Vertrauen

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Ich öffne meine Augen und schaue hinauf zu einer Decke. Ich sitze auf einem Stuhl, kann mich nicht bewegen. Es fühlt sich an als ob ein Gurt meinen Kopf in die Rückenlehne presst. Ich senke meinen Blick. Ich kann den Großteil des Gesichtes eines anderen Mannes erkennen. Auch sein Kopf ist angebunden. Seine Augen bewegen sich schnell hin und her, die Zähne gefletscht, mit aller Kraft kämpfend um sich von seinen Fesseln zu befreien. Ich versuchte es ebenfalls, obwohl ich wusste dass es sinnlos war, aber das war mir egal. Der Stuhl ist an den Boden geschraubt, er wird sich nicht bewegen. Der Mann ist ziemlich nahe bei mir, warscheinlich könnten wir uns berühren, wenn wir uns bewegen könnten. Ich habe Angst. Ich habe keine Ahnung was jetzt kommen wird.

"Hey" sage ich, "weißt du was hier los ist?"

"Nein! Ich bin schlafen gegangen und aufgewacht, gefesselt auf einem beschissenem Stuhl mit irgendeinem Arschloch vor mir, der in genau derselben beschissenen Situation ist wie ich. "

Dumme Frage. "Kannst du irgendwas außer Mund und Augen bewegen?"

Er versucht es noch einmal: "Nur meine Finger und meine Zehen, verdammt viel also was ich machen kann."

"Okay," bemerke ich, "sieht so aus als stecken wir hier fest bis wer immer für das hier verantwortlich ist, das macht, was er vorhat. Wie heißt du?"

"Mike"

"Ich bin Chuck." Ich bin neugierig auf diesen Mann. Warum ist er mit mir hier? "Fällt dir irgendein Grund ein warum du hier sein könntest? Hast du jemandem weh getan? Etwas gestohlen? Irgendetwas?"

"Oh man, ich nie irgendwas getan!" heult er, "n paar Strafzettel kassiert, das war's. Ich hätte gedacht man bekommt mit warum man gekidnapt wird, wenn sowas passiert!"

"Ich wüsste auch nichts," sagte ich wahrheitsgemäß.

Ich schaue ihn an, überlege ob ich ihn vielleicht kenne oder ihn schon

mal irgendwo gesehen habe. Habe ich nicht. "Kennen wir uns?"

"Glaub nicht."

"Na gut. Wir sind zwei unschuldige Fremde, ich denke also wir wurden zufällig ausgewählt. Sie nehmen die Erstbesten die sie kriegen können, aber wofür?"

Ich sehe mich so gut ich kann um. Die Decke ist hoch über unseren Köpfen und ich kann keine Wände erkennen. Ein Scheinwerfer über uns taucht die beiden Stühle in gleißendes Licht. Alles was meine Finger spüren können sind die Ecken der Armlehne. Ich kann nichts hören außer meinen eigenen Atem und die verzweifelten Bewegungen meines Mitgefangen. Was könnte uns hierher gebracht haben? Wird man uns Foltern? Hat uns irgendeine psychische Kraft zusammen gebracht? Wie auch immer die Antwort lautet, ich spüre das jemand sterben wird. Hoffentlich nicht ich.

"Scheiße, ich glaube ich hab mich geschnitten! Was hartes und scharfes ist um meinen rechten Arm herum."

Ich schaue wieder hinunter zu ihm. Es ist eine Qual meine Augen so weit nach unten zu rollen. Er starrt mich an, voller Panik, den Mund weit offen und keuchend. Ich bewege meine Arme so gut es geht.

"Es fühlt sich an als wäre ein Gurt um meinen linken Arm und ein Metallring um meinen rechten"

"Was zur Hölle? Was haben die vor?

Ein lautes Rauschen. Ohrenbetäubende Geräusche. Ein Lautsprecher knistert. Eine erschütternd laute Stimme.

"Guten Abend, meine Herren. Wie ihr ohne Zweifel bemerkt habt, wurdet ihr während eurer Bewusstlosigkeit angebunden und seid jetzt Teil unseres kleinen Spiels. Zwischen euch befindet sich ein Tisch. Auf diesem Tisch liegt eine Pistole. Bald werden die Fesseln um euren rechten Arm gelöst werden. Der Erste der die Waffe erreicht und den anderen tötet bleibt am Leben. Ein Mitarbeiter wird euch eine Spritze geben, ihr werdet einschlafen und als freier Mensch wieder aufwachen. Ihr Gegenüber wird dann entsorgt und sie werden nie wieder belästigt. Sollte keiner von ihnen innerhalb von fünf Minuten den anderen getötet haben, wird ein tödlicher elektrischer Stoß durch ihre Stühle geleitet und sie beide töten, ziemlich schmerzvoll, um genau zu sein. Es ist besser für einen von ihnen zu leben, als dass beide sterben."

Creepypasta [German]Where stories live. Discover now