Nymphomaniac

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Es war hart. Es war echt hart. Mein Lehrbeginn stand kurz bevor und dieser Schmonk meinte ernsthaft, er liebte mich nicht mehr. Die rosarote Brille war bereits nach dem 3. Ankotzen von gleich zwei Babys verschwunden und musste wohl unbeabsichtigt von mir, beim Staubsaugen eingesaugt werden, auf jeden Fall, war diese weg, was das ganze zwar nicht leichter machte, aber ich konnte zumindest klarer sehen. Es war 2:00 Uhr nachts und es gab einen kurzen Augenblick, da dachte ich, er mache deshalb Schluss mit mir, da er es nicht mehr ertragen konnte zu sehen, wie sehr ich unter dieser selbstauferlegten Bürde zu leiden schien. Aber da er ja ein Schmonk ist (= arroganter Tölpel) war dies natürlich nicht der Fall, aber er schien gerade eine Phiole Veritaserum gekippt zu haben und meine mit geschwollener Brust gradewegs heraus, Er liebe mich einfach nicht mehr und das schon seit längerem. Die Leute um uns herum wurden ganz still, es wirkte fast so, als erwarteten sie eine Heldenansprache meinerseits, damit er mich, das arme Prinzesschen, das eingesperrt hoch oben im Turm saß, doch zurücknehme, denn ich will ja um Ihn kämpfen. Dies tat ich natürlich nicht. Ich wurde eigentlich nur wütend, aber diese großartige Endgegner-vermöbeln-Wut machte sich in mir breit und Ich wurde laut. Vorher zog Ich Ihn noch vor die Tür, wo ich meinen Kummer lautstark zu vertreten wusste, denn keiner von den arroganten Pennern da drinnen, brauchte hören, was ich noch zu sagen hatte. Da es eine Homeparty war, machte das Drama nur bedingt einfacher.
Es war bereits 4:00 Uhr und ich packte meine Sachen. Mein guter Freund Melancholie half mir dabei und ich konnte einfach nicht aufhören zu weinen. Tja, Willkommen im Club der toten Dichter, du passt gerade perfekt in dieses herrlich tragische Etablissement. „Pflückt Rosenknospen solange es geht, die Zeit sehr schnell euch enteilt, die selbe Blume, die heute noch steht, ist morgen dem Tode geweiht." Danke Pitts, das du mich in dieser Zeit begleitest, dachte Ich noch und bin einfach auf dem Bett des Kretins eingeschlafen.
Es war 8:00 Uhr. Ich musste in kürzester Zeit literweise Tränen vergossen haben, da ich einen Dreck mehr sehen konnte. So half mir Alexander, meinen Ballast in Sackerl von Radlberger und Ikea einzusortieren. Zum Glück war es ja nicht viel, dass Ich hier hatte und das Prozedere war schnell vorbei. Ich wollte nicht alleine sein und gleichzeitig wollte ich es doch, also lies ich ihn mir einfach helfen.
"Brauchst du sonst noch bei etwas Hilfe?" Nein danke, du blödes Stück Kot, die eingepackten Sachen würden sich, mit ein bisschen Bibedi Babedi Buh, selbst ins Auto meines Vaters bringen. Das waren meine letzten Worte an Alexander, danach folgten nie wieder welche. Er kam wie er ging, unvorhergesehen.
Es waren zwar nur 5 kurze Monate gewesen, mir kam es jedoch länger vor. Soviel hab Ich für dich getan, du Trottel... und du legst mich ab, wie einen alten Buzz Lightyear. Ich schwor mir, dass er noch eine ordentliche Überraschungstüte mit netten Worten meinerseits erhalten würde. Es war nur eine Frage der Zeit und der richtigen Worte. Aber in der Stille der Minuten bei der Autofahrt , konnte ich Leonidas wieder hören. Ja du hast recht, mein spartanischer Freund, das ist Karma. Aber wofür? Natürlich, Ich wusste ja, was ich mit Daniel angestellt hatte und Ich hatte all den Schmerz irgendwie ja verdient. Doch ich dachte, es sei mit dem Gefühl der Betrogenen abgetan. Ich hatte es ja irgendwie mit mir selbst und der Balance meiner Taten wieder gut gemacht, da Ich einer Familie half, Ihr Leben geschlichtet zu behalten. Aber dem Anschein nach, war das gute alte Karma noch nicht mit mir fertig.
Ich erfreute mich dennoch in diesen Momenten, an dem, was ich hatte. Denn wisst Ihr, was das tolle Vätern ist? Sie sind da, zu jeder Tages und Nachtzeit. Sie sind die wahren goldenen Ritter, die der Prinzessin zu Hilfe kommen, obwohl sie ja von der selben Spezies entstammten, die uns Powerfrauen immer wieder zu verletzten wusste.
Es war 10:00 Uhr, wir waren bereits im Kleingarten meiner Eltern angekommen und ich wünschte meinem persönlichen Vietnam einen guten Morgen.

"Ich teile die Menschen in 2 Gruppen. Die einen, die Ihre Nägel zuerst an der linken Hand schneiden und die anderen, die Ihre Nägel zuerst an der rechten Hand schneiden. Ich konnte beobachten, dass die, die zuerst die Nägel der linken Hand geschnitten haben, unbeschwerter und leichter durchs Leben gehen. Sie gehen zuerst den einfach Weg, erfreuen sich an seinen Handlungen und heben sich den Mut für die die schwere Aufgabe, für später auf. Also, welche Hand schneidest du zuerst?"
>Nymphomaniac / 2013<

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⏰ Last updated: Jul 18, 2019 ⏰

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