Kapitel 4

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Regentropfen plätschelten stetig auf das Dach .
Helena öffnete ihre Augen und gähnte sich ersteinmal.
"Wie viel Uhr ist es?"
Sie fiel beinahe aus dem Bett, die Uhr an ihrer Wand zeigte Viertel vor 9.
Aber warum war es dann unten noch so still....
"Manchmal bin ich echt dämlich", es war Samstag!
Aber sie war jetzt bereits zu wach um weiterzuschlafen und richtete sich deshalb schoneinmal her, dann müsste sie es nachher nicht mehr tun.
Helena ließ sich ein Bad ein und genoß das warme Wasser.

Ungefähr eine Stunde später war sie fertig und konnte auch schon die Stimmen von ihrem Vater und Lisbeth hören.
Ihr Magen sagte ihr sie sollte etwas essen und sie folgte seiner Anweisung, sie hatte Lust auf einen Joghurt mit Honig bekommen.
Als sie die drittletzte Stufe erreicht hatte bemerkte ihr Vater sie:"Guten Morgen , Engelchen"
"Guten Morgen Papa, guten Morgen Liz",sie wollte nicht unhöflich sein ,aber es fiel ihr schwer Lisbeth einen guten Morgen zu wünschen...erstrecht nach dem was passiert war.
"Engelchen, wir müssen dir etwas sagen",ihr Vater hatte einen freudigen Ton in der Stimme, aber trotz allem hatte Helena ein ungutes Gefühl und setzte sich vorsichtig auf den Sessel im Wohnzimmer, welches direkt an die Küche angrenzte.
"Was ist es, Papa?"
"Du bekommst ein Geschwisterchen!"

... sie würde was!
Sagte er ihr gerade,dass Liz schwanger war?
Das konnte doch echt nicht sein...
Sie musste sich zusammenreißen um nicht anzufangen zu weinen.
Ihr Vater wusste nicht einmal ,dass sie ihn betrog...

"Ist das nicht schön?", auch wenn ihr Vater sie während er das sagte anschaute, es war nur eine rhetorische Frage.
Für ihn war es toll...

"Papa... kann ich noch mal kurz mit dir allein reden?"
"Aber natürlich",sagte er und Liz ging kurz einmal nach oben, duschen.

"Papa...wie du weg warst.. Liz ist in der Nacht außer Haus gegangen und weil ich ein ungutes Gefühl hatte bin ich ihr gefolgt...",er schaute noch etwas verwirrt, also müsste sie es ihm erklären :" Sie hat an einem Haus geklingelt, ein Mann hat geöffnet und die beiden haben sich geküsst... auf dem Mund..."
Jetzt war es draußen, aber das Gesicht ihres Vaters sah wütend aus.
"Helena! Ich weiß dass du Lisbeth nicht gerne magst, aber du kannst doch deshalb nicht einfach Lügen erfinden!"
Er glaubte ihr nicht....
"Ich lüge nicht!",versuchte Helena es ihrem Vater nochmal klarzumachen.
"Geh in dein Zimmer! Du hast Hausarrest!",er hatte ihr noch nie Hausarrest gegeben.
Schnell ging Helena die Treppen hoch.
Als sie gerade ihr Zimmer erreicht hatte fing sie an zu weinen.
Warum wollte er ihr einfach nicht glauben ?
Sie schnappte sich ein Buch über das alte Rom, das war eine ihrer Lieblingszeiten.
Ja,es war oft unfair und so... aber auch ungemein spannend.
Und während sie durch das Buch blätterte, wandelte sich ihre Traurigkeit in Entschlossenheit um.
Entschlossenheit sich mehr mit der Zeitreise zu beschäftigen.
Sie legte das Buch zurück in den Schrank, prüfte nochmal ob sie die Türe geschlossen hatte,zog sich etwas wärmeres an und schrieb einen Zettel für ihren Vater für den Fall ,dass er doch irgendwie reinkam.

Hallo Papa,
mach dir keine Sorgen ich bin nicht sehr lange weg.
Um ca. 1 Uhr dürfte ich spätestens zurück sein.
Hab dich lieb,Helena

Sie legte den Zettel aufs Bett und kletterte übers Fenster raus.

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Helena hatte das Gebäude erreicht und ging hinein.
Am Tresen saß jemand:" Hallo,was machst du so spät hier?"
"Ich würde mich gerne als Mitglied anmelden",antwortete Helena.
"Ok,warte kurz",die Frau holte einen Zettel und einen Stift hervor:" Du müsstest diesen Zettel hier ausfüllen "

Helena füllte ihn aus, es waren vorallem normale Sachen wie Name und Alter, aber auch Fragen zur ersten Zeitreise .
Sie gab das Formular wieder ab.
"In welcher Abteilung willst du sein?"
Ach ja, die Abteilungen von denen Ruby erzählt hatte.
"Ich wäre gern im Archiv,wenn das gehen würde"
Die Frau trug sie in eine Liste einund lächelte sie an:" Ok,das wäre es dann"
"Gute Nacht noch",sagte Helena bevor sie sich wieder auf den Heimweg machte.

Als sie wieder am Haus ankam war das Licht im Wohnzimmer immer noch an.
Sie konnte die Stimmen von Liz und ihrem Vater hören, hoffentlich machte er sich nicht zu viele Sorgen.
Vorsichtig kletterte sie über den Baum in ihrem Garten, dann das Dach und anschließend über das Fenster zurück in ihr Zimmer.
Sie zog ihr Nachthemd an und ging schlafen.

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Am nächsten Morgen wachte Helena um 9 Uhr auf.
Draußen war es bewölkt und es sah aus als würde es bald anfangen zu regnen.
Sie stand auf und richtete sich her, heute würde sie einen dunkellilanen Pullover und eine schwarze Leggings anziehen.
Als Helena nach unten ging war ihr Vater gerade am Telefon und Lisbeth schlief wahrscheinlich noch.
Hunger hatte sie nicht wirklich und sie wollte sich außerdem beeilen aus dem Haus zu kommen bevor es regnen anfing.
Sie hatte sich bereits vorgenommen heute so früh wie möglich zum zu gehen und sich etwas einzuleben.

Sie musste auf alle Fälle mehr über ihre Kräfte und Zeitreisen lernen. Oh, und natürlich auch über die verschiedenen Zeiten an unterschiedlichen Orten der Welt. Sie konnte ja nicht einfach irgendwo aufwachen und keinerlei Ahnung haben wo sie war. Glücklicherweise schien sie keine weiteren Sprachen lernen zu müssen, woran das allerdings lag.... noch eine Sache die sie Ruby unbedingt fragen musste. Helena schlüpfte in ihren Regenmantel und ihre Stiefel, schaute noch kurz zu ihrem Vater und ging nach draußen. Sie atmete tief ein. Es roch angenehm nach Regen und ein kühler Wind strich ihr durch die Haare. Sie nahm einen kürzeren Weg zur S-Bahn, den,den sie gestern mit Ruby gegangen war dauerte länger und, auch wenn sie gerne einen kleinen Spaziergang gemacht hätte, konnte sie schon die ersten Regentropfen spüren. Lange würde es nicht mehr dauern. Sie ging einen Schritt schneller und machte während dem Laufen den Reißverschluss ihres Mantels zu.

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