Der Bau eines Bogens

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Der Bau eines gut funktionierenden Bogens ist keine einfache, bzw. schnelle Angelegenheit. Aber mit etwas Geschick, kann man ein gutes Ergebnis erzielen.

Für Anfänger eignet sich das am Äquator wachsende Manau. Streng genommen ist Manau aber kein Holz. Es kommt von der Rattanpalme, weshalb ist auch Rattan - Manau genannt wird. Der extrem langfaserige Werkstoff bildet keine Jahresringe und ist sehr elastisch und biegsam. Das Rohmaterial ist ein Rundstab mit 35 bis 40 mm dicke, der in verschiedenen Längen erhältlich ist.

 Das Rohmaterial ist ein Rundstab mit 35 bis 40 mm dicke, der in verschiedenen Längen erhältlich ist

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Rattanquerschnitt

Zum Bauen benötigte Werkzeuge sind:
• (Elektro)hobel
• Wasserwaage
• Maßband
• Bleistift
• Winkel
• Säge
• Ziehmesser
• Raspel
• Feilen
• Schleifpapier

Benötigte Werkzeuge zum Recurve sind:
• Öl
• Bunsenbrenner (o. Heißluftföhn)
• Bogen

Schritt 1:
Um die optimale Bogenlänge herauzufinden, misst man von der Brust zu den Fingerspitzen, mal 2 plus 15 cm. Plus 20 cm ist jedoch auch möglich, aufrunden geht immer.
Das Rohmaterial wird ggf. auf die entsprechende Länge gekürzt.

Schritt 2:
Als zweiten Schritt peilt man über das Material. Eine leicht konkave Biegung kann als Bogenrücken gewählt werden.

Schritt 3:
Den Stab mit dem Rücken nach oben einspannen und senkrechte Mittellinien auf beiden Stabenden einzeichnen.

Schritt 4:
Auf dem Rücken des zukünftigen Bogens wird eine schmale, ebene Fläche abgehobelt. Es werden maximal 5 mm abgetragen und darauf geachtet, dass die Fläche rechtwinklig zur Mittellinie verläuft.

Schritt 5:
10 mm unterhalb der Rückenfläche wird waagerecht die Bauchlinie markiert.

Schritt 6:
Zunächst wird nun die geometrische Mitte eingezeichnet. Sie dient als Orientierung für die Fade - Out - Punkte (Übergänge von Bogengriff zu Bogenarm) und den Bogengriff. Unterer und oberer Fade - Out liegen 25 cm vom Mittelpunkt entfernt, die Griffunterkante 10 cm, die Oberkante 5 cm.

Schritt 7a:
Auf den Wurfarmenden wird vom Griff bis zu den Enden eigezeichnet welches Material enfernt werden kann.

Schritt 7b:
Mit einem Ziehmesser oder Hobel wird das Meterial dann abgetragen.

Schritt 8:
Nun werden an den Wurfarmen die Sehnenkerben gearbeitet: ca. 25 mm vom wird die Feile angesetzt und im 90° Winkel zum Bauch seitlich eingekerbt. Zusätzlich werden die Kanten der Wurfarme an den Enden abgerundet.

Schritt 9:
Als nächstes folgt das sogenannte Tillern. Als Orientierung hilft ein Brett oder ähnliches mit Rastermuster. Beim Tillern wird der Bogen mit einer Schnur gespannt. Zu steife Stellen werden markiert und dieses Material wird weggenommen. Dieser Prozess wird solange wiederholt, bis sich die Wurfarme gleichmäßig biegen. Dabei sollte beachtet werden, dass nicht zu viel Material weggenommen wird. Dies würde sich nachteilig auf die Wurfkraft des Bogens auswirken.

Schritt 10:
Zur Herausarbeitung des Griffes wird zunächst die Pfeilauflage, an der entsprechenden Seite, ca 10 bis 12 mm eingesägt und bevorzugt mit einem Stemmeisen herausgearbeitet.
Die Feinheiten können noch mit einer Raspel bearbeitet werden.

Maße des Griffs und der Fade-Out-Punkte (Auch gut für Schritt sechs)

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Maße des Griffs und der Fade-Out-Punkte (Auch gut für Schritt sechs)

Schritt 11:
Zur Fertigstellung wird der Bogen geschliffen und am besten über Nacht eingeölt.

Recurve:

Schritt 12:
Möchte man Recurve-Wurfarme, wird das Material satt mit Leinöl getränkt. Anschließend wird das Material mit dem Brenner erhitzt und unter Druck zum Bogenrücken hingebogen.
Je nach Biegung erhöhen die Recurve-Arme die Wurfkraft des Bogens erheblich.

Schritt 13:
Nachdem man mit dem Recurve formen fertig ist, wird der ganze Bogen nochmal geschliffen. Zu schwarze Stellen werden heller gemacht (ist kein muss).

Schritt 14:
Als letzten Schritt besorgt man sich eine Sehne.
Diese kann man auch selber machen, aber wesentlich einfacher, einfach in einem Bogenladen zu kaufen.


So. Nach einiger Zeit habe ich mich entschlossen, eine Anleitung zum Bogenbau zu schreiben.
Ich weiß nicht, ob sie gut genug erklärt ist, ohne Bilder... vielleicht füge ich mal welche ein...
und ich muss ja ehrlich sein: diese Anleitung stammt nicht direkt ganz von mir, ich hab nur einen Bogen danach gebaut und sie ein bisschen verändert... aber eigentlich werden ja eh alle hausgemachten Bögen gleich gemacht, also ist das jetzt nicht so schlimm.
Eine für Pfeile, kommt auch noch. (Die ich dann aber selbst gemacht habe)
Auf eine Anleitung für eine Sehne müsst ihr verzichten.

Bogenschießen - hohe Kunst mit langer GeschichteWhere stories live. Discover now