Roman Bürki & Julian Weigel

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„Verdammt Maximilian, was soll das?" schreie ich mit Tränen in den Augen. Milli steht wortlos vor mir und schaut betreten auf den Boden. Ich gehe auf ihn zu und schubse ihn gegen die Brust. Er taumelt einige Schritte nach hinten, sagt aber weiter nichts. Ich werde noch wütender und gehe wieder auf ihn zu. „Jetzt rede endlich." Schreie ich und schlage ihn gegen die Brust. „Ich... ich wollte es einfach." Flüstert er. Ich bleibe erstarrt stehen und ich spüre wie mein Herz sich zusammenzieht. Dann hole ich aus und klatsche ihm eine. Milli schaut mich überrascht an, aber ich spucke ihm nur noch ein „Du bist echt das letzte" entgegen, bevor ich mir mein Schlüssel schnappe und wütend unser gemeinsames Haus verlasse.

Während ich mit dem Auto durch Dortmund fahre spüre ich wie meine Wut sich in Trauer wandelt. Meine Atmung wird hektischer und immer mehr Tränen verlassen meine Augen, aber ich fahre immer weiter. Nach 20 Minuten erreiche ich mein Ziel. Ich steige aus meinem Auto und gehe zur Haustür. Kurz nachdem ich geklingelt habe öffnet Julian die Tür. Sobald er mich sieht legt sich Sorge auf sein Gesicht und ohne etwas zu sagen zieht er mich ins Haus. Nachdem er die Tür geschlossen hat zieht er mich in eine Umarmung. Ich kralle mich in sein T-Shirt und breche total zusammen. Julian sagt nichts sondern streicht mir nur beruhigend über den Rücken. Nach einigen Minuten zieht er mich sanft mit sich. „Komm wir gehen ins Wohnzimmer." Murmelt er. Widerstandslos lasse ich mich von ihm führen und kurz darauf sitzen wir auf dem Sofa. Noch immer weine ich ununterbrochen und Julian zieht mich sofort zu sich, kaum das wir sitzen.

Ich weiß nicht wie lange wir da so sitzen. Aber Julian sagt die ganze Zeit nichts, streicht mir nur immer wieder über den Rücken und drückt mir ab und zu einen sanften Kuss auf meinen Kopf.
„Was ist passiert Roman?" fragt Jule irgendwann leise. „Milli hat mich betrogen." Schniefe ich nur an seine Brust. Ich spüre wie Julian sich anspannt.
„Er hat dich gar nicht verdient." Murmelt er dann aber nur und zieht mich noch näher an ihn. Ich bin froh, dass er nicht weiter darauf eingeht. Das er nicht mehr Details wissen will oder mich fragt, wie es jetzt weiter geht. Er ist jetzt einfach für mich da und das ist genau das, was ich gerade brauche.

Die Nacht verbringe ich bei Julian auf der Couch. Wir hatten den restlichen Abend auf der Couch verbracht und die einzigen Worte die noch gefallen sind waren Julians Aussage, dass ich bei ihm bleiben kann und soll. Ich hätte eh nicht gewusst wo ich hin sollte, also habe ich nur genickt und mich wieder an ihn gekuschelt. Ich brauchte seine Nähe einfach, denn sie gab mir Halt und zeigte mir, dass ich nicht alleine war. Und so kam es schlussendlich dazu, dass wir beide aneinander gekuschelt auf der Couch eingeschlafen sind.

Jetzt gerade sind wir auf dem Weg zum Training. Julian hat mich mehrmals gefragt, ob ich wirklich mit will, aber ich hab darauf bestanden mitzukommen. Früher oder später müsste ich Milli sowieso wieder sehen und dann will ich das lieber jetzt hinter mir haben.
„Ich stehe hinter dir." Sagt Jule als wir vor der Kabine stehen und drückt dabei kurz meine Hand. „Danke." Flüstere ich und noch immer hört meine Stimme sich total verheult an. Mit zitternden Händen öffne ich die Tür und trete ein. Mein Blick geht sofort zu Millis Platz, welcher aber leer ist. Etwas entspannter gehe ich zu meinem Platz. Dabei merke ich gar nicht, wie es in der Kabine still geworden ist. „Roman, ist alles in Ordnung bei dir?" fragt Marco vorsichtig und ich schlucke schwer. Mir ist klar, dass ich total fertig aussehe und meine Augen rot und geschwollen sind. „Ich... ich möchte nicht drüber reden." Antworte ich nur und beginne mich umzuziehen. Dabei bemerke ich Jules besorgten Blick.
Gerade als ich die Kabine verlassen will kommt Milli hinein. Sofort treffen sich unsere Blicke und ich weiß, dass die Jungs uns gespannt beobachten. Milli schaut mich nur an, sagt aber nichts. Schnell gehe ich an ihm vorbei, denn ich will nicht das er meine Tränen sieht.
Mit schnellen Schritten gehe ich zum Platz, als ich plötzlich eine Hand auf meiner Schulter spüre. Ich drehe mich um und sehe Jule vor mir, welche mich sorgenvoll mustert. „Es geht schon." Murmle ich, lasse aber im gleichen Atemzug meinen Kopf gegen seine Brust fallen. Jule seufzt traurig und streicht mir über die Haare. „Wir können auch wieder fahren, ich melde uns beim Trainer ab." Meint er dann, aber ich schüttle den Kopf. „Die Genugtuung gebe ich ihm nicht." Erwidere ich, hebe meinen Kopf, fahre mir einmal übers Gesicht und gehe dann Richtung Platz.

Das Training beginnt und ich spüre die neugierigen Blicke der Jungs auf mir. Aber sie akzeptieren meine Bitte nicht darüber sprechen zu wollen und lassen mich deswegen weitestgehend in Ruhe. Jule weicht die ganze Zeit nicht von meiner Seite und ich bin ihm echt dankbar dafür. Er versucht mich immer wieder abzulenken und mich zum Lachen zu bringen, was zwar nur mäßig klappt, aber allein sein Versuch ist alles wert.
Das Training ist schon fast zu Ende, als Jule plötzlich ausrastet. Ich weiß zuerst gar nicht was passiert ist, dass Jule plötzlich wutentbrannt wegstürmt. Aber als ich sehe wohin er geht, kann ich mir denken was er hat. Milli steht lachend bei Paco und Schmelle und wirkt dabei richtig glücklich. Jule aber geht zielstrebig auf ihn zu und schlägt ihn ohne Vorwarnung. Sofort renne ich zu ihm hin, aber Schmelle hat ihn bereits zurückgezogen da er gerade in Begriff war wieder zuzuschlagen. „Alter was ist dein Problem?" fragt Milli sauer und hält sich seine blutende Nase. „Du! Du bist mein Problem. Hast du eigentlich eine Ahnung was du Roman angetan hast?!" fragt Jule genauso sauer. Inzwischen bin ich bei ihnen angekommen und stelle mich vor Julian. „Jule lass gut sein." Sage ich und lege meine Hände an seine Brust. „Nein ich lass das jetzt nicht gut sein! Er kann dich nicht einfach so behandeln ohne die Konsequenzen zu spüren. Er ist ein riesiges Arsch und das soll er auch ruhig wissen." Ruft Jule laut und langsam wird mir das alles unangenehm, denn die übrigen Jungs stehen alle um uns herum. „Das was zwischen Roman und mir passiert ist geht dich überhaupt nichts an." Ruft Milli plötzlich und ich drehe mich um. „Ach halt doch einfach deine Klappe. Du hast nichts zu bestimmen was mich angeht. Wenn ich entscheide das Jule das was angeht, dann geht ihn das was an." Sage ich und stampfe dann wütend Richtung Kabine.
In der Kabine angekommen gehe ich zu meinem Platz und lasse meinen Kopf in meine Hände fallen. Kurz darauf höre ich wie jemand die Kabine betritt und sich neben mich setzt. Ich blicke nicht auf, merke am Geruch aber das es Jule ist. „Du hättest ihn nicht schlagen sollen. Er ist es nicht wert das du dir deine Hände schmutzig machst." Sage ich nach ein paar Sekunden. „Aber du bist es wert." Erwidert Jule und lässt seinen Kopf auf meine Schulter fallen.

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Fußballer-OSWhere stories live. Discover now