Jumanji

3 0 0
                                    

"Wenn Sie Ihre persönliche Philosophie loswerden wollen, schreiben Sie doch ein Buch darüber!"
>Zitat: Die neun Pforten / 1999<

Mit ca. 15/16J. hab ich angefangen, mich wirklich für Filme jeden Genres zu interessieren. Egal ob Horror, Komödie, Tragödie, Thriller, Cartoon... Hat der Film/die Serie eine mitreißende Geschichte, so hatte ich die Flimmerkiste zu Tode gequält, bis ich endlich erfahren hab, wie die Story zu Ende geht. Das Rose nicht realisiert hat, dass Jack ebenso Platz auf der verdammten Schiffstür hat und somit nicht im eiskalten Meer ertrinken muss, hat mich rasend gemacht. Das Jumanji wieder unter der Erde ist und Alan und Sarah Ihr Leben friedvoll gestalten haben können, hat mich jubeln lassen. Als Forrest seine Jenny an eine unbekannte Krankheit verlor, hat mich weinen lassen. Filme und Serien lenken einfach so herrlich ab. (Insbesondere ein richtig geiler Harry Potter Marathon – das hat oft Wunder gewirkt!)
Diese Eigenschaft hab ich definitiv von meinem Vater geerbt. Er nennt uns immer so lieb 'Cinematisten' weil wir wirklich jeden Film auf seine Nieren zerstückeln und, solange es in unserem Interessenbereich liegt, wirklich gute Scheiben so oft anschauen können wie wir wollen, es wird einfach nicht langweilig.

In diesem Zeitraum (also mit 15/16J.) war ich in meiner ersten richtigen Beziehung. Da hat einfach alles gepasst, das ganze drum und dran, mit meinem 1,89m großen Schlaksi. Sein Name war Daniel und er war der einfühlsamste, netteste und einfallsreichste erste Freund, den man sich wünschen hat können. Wir waren bereits ein Jahr zusammen, als Ich dann alles zerstört hab. Ich hab wortwörtlich seine ganze Welt zerstört und ich könnte mich heute noch dafür Ohrfeigen, andererseits denke ich mir, Ich wäre dann gewiss nicht der Mensch, der Ich heute bin, wenn ich anders gehandelt hätte.
Eines Abends, als ich alleine zuhause war, hat ein alter Schulkollege, C., wieder Kontakt mit mir aufgenommen. Zuerst kam mal der kleine Smalltalk
„Hey! Lang nichts mehr gehört von dir! Wie geht's?
„Hey, jaaaa voooooll, danke eh oki und dir? Was treibzt du so?" (Ja, meine damalige Schreibweise, war echt komisch und mir fiel das nie auf)
Das ging dann eben so weiter, wie es halt so weitergehen kann. Dann allerdings kam zur Sprache, dass ich im Moment allein daheim bin. Könne er denn nicht mit einem Freund bei mir vorbeikommen und wir trinken ein bissl und reden über alte Zeiten? Natürlich könne er, ich dachte mir nicht viel dabei. (Notiz an mich: Jugendlicher Leichtsinn ist so ziemlich die BESTE Ausrede dafür).
So kamen die beiden. C. stand vor der Tür und wir begrüßten uns mit einer Umarmung. Er kam rein und hinter Ihm stand Alexander. Das war so der Moment, wie man Ihn aus Filmen und Büchern kennt, wenn der Bad Boy vor dem selbstbewussten, leichtsinnigen Mädchen steht. Genauso hab ich mich in dem Moment gefühlt. Ich sah Ihn und es war vorbei, ich war wirklich Schockverliebt. (Ich nenn das jetzt einfach mal Schockverliebt.)
Die braunen Haare, dieses kantige, glatte Gesicht, muskulöse Oberarme und zwei Flaschen Eristoff in der Hand. Na, wer würde da nicht wegschmelzen? Als pubertierendes Etwas, das grad erst mit der Libido in Kontakt gekommen ist und sich keinen Rat auf all das weiß.
Aber da war ja noch Daniel. Daniel wer? Daniel was?

Aber (es gibt wirklich in jeder Geschichte ein Aber), das war der Anfang. Rückblickend kann ich mit 100%-iger Sicherheit sagen, das war der kleine Stein.
Der kleine Stein, der den großen ins Rollen gebracht hat, vor dem man als Tomb Raider oder Indiana Jones fieberhaft versucht wegzulaufen, denn sonst *KNACKS*. Wars das.

"Es gibt eine Lektion, die musst Du verstehen. Man muss manchmal einen Zug rückwärts gehen"
>Zitat: Jumanji / 1996<

Eine Schachtel PralinenWhere stories live. Discover now