Chapter 1~ Jamie✔

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Jamie's P.o.V ~Jamie's Outfit nachdem sie den Boxclub verlässt ist auf dem Bild

"Morgen wieder um die selbe Zeit?", rufe ich meinem Boxlehrer Steven hinterher, der gerade dabei ist sich auf seine nächste Stunde vorzubereiten.

"Komm dieses mal aber pünktlich.", gibt er lachend zurück, während er versucht die Trainingsmatten wieder an ihren rechten Platz zu rücken.

Lächelnd verlasse ich den Boxclub und steuere geradewegs auf die gegenüberliegende Bushaltestelle zu. Mit einem Blick auf die Uhr meines Handys stelle ich erleichtert fest, dass der Bus der an das andere Ende der Stadt fährt erst in fünf Minuten abfährt.

In meiner Sporttasche suche ich nach dem kleinen Taschenspiegel um meinen Lippenstift an meinem Handrücken abzuwischen.

Fröstelnd stehe ich alleine an der Haltestelle und warte gespannt auf den Bus. Mein Training haben wir heute verlängert -da ich zu spät gekommen bin- weshalb es jetzt bereits zwanzig Uhr ist.

Ein Blick nach links verrät mir, dass der Bus gerade an einer roten Ampel in der Nähe steht und hole meine Monatskarte aus der Hintertasche meiner Hose. Ich beobachte den Bus wie er sich langsam i Bewegung setzt und in meine Richtung rollt. Als der Busfahrer es dann auch endlich geschafft hat die Bustüren zu öffnen, steige ich ein.

Sobald ich meine Karte vorgezeigt habe, setze ich mich auf einen freien Zweierplatz ans Fenster und stelle meine Tasche auf den anderen Sitz, um unerwünschte Leute abzuweisen, obwohl um diese Uhrzeit sowieso nichts mehr los ist.

Meine Kopfhörer stecke ich in meine Ohren. Als ich die ersten Töne von meinem absoluten Lieblingslied höre kann ich sofort abschalten. Bei Musik kann ich mich immer am besten entspannen. Ich sehe die Landschaft nur so an mir vorbeiziehen. Als ich merke, dass ich bald zu Hause bin, ziehe ich mir einen Wollpullover über den Kopf, binde meine Haare zu einem hohem Dutt zusammen und ziehe anstatt meiner hohen Boots ein Paar ausgelatschte Sneakers an.

Auf andere muss es komisch wirken was ich hier tue, aber in Seattle gibt es weitaus schlimmeres als ein Mädchen was sich einen Pulli auszieht und ihre Schuhe wechselt, so gut wie jeder hier hat das wahrscheinlich auch schon getan.

Kurz bevor wir meine Haltestelle erreichen, betätige ich die Stopptaste und steige schließlich in die kühle Abendluft hinaus. Mit dem Auto hätte ich locker nur zehn Minuten gebraucht, mit dem Bus habe ich Glück wenn ich auf zwanzig Minuten komme, an guten Tagen ohne viel Verkehr.

Vielleicht fünf Minuten von dem kleinen Haus meiner Eltern entfernt ist ebenfalls ein kleiner Boxclub, doch dort besteht die Gefahr das mich jemand aus meiner Schule sieht, doch das ist nicht der einzige Grund warum ich dort nicht hingehe um zu Trainieren. Ein Arbeitskollege meiner Mutter geht dort nämlich täglich hin- wie ich aus den langweiligen Tischgesprächen heraushören konnte, wenn ich dann doch mal zugehört habe, sie hat mir verboten Boxen zu gehen und wenn ihr jemand erzählt das er mich dort gesehen hat... Das will ich mir gar nicht vorstellen. Womöglich würde ich dann jeden Nachmittag mit ihr und ihren Freundinnen eine Tee- Party veranstalten. Gruselige Vorstellung.

Wir wohnen in einem normalen Standardhaus, nicht zu groß und nicht zu klein. Für einen vier Personen Haushalt ist es nahezu Perfekt.

Kaum habe ich den Schlüssel in das Türschloss gesteckt, wird mir auch schon der Türknopf aus der Hand gerissen.

"Kannst du mir verraten wo du solange warst, junge Dame?", fragt meine gestresste Mutter die mit einem Kochlöffel in der Hand, in der Türschwelle steht und eine große Schürze um hat. "Wir haben gesagt das du um acht zurück bist! Jetzt ist es bereits zwanzig nach neun, nimm dir ein Beispiel an deiner Schwester, sie war pünktlich!"

Devil is a Bad BoyWo Geschichten leben. Entdecke jetzt