Abschied und Neuanfang

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„Und du bist dir sicher, dass du alles hast?" Mum nestelte nervös an ihrem Medaillon herum, welches um ihren Hals hing, während sie mich dabei beobachtete, wie ich meinen Koffer schloss und ihn anschließen nach unten trug, wo bereits mein Rucksack stand. Es war Sonntag Morgen, der Tag der Abreise.

„Genug Unterwäsche?"

„Ja."

„Ladekabel?"

„Ja."

Impfpa.."

„Ja Mum!", ich drehte mich zu ihr um und sah ihr sanft in die Augen. „Ich bekomme das schon hin. Keine Sorge. Ich werde dich einmal die Woche anrufen und, da die Schule nicht weit weg ist, werde ich dich ab und an besuchen kommen. Vertrau mir." Lächelnd nahmen wir uns in den Arm, als es an der Haustür klingelte. Dass musste Mister Sonderberg sein. Nach dem ich nach langem betteln Mum überredet hatte, hatte sie mich bei der Schule angemeldet. Miss Clearwater hatte uns anschließen mitgeteilt, dass mich der Hausmeister am Sonntag morgen (also heute) abholt.

Ich öffnete also unsere Haustür und musste erst einmal den Kopf in den Nacken legen, um Mr Sonderberg ins Gesicht zu blicken. Hinter mir hörte ich Mum kurz schlucken. Das war nicht verwunderlich, denn vor uns stand ein wahrer Hüne von einem Mann. Er war ein etwas älterer, aber dennoch muskulöser Mann, mit vielen Tattoos auf seinen Armen. Neben ihm stand ein Junge in meinem Alter. Er hatte goldblondes Haar und grüne Augen. Ich erkannte ihn Sofort. Jay Ralston, der mysteriöse Junge, der vor ein paar Jahren ohne Erinnerungen aufgetaut ist.

Er ging auf meine Schule (oder eher ehemalige Schule), aber wir hatten nie viel mit einander zu tun. Und erst jetzt in der Nähe spürte ich, dass er auch ein Woodwalker ist. Die tiefe Stimme von Mr Sonderberg riss mich aus den Gedanken.

„Guten Morgen. Ich bin Theo und dies neben mir ist Carag. Wir sind hier um Leyla mit zur Clearwater High zu nehmen." Ich nickte einmal kurz und reichte meinen Koffer an Theo weiter, welcher den Koffer in dem blauen Kombi verstaute. Dann drehte ich mich noch einmal zu Mum um, drückte sie einmal noch und mit einem „Hab dich lieb.", drehte ich mich wieder um, überquerte unsere kleine Terrasse und setzte mich zu Carag auf den Rücksitz des Kombis. Ich wank Mum noch einmal zu und dann rollte der Wagen schon los. Ich erfuhr, dass wir auf dem Weg noch einen kurzen Halt am Tierheim einlegen würden, um eine Mitschülerin ab zu holen. Auf dem Weg unterhielt ich mich ein wenig mit Carag und erfuhr von seiner Vorgeschichte. Das war es also nun. Mein neues Leben.

Leylas VerwandlungWo Geschichten leben. Entdecke jetzt