Kapitel 5

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"Adriana!" Ich drehte mich um und sah Xavi auf uns zu eilen. Als er vor uns zum stehen kam, sah ich ihn fragend an. "Hör zu. Ich bin zwar ziemlich gut mit Luis befreundet, aber trotzdem will ich, dass wir den Jungs in den Arsch treten! Ich hab vorhin gesehen, dass du nicht sonderlich begeistert davon warst, aber bitte geb wie immer dein bestes. Du hast ein großes Talent. Zeig den Jungs wo der Hammer hängt!" Er zwinkerte, klopfte mir einmal kurz auf die Schulter und drehte sich um, um zu seinem Auto zu gehen. Und wie ich es denen zeigen werde!

Bei Mel angekommen verabredeten wir uns für nachher und verabschiedeten uns. Ich fuhr weiter zu mir und sah schon von weitem den Audi meines Bruders in der Auffahrt stehen. Ich parkte neben ihm und ging in mein Haus. "Luis!?" "Küche!" Ja, typisches Gespräch zwischen uns beiden. Als ich in der Küche ankam, sah ich, dass Luis nicht allein war. Neben ihm, am Küchentisch, saß Elena! Haben die beiden es jetzt doch endlich mal geschafft?! Ich musste mir ein Grinsen verkneifen. "Adri, du kennst doch noch Elena?" Luis wirkte ziemlich nervös. Lachend nickte ich und begrüßte die beiden.

Eine Weile redeten wir miteinander. Die beiden betonten immer wieder, dass sie "nur Freunde" waren. Ja, wers glaubt.

Neymar P.O.V.

Dieses Mädchen, Adriana hieß glaube ich, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Irgendwie war sie anders. Es schien so, als könnte sie sich weder für mich, noch für mein Team so wirklich begeistern. Die anderen Mädchen aus ihrem Team waren total ausgeflippt wegen dem Spiel. Sie nicht. Ich war auch nicht sonderlich begeistert von dieser Idee. Nicht dass wir sie nicht schlagen würden, aber man konnte einfach nicht so hart ran gehen. Naja, mir war es eigentlich relativ egal, gewinnen werden wir so oder so.

Ich saß gerade in meinem Wohnzimmer und sah fern, als es an der Tür klingelte. Ich rappelte mich auf und ging zur Tür. Vor mir standen Leo und Dani, die beide breit grinsten. Okay, was ging bei denen falsch? Etwas verwirrt ließ ich die beiden rein und zusammen ließen wir uns auf das große Sofa im Wohnzimmer fallen. "Also, was gibt's?" "Hast du am Samstag Abend schon was vor?" "Ich wollte mal wieder feiern gehen oder so. Warum?" "Okay, streich das. Wir gehen zum Champions League Finale der Frauen." Fragend sah ich ihn an. Warum sollten wir da hin gehen. Dani musste meinen verwirrten Blick bemerkt haben, denn er fing an es mir zu erklären. "Die Frauenmannschaft von Barça spielt. Wir wollten mal schauen, was die so drauf haben bevor wir gegen sie spielen." Genervt stöhnte ich auf. "Muss das sein?!" "Ja! Keine Wiederrede, wir werden da hin gehen."

Die Jungs blieben noch eine Weile bei mir und zockten Fifa, während ich schweigend daneben saß und nachdachte. Dass die Mädchen so gut waren, hätte ich wirklich nicht gedacht. Champions League Finale war schon eine ganz schöne Leistung.

Adriana P.O.V.

*Samstag*

Heute war das Champions League Finale. Den ganzen Tag schon war ich total aufgeregt und nur am herumhüpfen. Es war schon immer mein Traum und jetzt würde er wahr werden. Als Xavi dann auch noch gesagt hatte, dass ich von Anfang an spielen würde, war ich kurz vor davor auszurasten.

Wir waren mit aufwärmen fertig und liefen gerade vom Platz, als mein Blick auf eine Gruppe von Männern fiel, die sich gerade auf die Plätze im  VIP-Bereich setzten. Das darf doch nicht wahr sein! Ich stöhnte genervt auf, was mir einen fragenden Blick von Ana und Vicky einbrachte, den ich aber gekonnt ignorierte. Ich lief weiter in die Kabine, wo schon ein paar von den Mädels waren. An meinem Platz angekommen, zog ich mein Aufwärmtrkot aus und mein Heimtrikot an. Xavi und unser Co-Trainer kamen kurz darauf in die Kabine und redetenuns nochmals voll. Und dann war es soweit.

Ich stand in dem langen Gang und wartete sehensüchtig darauf endlich auf den Platz zu können. Das kleine Mädchen neben mir schaute zu mir auf und lächelte mich an. Hach, war die kleine süß. Ich strich über ihr strohblondes Haar, nahm ihre Hand und konnte zusammen mit ihr endlich auf den Rasen.

