Kapitel 4

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"Beschäftigen wir uns näher mit der Regenbogen-Philosophie

Weit jenseits Cloudsdales Mythologie

Es fällt nicht schwer, die fliegend' Stadt fehleinzuschätzen

Mit all ihren lockend Dekor und Gesellschaftssätzen"

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Am Ende der separierten Halle stand ein leerer Wagen an den sich drei eindrucksvolle Ponies lehnten, in desinteressierter und gelangweilter Pose. Eines von ihnen sah hoch, also das bemitleidenswerte Trio ins offene gestolpert kam. Sie waren am unteren Rand des Sportplatzes, mit den sich weit erstreckenden Hügeln, Heiden und Wiesen Equestria's weit unten.

"Hey, Boss. Da haben wir wieder ein paar 'wertlose Pegasis'," rief der erste zu einem noch größeren Pony auf der anderen Seite des Wagens. "Ich schätze, jetzt ist' Arbeit angesagt?"

"Beruhig' dich, Hitzkopf. Da kommen vielleicht noch mehr."

"N-Nein... Ich war die letzte in der Reihe," schluchzte Scootaloo. Orion konnte nur den Kopf hängen lassen. "Es... Es..." Sie pausierte und atmete tief ein, entschlossen so stark zu bleiben wie sie konnte. "Es sind nur wir drei. Auroras Flügel... sind gebrochen. Sie braucht Hilfe."

"Heul' doch. Was kümmert's uns? Umso besser, kommt sie nicht wieder zu uns zurückgeflogen."

"Wir haben zwar unseren verdammten Test versaut, aber das heisst nicht, dass wir's nicht wert sind, am Leben zu bleiben!" Scootaloo brüllte in plötzlicher Rage. Sie war entschlossen, so viel Würde festzuhalten, wie sie konnte.

"Schon gut, schon gut, pah. Hey, Patches. Verarzte sie bevor wir uns auf den Weg machen. Ich will kein Blut auf den Sitzen haben, ich hab's grad' erst gewaschen. Ihr zwei, rein in die Kutsche."

Orion und Scootaloo sprangen in den Wagen und machten es sich so bequem, so gut es auf den harten Sitzen ging, ließen aber Platz für Aurora. Sobald das dritte der großen Ponies mit dem Verbinden ihrer Flügel fertig war, kletterte Aurora vorsichtig in den Wagen und legte sich auf eine Bank im hinteren Ende. Scootaloo bewegte sich zentimeterweise näher an sie heran und lehnt sich hinunter um zu reden, als die Tür der Kutsche zugeschlagen wurde. Das Boss Pony war mit im Innern, stand bei der Tür und beobachtete sie alle.

"Hey," begann Scootaloo leise, versuchte nicht zu laut zu sprechen. "Du bist Aurora? Ich bin Scootaloo. Tut mir Leid, dass wir uns so kennen lernen."

"Jedes Kennenlernen eines Freundes ist willkommen," sprach Aurora sanft, mit Aufrichtigkeit in ihren Augen. "Wir haben unser Bestes getan. Das ist alles, was wir sagen können. Wer sagt denn überhaupt, dass die Stadt für die Abgeschobenen so schlecht ist?"

Während Scootaloo darüber nachdachte, kam ihr ein Gedanke. Niemand hatte je erfahren, wo die Pegasi hingebracht wurden. Die meisten Ponies dachten an ein bizarres Land, wie die Heimat der Zebras. Das ließ Scootaloo etwas tiefsinnigeres erkennen.

"Hey, wenn die uns hinbringen, wo Zecora herkommt, dann muss es auch einen Weg zurück geben. Ist ja nicht so, als wenn wir aus Equestria verbannt würden. Fluttershy, eine alte Freundin von mir, ist ein Pegasus, das in Ponyville lebt. Sie hat auch nie die Flugschule abgeschlossen oder den Test gemacht. Sie haben sie auch nie abgeholt."

