Sie winkte heftig zurück. Seine Augen waren schärfer als ihre, eine weitere Eigenheit der Friesen. Wahrscheinlich kam es daher, weil sie immer den weiten Himmel und den Horizont im Blick haben mussten. Aber auch ihre Augen hatten sich schon gut angepasst, die vielen Aufenthalte in der Wattenwelt hatten ihre Sinne geübt und geschärft.

Er tat ihr den Gefallen und beeilte sich. Zusätzlich von der Strömung angetrieben, schoss das Boot heran. Janko sprang heraus.

„Wie froh bin ich, dich zu sehen!", begrüßte sie ihn strahlend.

Er lachte. „Höre ich da Sehnsucht heraus? Oder ist es die Langeweile?"

„Beides. Und ..."

„Und ...?", hakte er nach.

„Ach, später", winkte sie ab. „Komm' erst einmal ins Haus und wärme dich auf."


„Oh, Lyka, das sieht aber wunderbar aus! Ist das alles für mich?", fragte Janko überrascht, als er die Küche betrat

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„Oh, Lyka, das sieht aber wunderbar aus! Ist das alles für mich?", fragte Janko überrascht, als er die Küche betrat. „Oder kommen noch Gäste?"

Der Tisch war reichlich gedeckt. Es gab gebackenen Fisch, geräucherten Schinken, dazu deftiges Brot mit frischem Schmalz.

Lorena grinste über seine fast kindliche Freude. „Ja – das ist alles für dich, greif' zu! Aber lass' mir auch noch etwas übrig. Wir sind allein; Iwe und Eilien sind nach Ilgrov gefahren, auf Einladung des Salzvogts."

„Ach so! – Und wieso bist du nicht dabei?", fragte er, während sie ihm den Tee einschenkte.

Sie lächelte fein. „Auf dieser kleinen Hallig hat sich einiges getan ... der Winter hat Sieverd nicht abgehalten, öfters zu kommen ... allmählich sind seine Ausreden zu auffällig geworden. Iwe hat nun Nägel mit Köpfen gemacht und will mit Tjark einiges besprechen."

„Hrm?" Er machte ein erschrockenes Gesicht.

„Über die Hochzeit von Eilien und Sieverd, was dachtest du?"

„Aha." Es klang wie ein Seufzer der Erleichterung.

Zufrieden sah sie zu, wie es ihm schmeckte. Natürlich hatte sie sich inzwischen selber den Teller gefüllt. Janko rieb sich den Bauch und sagte mit vollem Mund: „Wer weiß, wann ich je wieder so Gutes zur essen bekomme! Auf dem Schiff wird's meist Zwieback, Kartoffeln oder Fischsuppe geben, Roluf hat mich schon vorgewarnt."

Lorena zuckte leicht zusammen. SCHIFF. Das war das Stichwort. Sie biss vom Brot ab, kaute und sagte beiläufig: „Stimmt ja, bald ist es soweit ... ist es auf den Inseln wirklich so schön?"

„Wunderschön! So haben es Sjard und Roluf jedenfalls erzählt. Und ich glaube ihnen, sie würden sich nie wichtigtun." Seine hellblauen Augen begannen zu leuchten, als sähe er bereits das Paradies.

Das zu sehen, gab ihr den Rest. „Dann nehmt mich doch mit!", rief sie aus. „Lasst mich nicht zurück!" Beschwörend sah sie ihn an.

Überrumpelt verschluckte sich Janko an dem Stück Schinken und hustete. „Also hör' mal, das will ich eigentlich auch nicht. Aber es wird härter werden, als du ahnst. Willst du nicht lieber den leichteren Weg gehen?! Bestimmt kannst du bei Iwe an Eiliens statt bleiben, jetzt, wo sie mit Sieverd bald einen eigenen Hausstand auf Strand gründen wird."

🌊Der Stern des Meeres🌊*WattyWinner 2019*Dove le storie prendono vita. Scoprilo ora