Das Spiel wurde angepfiffen und sofort gaben wir alles. Ana stürmte mit dem Ball auf das gegnerische Tor zu, wurde aber übel gefoult. Das tat schon vom zuschauen weh! Ich lief direkt auf sie zu und fragte sie, ob sie weiter machen konnte. Sie gab ein gequältes Nicken von sich und rappelte sich wieder auf. Wir bekamen einen Freistoß und das Spiel lief weiter.

Beide Mannschaften hatten gute Chancen, aber trotzdem war in der ersten Halbzeit kein Tor gefallen. Xavi redete uns in der Kabine noch einmal ins Gewissen und änderte die Taktik etwas. Dann ging es auch schon wieder auf das Feld. Wir stellten uns auf unsere Positionen und es wurde angepfiffen.

Nach ungefähr fünf Minuten stürmte Alexia, unsere Kapitänin, mit dem Ball auf das Tor zu, als eine gegnerische Spielerin sie von hinten grätscht. Alex fiel mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden. Sofort rannten ein paar von den Mädels auf sie zu und auch der Schiedsrichter kam dazu. Nach einer endlos scheinenden Zeit, zeigte Mel, die neben Alex stand, Xavi an, dass sie nicht mehr weiter spielen konnte. Na ganz kasse! Ich sah im Augenwinkel, dass Xavi wild am Spielfeldrand rum fuchtelte und anscheined versuchte Mel,die die Kapitänsbinde ratlos in der Hand hielt, klar zu machen, wer jetzt Kapitän sein sollte. Ich beachtete es aber nicht weiter und blickte Alexia nach, die gerade vom Feld getragen wurde. Sie hatte sich erst von einer Verletzung erholt und jetzt schon wieder? Sie tat mir wirklich leid.

Plötzlich stand Mel vor mir und hielt mir die Kapitänsbinde unter die Nase. Fragend sah ich erst sie und dann Xavi an, der wild nickte und mir zu verstehen gab, dass ich jetzt Alexias Part übernehmen sollte. Ich war zwar immer noch leicht geschockt, aber wie sagte Xavi immer so schön? Wiederstand ist zwecklos. 

____

Die reguläre Spielzeit war schon vorbei und die Verlängerung nährte sich dem Ende. Auf beiden Seiten war mittlerweile ein Tor gefallen. Unseres durch Vicky. Langsam wurde ich wirklich nervös. Gerade hatte Ana den Ball zu mir gepasst. Ich trickste geschickt ein paar Gegnerinnen aus und schoss schließlich den Ball auf das Tor. Der Torwart konnte ihn gerade mit der Faust weg schlagen. Frustriert warf ich meinen Kopf in den Nacken, aber konzentrierte mich sofort wieder auf das Spiel.

Der Schiedsrichter pfiff das Spiel ab. Elfmeterschießen. Ich ließ mich auf die Knie fallen und schickte ein Stoßgebet zum Himmel. Wir hatten zu sehr dafür gekämpft. Wir durften jetzt nicht verlieren. Nach einer Weile rappelte ich mich wieder auf und stellte mich zusammen mit den anderen in einen Kreis. Normalerweise war es Alex, die uns immer Mut zu sprach. Jetzt musste ich das übernehmen. "Okay Mädels. Ich weiß, dass wir das schaffen können. Wir sind verdammt weit gekommen und jetzt gewinnen wir das auch. Diesen Sieg lassen wir uns nicht mehr nehmen. Wir schaffen das!" Wir legten alle unsere Hände in die Mitte.

Ana, Vicky,Mel, Chelsea und ich würden die Elfmeter schießen. Die anderen begannen und erziehlten ein Tor. Dann war Ana für uns dran und verwandelte auch sicher. Zwei der Gegnerinnen trafen, was aber Vicky und Mel mit zwei suveränen Treffern wett machten. Die nächste Spielerin der anderen war dran. Laura verschätze sich aber und somit landete auch dieser Ball im Netz. Chelsea legte sich den Ball zu recht, nahm Anlauf und verwandelte. Alle machten sich schon auf eine Verlängerung des Elfmeterschießens bereit, als die Kapitänin der Gegener schoss. Aber Laura hielt. Alle jubelten, nur ich nicht, denn mir wurde klar, dass ich das Spiel hier und jetzt entscheiden könnte. Die Mädels sprachen mir Mut zu, ehe ich auf den Elfmeterpunkt zusteuerte und den Ball platzierte. Für ein paar Sekunden schloss meine Augen und atmete einmal tief durch. Dann entfernte ich mich ein paar Schritte, nahm Anlauf und schoss den Ball mit voller Wucht in Richtung Tor. Alles schien in Zeitlupe ab zu laufen und es fühlte sich an als würde das ganze Stadion die Luft anhalten...

risk everything // a Neymar Jr. FanFictonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt