Taubheit siegt.

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Der Schmerz, der einen durchfährt, wenn man einer Freundschaft dabei zusehen muss, auseinanderzubrechen, schmeckt bitter. Betäubt die Zunge und lässt mich nicht im Geringsten erahnen, wie sehr das Bittere schmerzt.

Es tut weh, wenn man jeden Hebel in Bewegung setzt - sei er noch so schwer und unhandlich zu bedienen - um die Freundschaft zu retten und der Gegenpart hilft nicht mit. Man steht alleine da, kämpft mit dem Hebel, während die andere Person zusieht und sich abwendet.

Man kämpft, möchte die Person nicht gehen lassen. Man möchte an ihr festhalten, wie klebriger Kaugummi sich auf dem heißen Teer breitmacht und in der brütenden Sommerhitze hart wird.

Es tut weh, wenn man merkt, dass man nicht mehr gebraucht wird. Dass es der Person inzwischen wieder gut genug geht und man vergessen wird; in den Hintergrund gerät.

Es tut weh, aus dem Leben ausgeschlossen zu werden und nur noch alles nebenbei - oder nur über Social Media-Kanäle zu erfahren, als wäre man es nicht wert, Dinge persönlich erzählt zu bekommen.


Freundschaften brechen, gehen auseinander. Aber im Endeffekt ist der Schmerz wie Liebeskummer. Wie bitterer, betäubender Liebeskummer, der einen zurücklässt.

Schnell atmend,

unter der schweren Bettdecke,

an die Decke starrend und sich fragend

was man falsch gemacht hat.

GedankenfragmenteWo Geschichten leben. Entdecke jetzt