Kapitel 1: Eine neue Stadt

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Kapitel 1: Eine neue Stadt

 Oh mein Gott! Was für ein Riesenteil von Schule. Ich hob meine Hand, um meine Augen vor der Sonne abzuschirmen und starrte den großen Betonklotz vor mir an, der in den blauen Sommerhimmel ragte. Wirkte ja nicht sehr einladend. Und das war nun meine neue Schule…? Großartig! Hätte ich auch gleich ins Gefängnis gehen können, aber nun gut…man sollte offen für alles sein. Vielleicht war es nur halb so schlimm, wie es aussah.

Unsicher schulterte ich meine Tasche und schritt durch das Schultor. Collister High School, stand in verblichenen Buchstaben an der schmutzigen Fassade.

Ich blickte mich auf dem Schulhof um, während ich die Stufen zur Eingangstür erklomm. Keine Menschenseele weit und breit. War ja klar, schließlich hatte der Unterricht schon begonnen.

Ich trat in den Korridor und zog den Zettel, den mir meine Mutter heute Morgen gegeben hatte, aus meiner Hosentasche. Zimmer 173. Das war dann wohl im ersten Stock. Na dann auf zur Treppe…wo war die noch gleich?

Plötzlich erklangen hinter mir hastige Schritte. Als ich mich gerade umwandte, wurde ich auch schon angerempelt. Mit einem dumpfen Aufschlag landete meine Tasche auf dem Boden und meinte ihren ganzen Inhalt auf dem Korridor verteilen zu müssen. Nicht das auch noch. ‚Peinlich, peinlich‘, dachte ich, während ich in die Knie ging und anfing meine Sachen zurück in die Tasche zu stopfen.

„Oh, sorry…“, erklang eine Stimme und ich blickte auf.

Ein Junge mit hellbraunem Haar schaute mich aus seinen haselnussbraunen Augen zerknirscht an, bevor er sich auch schon hastig bückte, um mir zu helfen.

„Macht doch nichts“, murmelte ich und packte das letzte Heft wieder in meine Tasche, ehe wir uns beide wieder aufrichteten.

Der Junge kratzte sich verlegen am Kopf und lächelte mich an. Er war ein kleines Stückchen größer als ich, trug Jeans und ein schlichtes blaues T-Shirt.

„Ist wirklich alles ok bei dir?“, erkundigte er sich und musterte mich besorgt.

Ich nickte und warf erneut einen Blick auf den Zettel in meiner Hand. Das war doch die Gelegenheit!

„Ähm…du weißt nicht zufällig wie ich zum Sekretariat komme?“, fragte ich hoffnungsvoll.

Er blickte mich einen Augenblick verwundert an, ehe er nickte. „Ja, klar. Einfach da hinten die Treppe hoch und dann siehst du es schon“, erklärte er mir. Sein Blick wanderte zu einer Uhr an der Wand.

„Mist…du sorry, ich muss los!“ Er schenkte mir ein letztes Lächeln, dann hastete er auch schon davon.

Der hatte es aber eilig…wohl zu spät dran. Aber wenigstens wusste ich jetzt, wohin ich musste.

So setzte ich mich wieder in Bewegung und ging in die Richtung, die mir der Junge gezeigt hatte.

Mit meinen  Schulunterlagen in der Hand, stand ich ein wenig später vor der Tür meines neuen Klassenzimmers und holte tief Luft. ‚Bitte, bitte, lass mich eine nette Klasse haben‘, flehte ich gedanklich, ehe ich anklopfte.

„Herein“, erklang eine kräftige Männerstimme und nach kurzem Zögern öffnete ich die Tür.

25 Augenpaare starrten mich an. ‚Großartig!‘

Ich verzog meine Lippen zu einem leicht verunglückten Lächeln, während ich zum Pult des Lehrers ging. Das Tuscheln in der Klasse wurde lauter, als ich dem Lehrer die Unterlagen gab, die ich im Sekretariat bekommen hatte. Während er die Formulare durchging, warf ich der Klasse einen Blick zu. Wo war ich denn hier gelandet? In der letzten Reihe saß ein Typ, der tatsächlich die Nerven besaß im Unterricht Musik zu hören und nicht einmal versuchte das zu verbergen. Dabei fiel er schon durch sein rotes Haar zu Genüge auf.

Gleich daneben saß ein schwarzhaariger Kerl, der mit gelangweiltem Blick die Decke anstarrte. Was waren denn das für Gestalten?

Auch in der Reihe davor sah es nicht viel besser aus. Allerdings stachen diese nicht durch ihr Verhalten hervor, sondern durch ihr Äußeres. Absolute Perfektion. Ein blonder Schönling unterhielt sich lächelnd mit einer ebenso schönen Brünetten, die sich zu ihm hinüber gebeugt hatte.

Und mit denen sollte ich in eine Klasse gehen?

Weiter kam ich mit meinen Beobachtungen nicht, denn in diesem Augenblick sprach mich der Lehrer an.

„So Miss Nolan, freut mich Sie kennen zu lernen. Ich bin Mr. Kane, Ihr Tutor.“

Er machte eine lässige Handbewegung Richtung Klasse.

„Na, dann stellen Sie sich mal vor.“

Ich schluckte trocken und verknotete nervös meine Finger ineinander, während ich mich der Klasse zuwandte. Was sollte ich nur sagen?

„Ähm…also ich bin Ava Nolan und…“ Weiter kam ich nicht, denn die Schulglocke unterbrach mich mit einem schrillen Läuten. Augenblicklich schenkte man mir keine weitere Beachtung. Alle fingen an ihre Sachen zusammen zu packen und das Klassenzimmer zu verlassen. Gerettet!

„Hey…“, erklang eine bekannte Stimme hinter mir. Überrascht wandte ich mich um und starrte in die gleichen brauen Augen, wie zuvor im Korridor.

„Ah, du bist also neu hier. Sorry nochmal wegen vorhin“, entschuldigte sich der Junge erneut. „Ich bin übrigens Sebastian.“

Ich lächelte ihn unsicher an.

„Hey…freut mich dich kennen zu lernen.“

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So, hier also der erste Teil, der auch gleich nach einer Entscheidung von euch verlangt.

 Entscheidung: Schulführung

A: Ich bitte Sebastian mich durch die Schule zu führen und mir alles zu zeigen.

 B: Ich entscheide zunächst meine Schulbücher aus dem Sekretariat zu holen und mir anschließend die Schule anzuschauen.

C: Ich möchte mich zunächst mit ein paar Klassenkameraden unterhalten.

So, jetzt liegt es also an euch. Wir warten auf eure Kommentare. J

Auch über Rückmeldungen, ob grundsätzlich Interesse an der Geschichte besteht, freuen wir uns.

Bezalel und Graven

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