"Stimmt genau," antwortete Aurora nickend. Orion hörte mit und teilte seine Gedanken.

"Ich glaube der Grund, warum wir fortgeschickt werden ist, dass kein Pony von Cloudsdale je zugeben wollen würde, dass ein Pony, das es nicht durch die Flugschule schafft, von dort stammen könnte. Was ein echt beschissen abartiger Ort ist, wenn ich jetzt so drüber nachdenke. Da will ich nie hin zurück."

"Vielleicht kommt deswegen kein Pegasus zurück. Die können Cloudsdale einfach nicht ausstehen."

"Ihr gottverdammten wertlosen Ponies könnt euch kaum als Pegasus bezeichnen," sprach der Boss von der Tür aus. Er wippte immer etwas mit, wenn die Kutsche höher gezogen wurde, zum unbekannten Ort hin. "Nutzlose Versager seid ihr. Aus dem Exil kommt kein Pony zurück. Scheiß auf den Grund. Schafft nicht mal eure gottverdammte Prüfung, da könnte ich kotzen!"

Scootaloo sprang von ihrem Sitz, schwang sich mit ihren Flügeln in die Luft und flog Boss mit den Beinen voran entgegen. "Halt die Klappe, du hast kein Recht andere so zu behandeln!"

Boss erhob einen Huf und wischte Scootaloo aus der Luft, zurück auf den Boden. "Ich kann euch behandeln, wie's mir passt. Für Cloudsdale seid ihr kaum als Ponies anzusehen, oder sonstwo in Equestria. Jetzt setz' dich verdammtnochmal da hin und sei still bis wir da sind."

"Wo bringt ihr uns überhaupt hin? Wir können's nicht wissen und ich bin sicher, ihr als die Lieferjungen solltet es." schlussfolgerte Orion vorsichtig.

"Den Teufel weiss ich. Wir übergeben die Kutsche irgendwelchen Anzugsträgern und kriegen einen Sack voll Kohle, das Maul zu halten. So läuft das seit tausend Jahren."

Die drei Fohlen kauerten sich wieder zusammen, vom Unbekannten verängstigt. Sie blieben still, während sie auf das Ende der unertragbaren Reise warteten, alle in ihren eigenen Gedanken verloren. Freunde, Familie, Geliebte und Haustiere. Alle würden sie nie wieder sehen und einige nicht mal wissen warum. Ein Stunde verging. Und noch eine. Endlich wurde die unangenehme Stille von einem plötzlichen Rucken durchbrochen, als die Kutsche im Flug stoppte.

"Ah," Der Boss lächelte. "Hier muss ich raus. Ihr Ponies bleibt jetzt schön brav. Viel Spass, wo zur Hölle auch immer die euch hinschicken." Die Kutschentür ging auf und Boss sprang mit einem Hauch kalter Luft hinaus. Es war jetzt Nacht und es gab kaum Licht um irgendwas zu sehen. Scootaloo schaute nach draussen und bemerkte eine andere Gestalt, die hinein sah. Sie war in einen dunklen Anzug gekleidet und der Schweif in einem unnatürlich Schwarz gefärbt, das so nicht natürlich vorkam. Ihr Gesicht war von einer dunklen, lockeren Maske verhüllt, welche die Mähne verbarg. Alles, was erkennbar war, waren rosafarbene Augen, die anteilnahmslos auf die drei Ponies im Inneren blickten. Sie ruhten kurz auf Scootaloo, verkennend, aber sie starrte zurück. Eine Sekunde später schlug das dunkle Pony die Tür zu und die Kutsche setzte sich wieder in Bewegung.

"Jetzt können wir wenigstens wieder reden," flüsterte Aurora im Dunkeln.

Aber es gab nichts, über das sie hätten reden können.

***

Rainbow Factory (Deutsche Übersetzung)✔Hikayelerin yaşadığı yer. Şimdi keşfedin