Kapitel 2

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...
Helena öffnete langsam die Augen.
Ahh!.. Die Sonne schien ziemlich stark auf sie hinunter ...
Als sie langsam ihre Augen öffnete,konnte sie auch erkennen wo sie war.
Sie lag an einem Waldrand und nur ein Stück von ihr entfernt konnte sie etwas erkennen was für sie nach einem Lager aussah.
Und dort waren auch Menschen...
>Wo bin ich...?<
Langsam stand Helena auf und ging vorsichtig auf das Lager zu, irgendetwas musste sie schließlich tun ,wenn sie herausfinden wollte wo sie war.

"Ehm.. hallo. Ich bin gerade da hinten am Wald aufgewacht... " ,noch während Helena das sagte fiel ihr auf ,dass sie kein Deutsch sprach...
Welche Sprache war das ... sie hatte sie nie gelernt und verstand sie aber trotzdem.

"Oh... du bist endlich aufgewacht!
Wir hatten schon Angst dass du dir den Kopf sehr hart gestoßen hast als du in den Fluss gefallen bist.
Aber glücklicherweise ist dir ja nichts passiert."

... in einen Fluss gefallen!
Das letzte an das sie sich errinern konnte war wie ihr auf dem Heimweg von der Schule schwindelig wurde...
Wie war sie in einen Fluss gekommen?
Und vorallem... wie war sie hierher gekommen?
So eine Gegend gab es bei ihr daheim nicht...

"Adsila? Kommst du endlich? " rief die Frau die Helena gerade erzählt hatte sie hätte sie im Fluss gefunden.

>Adsila? Wer ist das... steht jemand hinter mir?<, fragte sich Helena und drehte sich um.

"Pff , du bist gemeint du Spaßvogel ! Oder kennst du hier etwa noch eine andere Adsila?" lachte die Frau.
Sollte sie vieleicht einfach mitspielen?
Das würde ihr jedenfalls eine Menge Erklärung ersparen bis sie herausfand wo sie war...

"Ich ... kann mich nicht mehr an alles errinern.."sagte Helena vorsichtig und es schien glaubwürdig zu klingen.
"Oje.. dann hast du dir den Kopf doch etwas zu hart gestoßen...
Komm her, ich bring dich erstmal zu deinem Bruder!"

Na das konnte ja mal etwas werden... war sie in das Leben einer anderen Person eingetaucht?
...
Damit musste sie sich jetzt abfinden, zumindestens solange bis sie einen Weg nach Hause gefunden hatte

Und so folgte Helena der Frau zu einem der Zelte...

"Adsila! Endlich bist du wieder wach, ich hab mir solche Sorgen um dich gemacht.
Du solltest echt aufpassen wenn du beim Fluss spielst!"
War das der Bruder von dem die Dame gerade geredet hatte...?
"Chenoa, ich danke dir dass du dich um meine Schwester gekümmert hast "
Ja, das war definitiv der genannte Bruder.
"Aber natürlich, allerdings hat sie vieles vergessen... sie konnte sich nicht einmal mehr an ihren Namen errinern."
Als die Dame, deren Name anscheinend Chenoa war, dies gesagt hatte wurde der junge Mann für einen Moment traurig.
Es musste kompliziert für ihn sein zu erfahren ,dass seine "Schwester" alle Errinerungen verloren hatte.
Helena wollte ihn gerade trösten als ihr auffiel dass sie nicht einmal seinen Namen kannte:Wie heißt du nochmal...? Ich kann mich leider nicht errinern"
"Ich heiße Dyami, Schwesterchen"
Er tat Helena leid... sie konnte sich vorstellen dass ihn diese Frage traurig und noch ein wenig hoffnungsloser gemacht hatte, aber sie hatte leider nicht die Macht seine Schwester , mit allen ihren Errinerungen zurückzubringen.

