„Charlie, ich fahre mit den Zwillingen nach Hause. Es ist schon spät. Ich wünsche dir nochmal herzlichen Glückwunsch. Ich bin stolz auf dich, was du alles erreicht hast, obwohl es nicht immer leicht für dich war." Ella hat sich hinter mich gestellt und ihre Hände auf meine Schultern gelegt. Ich stehe auf, um sie besser zu sehen und nehme sie in die Arme.

„Du bist zu einem erwachsenen Mädchen herangewachsen, auf das man einfach nur stolz sein kann. Ich weiß, ich habe es schon so oft gesagt, aber ich kann nicht genug hervorheben, wie leid mir das alles tut. Ich bin so glücklich, dass wir jetzt so ein gutes Verhältnis zueinander haben können, denn das ist mir echt wichtig. Du bist ein tolles und starkes Mädchen", flüstert sie in meine Haare, damit nur ich es hören kann.

Ich drücke sie an mich und unterdrücke die Tränen: „Danke... Mum." Sie schiebt mich von sich, um mir in die Augen zu gucken: „Oh mein Gott, Charlie." Sofort zieht sie mich wieder an sich: „Ich liebe dich so sehr." In diesem Moment strömen die verschiedensten Emotionen durch meinen Körper. Ich habe sie „Mum" genannt und es fühlte sich zum ersten Mal in meinem Leben richtig an.

Sie ist meine Mutter. Ich glaube mir wird erst mit dieser Umarmung richtig klar, wer diese Frau ist. Diese Frau ist meine leibliche Mutter. Meine Erzeugerin. Meine Mum. Ich war noch nie so glücklich dieses Wort ausgesprochen zu haben. Es ist was besonders und kann nicht von jedem getragen werden.

Sie hat einen Fehler gemacht, doch sie sieht ihn ein und ich verzeihe ihr. Wie ich selbst gesagt habe, Fehler sind da, um daraus zu lernen und sie hat daraus gelernt. Da bin ich mir sicher. Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange: „Ich liebe dich auch."

Erst jetzt bemerke ich, dass sie weint. Es rührt mich, da ich sehe wie viel ich ihr bedeute. „Es ist alles gut", lächele ich sie an. Sie wischt sich die Tränen weg und lächelt mich an: „Ja, es ist alles gut."
„Warum weint Mum?", kommt es auf einmal von Hanna. Ich grinse sie an: „Ich glaube, dass Mum glücklich ist." „Aber muss man dann nicht lachen?", fragt die Kleine verwirrt.

Mum lacht: „Ja, man muss lachen, aber manchmal ist man so glücklich, dass man weinen muss." Hanna sieht interessiert zu Mum hoch und lässt sich von ihr auf die Arme nehmen. „Wir fahren jetzt nach Hause", sagt Mum zu Hanna. Sie schmiegt ihren Kopf an Mums Brust. Tim ist ebenfalls müde, denn er liegt mit dem Kopf auf dem Tisch und schläft fast ein.

Mit Hanna auf dem Arm geht Mum zu Tim und sagt ihm, dass sie jetzt gehen. Müde schleppt er seinen Körper von dem Stuhl nach draußen. „Ich wünsche dir noch einen schönen Abend, Charlie", winkt Mum mir zu. Ich winke zurück und in der nächsten Sekunde ist sie aus dem Saal verschwunden.

„Jetzt will ich dir aber auch erstmal gratulieren", ertönt die Stimme von Michael. Er kommt auf mich zu und nimmt mich in den Arm: „Herzlichen Glückwunsch. Hat dir eigentlich heute schon jemand gesagt wie schön du in deinem Kleid aussiehst?" Ich nicke. Matt hat große Augen gemacht, als er mich gesehen hat und war hin und weg.

Laut ihm bin ich „unbeschreiblich schön". Ich musste grinsen, als er das gesagt hat. „Klar, hätte ich wissen müssen", lacht mein Vater. „Du bist ein schlaues Mädchen und auch ich möchte dir nochmal sagen, wie glücklich ich bin, dass wir nun eine Familie sind. Ich habe dich lieb." „Ich liebe dich auch, Dad", grinse ich. Er soll wissen, dass er ebenso was besonders für mich ist und wie geht das besser als ihn bei seinem Namen zu nennen.

Er freut sich mindestens genauso wie Ella eben. „Das ist schön" lächelt er. „Aber jetzt geh' mit deinem Freund tanzen. Er wartet schon auf dich", deutet er an. Matt steht mit Liam am Rand der Tanzfläche. Jeder von ihnen hält ein Getränk in der Hand. Vorhin haben sie sich beschwert, dass es keinen Sekt gibt. Sowas gehöre zu einer Veranstaltung dazu, meinte Liam. Die Lehrer würden jetzt behaupten: „Es ist eine Schulveranstaltung." Typischer Satz, den bestimmt jeder Schüler schon mal gehört hat.

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