Kapitel 15

772 22 28
                                    

Es war Samu, der am nächsten Morgen als erstes aufwachte. Yvonne's Kopf lag auf seiner Brust, ihr Gesicht ihm zugewandt. Schon automatisch begann er zu lächeln und strich durch ihre Haare.

Er konnte sich wirklich an den Gedanken gewöhnen, jeden Abend neben der Sängerin einzuschlafen und jeden Morgen neben ihr aufzuwachen. Jeden Morgen in dieses hübsche Gesicht zu schauen, den Tag mit ihr zu verbringen und am Abend mit ihr über die belanglosesten Dinge zu reden und zu lachen, bis sie wieder einschliefen...
Samu lachte leise auf. Wie kam er überhaupt auf sowas? Auf Dauer würde das nicht klappen. Seine Heimat war immer noch Finnland, Yvonne's Heimat war Deutschland und für beide von ihnen war es unmöglich, ständig zwischen zwei Ländern zu pendeln. Außerdem musste der Finne in gut zwei Monaten auf Tour, spätestens dann würde es wieder kompliziert werden, sich regelmäßig zu sehen.

Samu seufzte. Wieso war das nur so kompliziert? Zwar wusste er nicht hundertprozentig warum er sich in den letzten Tagen immer wieder wünschte, ständig in Yvonne's Nähe zu sein, aber er ging davon aus, dass das mit der versuchten Vergewaltigung zusammenhing. Denn der Finne machte sich viel mehr Gedanken darüber, als er preisgab. Dieser Mann lief schließlich noch immer frei draußen rum und man durfte nicht vergessen, dass er Yvonne kannte. So gesehen konnte er seine Tat jederzeit vollenden, wenn die Sängerin wieder allein war. Und genau dieser Gedanke beschäftigte den Finnen schon seit Tagen und bereitete ihm gewaltige Bauchschmerzen. Nur, was sollte er tun? Die Tour abzusagen war unmöglich, genauso wie Yvonne die ganze Tour über dabeizuhaben. Sie war schließlich auch eine gute Musikerin und hatte eigene Termine, die sie mit Sicherheit nicht ausfallen lassen konnte.

Der Sänger seufzte erneut und schaute an die Decke.
„Woran denkst du?" Samu schaute zu Yvonne, die wach geworden war und ihn aus müden blauen Augen ansah.
„An dich." Der Sänger lächelte und strich ihr eine Strähne hinters Ohr. Sie lachte leise auf. Glücklicherweise war sie noch zu müde, um sein vorheriges Verhalten - wieso er so angestrengt nachgedacht hatte - weiter zu hinterfragen.
„Aber ich liege doch neben dir." „Honestly, You're the only thing I can think of", flüsterte er.
„Samu..." „Hm?" „Hör auf so süß zu sein. Ich kann so früh morgens nicht damit umgehen", meinte die Sängerin und gähnte. Er schmunzelte. „I'm sorry but that just happens." „Mmh", seufzte sie und schloss wieder die Augen, „Das habe ich wohl auch schon gemerkt."
Er lächelte nur und kraulte ihren Kopf, was die Sängerin wieder einschlafen ließ.

„Yvi?", fragte er nach ein paar Minuten sicherheitshalber, doch sie schlief tatsächlich wieder. Gut für ihn, da ihm kurzerhand eine Idee gekommen war. Vorsichtig stand er auf, denn er hatte beschlossen, Frühstück zu besorgen, solange Yvonne noch schlief.

Während er sich fertig machte, schaute der Sänger immer wieder in das Schlafzimmer, nur um sicherzugehen, dass Yvonne noch immer schlief, doch das tat sie. Seelenruhig lag sie in ihrem Bett.

Samu schrieb vorsichtshalber dennoch einen Zettel, auf dem stand, dass er nur kurz Frühstück holen war, dann nahm er sich den Zweitschlüssel für die Wohnung der Sängerin und verschwand anschließend.

Gute fünfzehn Minuten später kam Samu wieder und das erste was er tat, war, ins Schlafzimmer zu gehen und zu schauen, ob Yvonne noch immer schlief. Glücklicherweise tat sie dies, weswegen der Finne dann in Ruhe das Frühstück in der Küche vorbereiten konnte.

Als er dies getan hatte, lief der Sänger fröhlich pfeifend ins Schlafzimmer und rüttelte vorsichtig an ihrer Schulter, bis sie sich leicht bewegte.
„Hey, Yvi, Guten Morgen", raunte er. „Guten Morgen", murmelte sie. „Slept well?" Samu strich ihr eine Strähne aus dem Gesicht. „Mmh. Und am liebsten würde ich noch immer schlafen", meinte die Sängerin und zog sich die Decke über den Kopf. Der Sänger lachte. „Oh, c'mon honey! It's a beautiful day today." Er zog ihr die Decke wieder weg, was Yvonne stöhnen ließ. „Habe ich dir schon mal gesagt, wie anstrengend du sein kannst, wenn du morgens so unverschämt gute Laune hast?" „I'm pretty sure you did", antwortete der Finne, „But I don't care." Ungewollt lachte sie.
„And I know that you don't care too, 'cause you actually like it", flüsterte der Blonde ihr ins Ohr und gab ihr einen Kuss auf die Wange.

Don't worry, I'll be there for youWo Geschichten leben. Entdecke jetzt