

"Nein. Das Ritzen hatte einen ganz anderen Hintergrund."

"Und der wäre?"

Ich erzähl dem doch jetzt nicht, dass sie das wegen mir getan hat. Ist der behindert!?

"Privat."

Er nickte und drehte sich um.

"Es wäre nur wichtig gewesen.. Wegen Ihnen also?", doch bevor ich etwas sagen konnte, war er schon verschwunden.

Was sollte das denn jetzt?

Ich schüttelte nur meinen Kopf und ging wieder zu Julia ins Zimmer.

Bis es plötzlich wieder klopfte.

BOAH!

Ich schloss die Tür auf und sah.. Justin.

"Was machst du denn hier!?", fragten wir gleichzeitig.

"Du zuerst.", meinte ich stumm.

"Das hat sich schon in der Schule rum gesprochen. Ich wollte mal gucken wie es ihr geht. Und du?", er zog seine Augenbrauen hoch.

"Meine Freundin besuchen."

Er lachte laut.

"Shhht!"

"Deine Freundin. Ist klar. Ihr beide noch mal!? Sehr lustig Leo."

"Das ist mein ernst Justin."

"Seit wann hast du ne Freundin und meinst es auch noch ernst!?"

"Halt jetzt deine Fresse ej."

Justin ging an mir vorbei und setzte sich neben Julias Bett.

"Da saß ich..", murmelte ich, doch er verstand es nicht.

Doch dann wurde ich richtig wütend.

Justin nahm Julias Hand.

"BIST DU BEHINDERT!?"

Doch so weckte ich Julia. Sie schlug die Augen auf und merkte, dass Justin ihre Hand hielt. Sie zog sie erschrocken weg und verkroch sich unter ihrer Decke.

"Was willst der hier?", fragte sie.

"Keine Ahnung.."

"Hau ab.", murmelte Julia und sah Justin an.

Der rollte nur genervt seine Augen und stand auf.

Er zeigte mir noch den Mittelfinger und verschwand dann.

Was für ein Spasti.

Nobody is Perfect.. *Pausiert*Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt