Prolog

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Venus PoV

Hier steh ich nun. Meine "Uniform" durchnässt von dem Platzregen. Ich sah in den Himmel. Ein starker blau-lila Blitz blendete mich. Keine 4 Sekunden fühlte ich das tiefe Rollen des Donners. Mein Handy war auch schon aus, da ich heute den ganzen Tag schon mit meinem Bruder schrieb.

Keine 10 Minuten später, die ich hier vor dem Gebäude mit der lila Aufschrift verbrachte, blieb ein weißer Jeep vor mir stehen. Natürlich kannte ich den Besitzer dieses prächtigen Wagens. 

,,Ethan Dolan, das ich dich hier treffen werde, außerhalb dieses tollen Clubs, hätte ich in meinen schlimmsten Träumen nicht erwartet." lachte ich ironisch auf. ,,Ja was auch immer Valentina, ich hab dich ganz zufällig, hier stehen sehen, da ich ja nicht so eine Person bin, würde ich dich mitnehmen." antwortete er mir während er mich von oben nach unten mustert. ,,Nein, danke. Mein Kollege fährt mich schon nach Hause. Falls du dich jetzt bitte wieder den wichtigen Dingen in deinem Leben widmen würdest, beispielweise, die kleine Blondine da hinten, die dich mit ihren Augen auszieht." 

,,Naja ich bräuchte dich aber für einen Auftrag. Ich würde dir auch das doppelte deines Stundenlohns zahlen." Ich überlegte. Das Geld würde ich auf jeden Fall brauchen. Mein Bruder hat nicht mehr lange Zeit, bis es dann schon zu spät ist. 

Ich sah in meine Tasche und versuchte mein Handy zu angeln um Ethan zu demonstrieren das mein Handy keinen Saft mehr hat. Er verstand und gab mir mit einem Nicken zu verstehen, einfach einzusteigen und zu warten bis er das klärt. ,,Name?" Ich verstand nicht richtig. Dementsprechend sah ich ihn mit hochgezogenen Brauen an. ,,Deines Kollegen" ,,Oh ja...w-wa-was das betrifft..." Ich beendete den Satz nicht. Er verstand sofort.

Kopfschüttelnd und schmunzelnt fuhr er aus der Einfahrt raus, durch den immer stärker werdenden Regen. ,,Venus" Verwirrt sah er mich an. ,,Was Venus?" ,,Mein Name ist Venus nicht Valentina" ,,Dir ist hoffentlich bewusst, dass mir dies sowas von egal ist. Ich mach das alles für meinen Bruder. Du bist hier einfach nur eine gute Zusatzleistung." lachte er mich an. 

Er mag vielleicht denken, mir tun solche Sätze nicht weh. Diese Wörter höre ich schon seit meinem 16. Lebensjahr. Immer aus den gleichen Münder. Doch ich bin auch nur ein Mensch. Ich spürte einen kleinen Stich in meinem Magen. 

,,Was sollte der denn Auftrag sein? Soll ich spezielle Kleidung anziehen für diese Privatvorstellung?" ,,Eigentlich wird es ein kleines bisschen mehr als nur tanzen" ,,Du weißt hoffentlich das ich ungeküsst bin" glucksend beobachte ich sein Gesicht, während er schmunzelnd weiterhin die Straße unter Visier nahm. ,,Wirklich so ein kleiner Kuss bedeutet dir mehr als deine Jungfräulichkeit?" brachte er lachend hervor. Ich schluckte die Tränen runter. ,,Ja immerhin ist das etwas was ich noch selber entscheiden kann. Oder nicht?" 

,,Jaja, also zum Auftrag. Du kennst Grayson, meinen Bruder" mit einem wissenden Blick sah er mich an.

Ja es war einmal die Rede davon, dass der Nerd, also ich, Grayson gestalkt haben sollte, weil er plötzlich ganz viele Liebesbriefe bekam. Wer diese besagte Person war, wurde noch nicht wirklich herausgefunden. 

,,Ja, durchaus." verdrehte ich die Augen. ,,Das kannst du dir gleich abgewöhnen. Du musst ihn verführen. Ich hab dich tanzen gesehen und wusste sofort du bist die auf die er sofort anspringen würde." ,,1. Danke aber sowas von dir zu hören ist doch einfach nur abartig. 2. Hat er nicht eine Freundin?" ,,JA leider schon. Cho. Aber ich kann dir alle wichtigen und nötigen Informationen überbringen. Du musst sie auseinander bringen, damit er endlich wieder der Alte wird. Er verbringt kaum noch Zeit mit mir. Weißt du wie sich das anfühlt wenn sich dein eigener Bruder kaum noch um dich kümmert?" 

Ich sah aus dem Fenster, um mir ja nicht anmerken zu lassen, dass dieser eine Satz alle meine unterdrückten Gefühle wieder offenbarte. ,,Wieso aber mich? Nimm doch Alicia? Sie hat doch einen viel sportlicheren Körper und ist doch allgemein hübscher als ich" ,,Stimmt. Aber ich brauch jemanden die uns beiden bekannt ist. Blöd das ich mich jetzt an den Nerd wenden muss. Aber so ist es nun mal. Also nimmst du den Auftrag an?" 

Mit einem letzten Blick auf meine nackten Beine, beantwortete ich seine Bitte. 

,,Unter einer Bedingung" ,,Okay aber nur eine. Was ist dein Wunsch?" ,,Du bezahlst mich im voraus." ,,Dann haben wir ja einen Deal" ich schlug in seine offene Hand ein.

Ich stieg aus seinem Auto aus und suchte meinen Schlüssel in meiner Tasche. Voller Panik stellte ich fest. Ich habe ihn tatsächlich verloren. Ich lehnte an meine Haustür und schaute in den Himmel auf. Die Wolken verschwanden langsam und man sah die ersten Sterne. Ich setzte mich vor meine Haustür und wartete bis jemand die Tür zum Gebäude zufällig aufsperrte. 

Innerlich hoffte ich das mein Bruder schon tief und fest schlief. Mit meiner Jacke, die ich in meiner Tasche verstaute als ich Feierabend hatte, deckte ich mich so gut wie möglich zu, um nicht zu erfrieren. Mit dem letzten Gedanken an den Auftrag schloss ich meine Augen.

Bis mich ein Schock erwartete am nächsten Morgen...



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