Es gibt jetzt bald was zu essen,

Helena war diesen morgen auf ein kleinen Fellager in dem Zelt von Dyami aufgewacht und nachdem sie erstmal wachgeworden ist und festgestellt hatte ,dass dies tatsächlich leider kein Traum war, war sie nach draußen gegangen, denn nun erwachte ihre Neugierde.
Wenn sie ersteinmal nicht zurückkam, warum sollte sie es dann nicht ausnutzen?
Mittlerweile war Helena sich ziemlich sicher , dass sie bei Ureinwohnern gelandet war... und,dass sie , so verrückt es auch klang, tatsächlich in der Zeit zurückgereist war.
Sie war sich zwar nicht sicher auf welchem Kontinent und zu welchem Jahr sie dort war, aber das würde sich schon noch herausfinden lassen.
Ein wenig entfernt von dem Zelt übte Dyami gerade Bogenschießen und er konnte es sehr gut.
Er schoss aus einer Entfernung ,die Helena auf ca. 50 Meter schätzen würde , und traf sogut wie immer die Mitte der Zielscheibe.
Sie selbst hatte Bogenschießen auch schon ein paar mal ausprobiert, schoss aber bei weitem nicht so gut.
Langsam ging sie zu ihm hinüber :" Guten Morgen Adsila!" , er hatte sie schon bemerkt bevor sie ganz bei ihm war.
..sollte sie ihn mit Bruder oder Dyami ansprechen.. wahrscheinlich würde es ihm Freude bereiten wenn sie ihn "wieder" Bruder nennen würde.
"Guten Morgen...", jetzt ist es auch egal, Helena hatte es einfach nicht über die Lippen bekommen.
Und außerdem nannte er sie doch auch Adsila und nicht die ganze Zeit Schwester.
"Hast du gut geschlafen? " fragte Dyami sie, während er einen weiteren Pfeil abschoss.
"Gut und du?"
"Ich hab auch gut geschlafen" antwortete er ihr lächelnd und holte schnell seine Pfeile zurück.
"Magst du es auch einmal versuchen? Du kannst das normalerweise echt sehr gut"
Naja, warum nicht. Es würde bestimmt sehr Spaß machen.

Und das tat es auch! Helena stellte fest ,dass es tatsächlich nicht schwierig war und am Ende der Woche traf sie schon fast so gut wie Dyami.
Die Zeit verging rasend schnell und obwohl sie ihren Vater und ihr Zuhause ein wenig vermisste, genoss sie diese Woche in vollen Zügen.
Von Dyami lernte sie sowohl Jagen als auch wie man sich besser und leichter in der Umgebung zurecht finden konnte.
Chenoa brachte ihr bei welche Pflanzen für was verwendet werden konnten und es stellte sich heraus ,dass Helena in Pflanzenkunde beinahe ähnlich vernarrt war wie in Geschichte

"Adsila , wach auf!
Wir wollten doch heute jagen gehen oder hast du das etwa schon vergessen?"
Helena machte ihre Augen auf, irgendwie fühlte sie sich nicht ganz gut...
Es war bereits ihr 23. Tag hier und auch wenn sie wusste wie sehr sie Dyami vermissen würde, sie wollte im Moment nur noch heim.
Langsam stand sie auf und bereute es sofort...
"...ist alles in Ordnung?" Dyami klang besorgt.
"Mir ist... schwindelig", Helena stützte sich schnell an einer Kiste ab und ließ  sich dann langsam auf den Boden gleiten.
Sie bekam verschwommen mit wie Dyami aus dem Zelt ging und ein wenig später wieder hereinkam.
"Hier, trink etwas!"
Vorsichtig nahm sie ein paar Schlücke.
Nach und nach klärten sich ihre Gedanken wieder ein wenig.
Dyami nahm sich eine Schüssel und ein wenig Stoff:"Ich komm gleich wieder, bleib auf dem Boden sitzen, ok?"
Helena nickte, in diesem Zustand würde sie ziemlich sicher nicht aufstehen.
Es fühlte sich ein wenig an wie kurz bevor sie hier her kam, zumindestens soweit sie es noch in Errinerung hatte.
Würde sie jetzt wieder heimkommen?
Diese Frage beantwortete sich kurz darauf von selbst, als Helena wieder diesen Ruck in ihrem Körper fühlte und ihre Sicht schwarz wurde.

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